Aus verdichteten Rebstöcken entstehen wertvolle Schmuckstücke

11.11.2021 Betrachtet man das spröde, fasrige Holz eines alten Rebstockes, kann man sich schwer vorstellen, dass daraus hochwertiger Schmuck entstehen kann. Doch genau das vollbringt der Walliser Juwelier Grégoire Maret. Unterstützt wird er dabei von Forschenden des Instituts für Werkstoff- und Holztechnologie IWH der Berner Fachhochschule BFH.

Holz widerstandsfähiger, härter und langlebiger machen – daran forscht man am IWH bereits seit Längerem. Nach aktuellem Stand hat sich ein zweistufiges Verfahren als besonders erfolgreich erwiesen. Dabei wird das Holz zuerst mit einer synthetischen wärmehärtenden Verbindung imprägniert und anschliessend mit hohem Druck und Hitze verdichtet. Auf dieses Verfahren wurde der Juwelier Grégoire Maret aufmerksam und er sah eine Möglichkeit, seine Idee, aus alten Rebstöcken wertvolle Schmuckstücke herzustellen, in die Wirklichkeit umzusetzen. So nahm die Zusammenarbeit zwischen Forschung und Kunsthandwerk ihren Anfang.

Im Labor in Biel verwendeten die Forschenden für das Holz der Weinreben verschiedene Imprägnierungen und variierten Druck und Hitze. Die dabei entstandenen Blöcke schickten sie zurück zu Maret, der sie in seinem Atelier in Fully bearbeitete, um zu testen, welche davon sich für die Schmuckherstellung am besten eignen würden.

Die entstandenen Schmuckstücke sind nicht nur schön anzusehen, sie vermitteln auch eine tiefere Bedeutung, indem sie einem eigentlichen Abfallprodukt neuen Wert verleihen und die Kultur rund um den Weinanbau um eine zusätzliche Dimension erweitern.

In einem nächsten Schritt wollen die Forschenden vom IWH eine biobasierte Alternative für die synthetische wärmehärtende Verbindung finden, um die Vision der BFH zur Förderung der Kreislaufwirtschaft durch die Wiederverwendung von Abfällen, die Verbesserung der Rückverfolgbarkeit eines Produkts und die Verwendung der ökologischsten Materialien weiter zu unterstützen.

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