Umsetzung Risikobasiertes Erhaltungsmanagement (UREM)
Für die Wahl der Erhaltungsmassnahmen von Bauwerken benötigt man Kriterien. Bisher verwendet man dafür den Bauwerkszustand. Beim risikobasierten Erhaltungsmanagement fliessen viele weitere Faktoren mit ein.
Steckbrief
- Lead-Departement Architektur, Holz und Bau
- Weitere Departemente Architektur, Holz und Bau
- Institut Institut für Siedlungsentwicklung und Infrastruktur ISI
- Forschungseinheit Geotechnik und Naturereignisse
- Förderorganisation Andere
- Laufzeit (geplant) 20.04.2020 - 31.12.2020
- Projektverantwortung Martin Stolz
- Projektleitung Prof. Dr. Dirk Proske
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Projektmitarbeitende
Franziska Nyffenegger
Urs Nyfeler
Zohra Mirjam Barhoumi
Prof. Dr. Dirk Proske
Prof. Dr. Jean-Baptiste Payeur - Partner SBB
- Schlüsselwörter Risiko; Brücken; Erhaltungsmanagement; Stützbauwerke
Ausgangslage
Die Schweizer Bundesbahn verfügt über mehrere tausend Brücken. Diese Brücken erfordern ein umfassendes Erhaltungsmanagement. Das Erhaltungsmanagement basiert heute auf dem Zustand. Der Bauwerkszustand sagt aber nichts über die Bedeutung des Bauwerkes innerhalb des SBB-Netzes aus. Die Sperrung einer Brücke kann z.B. kaum Auswirkungen für das SBB Netz besitzen, während der Ausfall einer anderen Brücke den gesamten Landesverkehr beeinträchtigt. Risikobasiertes Erhaltungsmanagement kann solche Effekte abbilden.
Vorgehen
Das Projekt wurde in vier Stufen bearbeitet. Zunächst wurde ein Sachstandsbericht erstellt, um den Stand des Wissens zu erfassen. Anschliessend wurde das risikobasierte Verfahren entwickelt und in einem Proof-of-Concept umgesetzt. Im letzten Schritt wurde das risikobasierte Erhaltungsmanagement für die SBB programmtechnisch umgesetzt und implementiert. Diese Schritte wurden für Brücken umgesetzt. Für Stützbauwerke wurden bisher ein Proof-of-Concept erstellt.
Ergebnisse
Das risikobasierte Erhaltungsmanagement ist seit über einem Jahr bei der SBB in der praktischen Anwendung. Es ist allerdings nicht das alleinige Bewertungstool, sondern wird parallel zum zustandsbasierten Erhaltungsmanagement angewendet. Es hat sich gezeigt, dass das Verfahren im Tagesgeschäft hilfreich ist.
Ausblick
Die bisherigen Arbeiten beziehen sich allein auf die Risikobewertung. Weitere Arbeiten könnten die Risikobewertungen in Lebenszykluskosten oder in Lebensqualitätsuntersuchungen einbinden. Interessant ist, dass die SBB hier weltweit ein Vorreiter ist. In der IABSE (International Association for Bridge and Structural Engineering) werden ähnliche Konzepte zurzeit diskutiert. Die SBB setzt das entwickelte Verfahren im Tagesgeschäft parallel mit den Zustandsbasierten Bewertungen ein.