Social Kitchen

Das Projekt zielt darauf ab, nachhaltige Ernährung über den Dialog zwischen Jugendlichen und Senior*innen zu fördern und das Entstehen differenzierter Altersbilder zu unterstützen sowie die soziale Teilhabe beider Generationen zu stärken.

Steckbrief

  • Beteiligte Departemente Gesundheit
    Soziale Arbeit
  • Institut(e) Ernährung und Diätetik
    Institut Alter
  • Strategisches Themenfeld Themenfeld Caring Society
  • Förderorganisation Andere
  • Laufzeit (geplant) 01.10.2023 - 31.12.2027
  • Projektleitung Franziska Scheidegger-Balmer
  • Projektmitarbeitende Michelle Nina Bütikofer
    Tannys Helfer
  • Partner Mélanie Gerber, Oberstufenlehrerin, Fachbereich WAH, Bümpliz
    Tobias Rüst, Leiter des Quartierzentrums Gäbelbach

Ausgangslage

Um eine nachhaltige Ernährungsweise in der Gesellschaft effektiv zu verankern, reicht die alleinige Vermittlung von Wissen nicht. Vielmehr muss die Umsetzung dieses Wissens mit den alltäglichen Ernährungsgewohnheiten der Menschen verknüpft werden und dabei beispielsweise Wissen und Lebenserfahrung der Nachkriegsgeneration und aktuelle Ernährungstrends jüngerer Generationen miteinbeziehen. Die Nachkriegsgeneration verfügt über vielfältige Lebensmittel- und Kochkompetenzen, beispielsweise wie Reste kreativ zu verwerten, Lebensmittel haltbar zu machen oder Foodwaste zu reduzieren und wann welches Gemüse Saison hat. Die jüngere Generation ihrerseits steht zum einen für neue (Food-)Trends und zum anderen – als «digital Natives» – für die Rolle der sozialen Medien rund um das Themenfeld Ernährung. Dieser intergenerationelle Austausch birgt Potenzial, vorhandenes Wissen älterer Menschen in unserer Gesellschaft zu erhalten und weiterzugeben indem es mit Bedürfnissen und Trends jüngerer Generationen verknüpft wird. Weiter bietet die intergenerationelle Herangehensweise Chancen, differenzierte Altersbilder zu fördern (Jung von Alt und Alt von Jung) und die soziale Teilhabe durch Aktivitäten wie gemeinsames Essen zu stärken. Ziel dieses Vorprojekts war es zu untersuchen, wie Jugendliche und Menschen im Alter von 60+ rund um das Themenfeld nachhaltige Ernährung voneinander profitieren können. Dazu haben wir uns mit den beiden Zielgruppen sowie mit relevanten Stakeholdern ausgetauscht.

Vorgehen

Im Rahmen von zwei Workshops wurde gemeinsam mit Stakeholdern (Workshop 1) sowie Senior*innen und Jugendlichen (Workshop 2) diskutiert, inwiefern das Wissen der älteren Generation für die Ernährungstrends der Jungen interessant ist und wo beide Generationen voneinander profitieren könnten. Mit Unterstützung des Quartierzentrums Gäbelbach und mithilfe bestehender Netzwerke sowie Recherchen im Internet konnten relevante Stakeholder und interessierte Senior*innen für die Teilnahme gewonnen werden. Die Perspektive der Jugendlichen wurde mittels einer Schulklasse aus dem Oberstufenschulhaus Bümpliz eingebracht. Dank der partizipativen Herangehensweise wurden Ideen für ein gemeinsames Folgeprojekt entwickelt, welche einerseits dem intergenerationalen Wissenstransfer und andererseits einer gelingende Implementierung in den Alltag der Beteiligten Rechnung tragen. Das Erfahrungswissen der beiden Zielgruppen floss somit bereits in der Entwicklung erster Projektideen mit ein. Um den Praxisbezug zu unterstreichen und die Ideensammlung zu fördern, wurde während des Workshops 2 unter Einbezug diverser Resten gemeinsam ein leckeres Menu gekocht und anschliessend zusammen verspiesen.

Ergebnisse

In den Workshops konnten vertiefte Einblicke in die Perspektive der beiden Zielgruppen rund um die Themenfelder Essen/Ernährung und intergenerationelle Interessen gewonnen werden. So konnten insbesondere die folgenden 4 generationenübergreifenden Themenfelder identifiziert werden: 1) Ernährung: z.B. Ernährung und Gesundheit/Körperbild; Alternativen für tierische Proteine; 2) Wissenstransfer: z.B. Familienrezepte, «Geheimrezepte», Rezepte aus unterschiedlichen Kulturen; preiswert und gut kochen; Tipps rund ums Kochen wie Haltbarmachen von Lebensmitteln; Kochen und soziale Medien; 3) Lebensmittel und Kochen erlebbar machen: z.B. ein konkretes «Produkt» wie ein digitales, «lebendiges» Kochbuch erschaffen, welches von Klasse zu Klasse laufend weiterentwickelt wird und zur Überbrückung von Sprachbarrieren hauptsächlich von Bildern lebt; gemeinsam einkaufen und kochen; 4) Besuche in der Lebensmittelindustrie oder auf einem Landwirtschaftsbetrieb.

Ausblick

Das Vorprojekt ermöglichte es, erste Ideen für ein intergenerationelles Folgeprojekt im Setting Schule (7. bis 9. Klasse) zu skizzieren. Gemeinsam mit Oberstufen-Schüler*innen des Schulhauses Bümpliz, Senior*innen aus deren Nachbarschaft sowie Lehrpersonen sollen diese Ideen mit grossem Potenzial hinsichtlich der Aspekte «intergenerationell», «interkulturell», «Gesundheit» und «Chancengleichheit» nun weiterentwickelt und zu einem Drittmittelantrag ausgearbeitet werden.

Dieses Projekt leistet einen Beitrag zu den folgenden SDGs

  • 3: Gesundheit und Wohlergehen