Haftungsverbesserung mit Plasma

Bei der Erhaltung von Werken zeitgenössischer Kunst werden konservatorische Eingriffe durch haftungswidrige Kunststoffe stark erschwert oder verunmöglicht. In diesem Projekt wird deshalb zur Haftungsverbesserung ein Plasmastift entwickelt.

Steckbrief

  • Lead-Departement Hochschule der Künste Bern
  • Institut Institut Materialität in Kunst und Kultur
  • Forschungseinheit Konservierungstechnik
  • Förderorganisation BFH
  • Laufzeit 01.01.2006 - 30.11.2007
  • Projektverantwortung Dr. Stefan Wülfert
  • Projektleitung Anna Katharina Comiotto
  • Projektmitarbeitende Marc Egger
    Anna Katharina Comiotto
  • Schlüsselwörter Plasma, Haftungsverbesserung, zeitgenössische Kunst, Konservierung, Restaurierung

Ausgangslage

Zur haftungsverbessernden Vorbehandlung soll eine den konservatorischen/restauratorischen Bedürfnissen angepasste Plasmaquelle entwickelt, gebaut und hinsichtlich ihrer Wirkungsfähigkeit und Wirkungsweise geprüft werden.

Vorgehen

Die Geräteentwicklung orientiert sich an Schadensbeispielen aus der zeitgenössischen Kunst. Nach dem Bau des Plasma-Equipments werden die für eine signifikante Haftungsverbesserung auf Polyethylen (PE-LD, PE-HD), Polypropylen (PP) und Polystyrol (PS) geeigneten Betriebsparameter in Modellversuchen mittels mechanischer Zug-Prüfverfahren evaluiert. Die chemische Wirkungsweise der Behandlung wird oberflächenanalytisch (Kontaktwinkelmessungen, ATR-IR-Spektroskopie) untersucht.

Ergebnisse

Der entwickelte Plasma-Stift ist äusserst gezielt anwendbar und erzeugt bei Atmosphärendruck einen Plasmastrahl mit einem Wirkungsradius im Millimeterbereich. Die notwendige Geräte-Peripherie konnte auf ein handliches Equipment reduziert werden, wodurch ein mobiler Einsatz an Kunst- und Kulturgut möglich wird. Die Behandlung leitet eine Erhöhung der Oberflächenpolarität ein, wodurch die Haftungsfähigkeit von PE-LD, PE-HD, PP und PS signifikant verbessert werden kann.

Ausblick

Ein Folgeprojekt untersucht das thermische und oxidative Schädigungspotential der Behandlung. Zentrales Anliegen ist die Optimierung der Behandlungsparameter zur Minimierung des Eingriffes in die originale Materialität des Kunstwerks.