Akkus ein zweites Leben schenken

27.05.2020 Auch ausgediente Solaranlagen und Elektrofahrzeuge verursachen Abfall. Zusammen mit europäischen Partnern sucht die BFH deshalb nach Lösungen für eine Zweitnutzung.

Solaranlagen auf den Dächern, Elektrofahrzeuge auf den Strassen: Der Wandel von fossilen Treibstoffen hinzuerneuerbaren Energien ist in vollem Gange. Das ist zwar gut für das Klima. Doch auch diese Geräte benötigen für die Herstellung viele Ressourcen und verursachen Abfall: «Ausgediente Photovoltaikmodule und Lithiumbatterien werden heute meist rezykliert, also in Einzelteile zerlegt und wenn möglich für andere Anwendungen genutzt», sagt Stefan Grösser von der Berner Fachhochschule (BFH). Das klingt sicher nicht schlecht, ist aber längst nicht mehr das primäre Ziel, wenn es um den schonenden Umgang mit Ressourcen geht. So geht es heute bei der sogenannten Kreislaufwirtschaft vielmehr darum, die Lebensdauer von Waren zu verlängern, damit schon gar nicht so viele Produkte hergestellt werden müssen: «Wir wollen deshalb Lösungen entwickeln, die alten Batterien und PV-Modulen ein zweites Leben schenken», sagt der Professor für Strategisches Management und Business Analytics. Würden nämlich zum Beispiel Solaranlagen einfacher gebaut, würde die Reparatur von solchen Modulen auch wirtschaftlich Sinn machen. Und auch alte und teildefekte Batterien aus Elektrofahrzeugen hätten noch eine nennenswerte Speicherkapazität, die zum Beispiel für Energiespeicher in Wohnhäusern verwendet werden könnten, sagt Grösser.

  

Quelle: Bieler Tagblatt, 23.05.2020

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