Hotel Cabins nach Eco-Design Methode – Was ist möglich?

19.08.2025 Im Rahmen eines interdisziplinären Forschungsprojekts hat die Berner Fachhochschule gemeinsam mit Heima ein innovatives Konzept für nachhaltige Hotel Cabins entwickelt. Ziel war es, Unterkünfte zu schaffen, die sich flexibel an unterschiedliche Klimazonen anpassen lassen und dabei einen minimalen ökologischen Fussabdruck hinterlassen. Grundlage dafür war ein Eco-Design-Ansatz, der Planung, Bau und Betrieb ganzheitlich betrachtet.

Das Wichtigste in Kürze

  • Forschende haben gemeinsam mit dem Wirtschaftspartner Heima modulare Hotel Cabins für verschiedene Klimazonen entwickelt.

  • Ein Eco-Design-Ansatz sorgt dabei für reduzierte Emissionen und knappen Ressourcenverbrauch.

  • Ein Prototyp ist im Mittelmeerraum in Planung.

Tiny Häuser erfreuen sich derzeit grosser Beliebtheit

Auf engstem Raum zu leben, ohne dabei die Umwelt zu belasten, findet bei immer mehr Menschen Anklang. Die Idee des kleinen Hauses lässt sich auch auf touristische Hotel Cabins umsetzen. Die Zielsetzung für dieses Projekt bestand darin, diese Cabins zu einem hochwertigen und nachhaltigen Produkt zu entwickeln. Ein besonderes Augenmerk wurde darauf gelegt, dass sie ohne grossen Einfluss auf die Umgebung aufgebaut und später wieder abgebaut werden können. Die Entwürfe der Cabins sollten zudem nach der Eco-Design-Methode erfolgen. Das bedeutet, dass jedes Bauteil bereits unter Berücksichtigung der Lebensdauer und mit einer klaren Strategie zur Wiederverwertung bzw. Entsorgung konzipiert wird. Zusätzlich wurde bei der Planung darauf geachtet, dass die Cabins überall auf der Welt aufgebaut werden können, unabhängig von den lokalen Klimabedingungen. Aufgrund der sehr unterschiedlichen klimatischen Bedingungen und der variierenden Materialverfügbarkeit waren eingehende Untersuchungen erforderlich, um ein Konzept zu entwickeln, das den verschiedenen Bedingungen standhält.

Projekt: Nachhaltige «Hotel Cabins»

Das Projekt entwickelte modulare Hotel Cabins, die sich flexibel an verschiedene Klimazonen anpassen lassen. Durch den Eco-Design-Ansatz und transdisziplinäre Forschung entstand ein nachhaltiges Baukonzept mit minimalem ökologischem Fussabdruck. Die Cabins sind rückbaubar, transportoptimiert und energieeffizient. Ein Prototyp im Mittelmeerraum demonstriert die Umsetzung. Ziel ist ein global einsetzbares, umweltfreundliches Tourismusprodukt.

Entwicklung von nachhaltigen «Hotel Cabins» für verschiedene Klimazonen

Effizienter Aufbau, klimaflexibles Design und ressourcenschonende Materialien

Die technische Entwicklung umfasst ein Konstruktionsprinzip für den effizienten Auf- und Abbau, Wand-, Boden- und Dachaufbauten für verschiedene Klimazonen sowie eine transportoptimierte Modulbauweise. Alle Bauteile passen in zwei Schiffscontainer. Die Konstruktion basiert auf europäischen, zertifizierten Materialien (z. B. FSC, PEFC) und wurde durch Lebenszyklusanalysen (LCA) systematisch bilanziert. Ergänzt wird das Konzept durch mögliche Szenarien zur Stromversorgung, entweder komplett aus dem Netz, teilweise aus dem Netz unterstützt durch eine Photovoltaik-Anlage oder komplett autark mit Photovoltaik und Batteriespeichersystemen.

Eco-Hotel Cabins
Kernstück des neuen Hotellerie-Konzepts sind die Hotel Cabins (Bild: Heima).

Eco-Design zeigt messbare Wirkung

Die LCA zeigte, dass durch das Eco-Design-Konzept die Treibhausgasemissionen im Vergleich zum Basismodell um knapp 15 % reduziert werden konnten. Der grösste Emissionstreiber bleibt die Betriebsenergie. Durch die Integration von Photovoltaik-Anlagen kann der CO₂-Ausstoss jedoch um bis zu 50 % gesenkt werden. Ein eigens entwickelter CO₂-Rechner für Resorts ermöglicht die ganzheitliche Bewertung des ökologischen Fussabdrucks – inklusive Stromverbrauch, Ernährung und Mobilität der Gäste. Das Tool unterstützt strategische Entscheidungen und unterstreicht Heimas Positionierung im Bereich des regenerativen Ökotourismus.

Prototyp in Planung: Anpassung an mediterrane Klimabedingungen

Der erarbeitete Entwurf der Cabins reflektiert zum einen den modernen Holzbau, geht jedoch darüber hinaus, indem die Materialien unter Berücksichtigung von Kosten, Verfügbarkeit und Nachhaltigkeitskriterien optimiert werden. Der Bau eines ersten Prototyps ist in Italien geplant – angepasst an die klimatischen Bedingungen des Mittelmeerraums.

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