Humane Nachhaltigkeit im verdichteten Wohnen

Architektur und Städtebau müssen zur Verfügung stehenden Raum nach den Bedürfnissen der Nutzer*innen entwickeln. Um diese in Planungsprozesse zu integrieren, soll das Projekt eine getestete, theoretisch-methodische Grundlage liefern.

Steckbrief

Ausgangslage

Architektur und Städtebau sind im Kontext einer nachhaltigen Weiterentwicklung unserer Siedlungen gefordert, den zur Verfügung stehenden Raum entlang grundlegender Nutzer*innenbedürfnisse zu entwickeln. Die Planungs- und Baubranche folgt jedoch branchenspezifischen und disziplinären Gesetzmässigkeiten, die primär auf Erfahrungswerten basieren. Bedürfnisse der Nutzer*innen fliessen meist in Form von Rückmeldungen in konkrete Projektvorhaben ein und erfolgen im Rahmen von Mitwirkungsverfahren sowie partizipativen Prozessen. Rückmeldungen dieser Art sind inhaltlich reaktiv und in ihrem Wirkungsradius begrenzt. Die Grundbedürfnisse der Nutzer*innen im verdichteten Wohnen sind daher nur mangelhaft erforscht. Diese Forschungslücke soll durch den Fokus auf breitenwirksame Erkenntnisse (Grundlagen) aus einer Bedarfsperspektive und durch Prozesse evidenzbasierter Architektur geschlossen werden. Bestehende Erfahrungswerte und Prozesse zur Qualitätssicherung sollen eine wissenschaftliche Ergänzung in Methoden zur Bedürfniserhebung, einem Grundlagenrepositorium und in Prozessen zur Bedürfnisimplementierung finden.

Vorgehen

Ziel des Projektes ist die Entwicklung eines interventionsorientierten Prozesses zur Ermittlung, Integration und zum Monitoring der Bedürfnisse der Nutzer*innen im verdichteten Wohnen mit Fokus auf Aspekte humaner Nachhaltigkeit. Denn wird gebauter Raum entlang der Bedürfnisse der Nutzer*innen geplant, führt dies zu mehr Zufriedenheit, Gesundheit und sozialer Nachhaltigkeit. In einem ersten Schritt werden kritische Phasen in Planungsprozessen identifiziert, in denen die Ermittlung und Integration von Nutzer*innenbedürfnissen von Belang sind. In einem zweiten Schritt werden Methoden zur Bedarfserhebung entwickelt, erprobt und in ein Prozessmodell überführt. Das Projekt liefert schliesslich eine getestete, theoretisch-methodische Grundlage, um Nutzer*innenbedürfnisse in Planungsprozesse zu integrieren.