Klimabedingungen bei Wildtierüberführungen in Holzbauweise

In der Schweiz werden erstmals Wildtierüberführungen aus Holz gebaut. Die Berner Fachhochschule erfasst die klimatischen Rahmenbedingungen durch konsequente Klima- und Feuchteüberwachung der Brücken aus Schweizer Holz.

Steckbrief

  • Lead-Departement(e) Architektur, Holz und Bau
  • Institut Institut für Holzbau IHB
  • Förderorganisation Bundesamt für Umwelt BAFU
    Wald- und Holzforschungsfond WHFF
  • Laufzeit (geplant) 01.07.2020 - 30.06.2022
  • Projektverantwortung Andreas Müller
  • Projektleitung Marcus Jacob Schiere
  • Projektmitarbeitende Sébastien Bonifacio
  • Partner Timbatec Holzbauingenieure Schweiz
    Häring AG und Roth Burgdorf AG
    terra vermessungen AG
    Lignum Holzwirtschaft Schweiz
    Lignum Compact
  • Schlüsselwörter Wildtierüberführungen, Holzbrücken, Holzfeuchte, Monitoringsysteme, Strassenbau

Ausgangslage

Neu wird auch in der Schweiz Holz für den Bau von Wildtierüberführungen eingesetzt. Erste positive Erfahrungen und Erkenntnisse aus den seit 2005 in Deutschland gebauten vier Wildtierüberführungen sind bislang eine wesentliche Planungsgrundlage.

Bei den Wildtierüberführungen in Deutschland wurden Holzarten mit einer höheren natürlichen Dauerhaftigkeit wie Lärche bzw. Douglasie eingesetzt. Diese sind aber in der Schweiz nicht für ein Bauwerk dieser Art und Grösse in ausreichender Menge regional verfügbar. Um die Dauerhaftigkeit der einheimisch verfügbaren Fichten und Tannen zu erhöhen, wird daher ein chemischer Holzschutz verwendet. Es stellt sich jedoch die Frage, ob hier der Einsatz von Chemie nötig ist.

Ziele

Ziel des Projektes ist es, die klimatischen Rahmenbedingungen durch konsequente Klima- und Feuchteüberwachung im Bauwerk zu erfassen und wissenschaftlich auszuwerten. Dabei wird dem Einfluss des Verkehrs besondere Beachtung geschenkt. Durch Sprühnebel wird die Holzkonstruktion mit grösseren Mengen an Wasser beaufschlagt. Andererseits wirkt sich der Verkehr positiv auf den Luftwechsel (Strömung) im Bauwerk und damit auf das Austrocknungsvermögen der Konstruktion aus.

Ferner soll untersucht werden, wie die Querschnittsform und die Konstruktionsweise der tunnelähnlichen Brückenkonstruktion die Holzfeuchtigkeit bezüglich Auffeuchtung und Abtrockungsgeschwindigkeit beeinflusst.

Vorgehen

In einer umfassenden Untersuchung des Klimas in Wildtierüberführungen mittels Langzeitüberwachung, Laboruntersuchungen und Simulationen sollen die ausstehenden Fragen beantwortet werden. Die Ergebnisse werden in Form eines anwendungsorientierten Forschungsberichts mit Hinweisen zu konstruktiven Ausbildung von Wildtierüberführungen in Holz kommuniziert.