Entwicklung von Hanfbeton auf Basis von Schweizer Hanf

Auf Basis von in der Schweiz angebautem Hanf wird Hanfbeton für das Bauwesen entwickelt. Das Projekt liefert wertvolle ökonomische und ökologische Erkenntnisse, die es auf regionale und nationale Nachhaltigkeitsziele abstimmt.

Steckbrief

  • Lead-Departement Architektur, Holz und Bau
  • Institut Agronomie
    Institut für Baustoffe und biobasierte Materialien IBBM
  • Forschungseinheit Fachgruppe Werkstoffe und Ökobilanzierung FGWO
  • Strategisches Themenfeld Themenfeld Nachhaltige Entwicklung
  • Förderorganisation BFH
  • Laufzeit (geplant) 01.10.2023 - 31.03.2024
  • Projektverantwortung Prof. Dr. Heiko Thömen
  • Projektleitung Dr. Ali Shalbafan
  • Projektmitarbeitende Dominik Füglistaller
    Rina Rohrbach
    Katerina Valová
  • Partner Genossenschaft Glärnisch Textil
    Hanfhandwerk
  • Schlüsselwörter Hanfbeton, Schweizer Hanf, Hanfschäben, Bauen, nachhaltig

Ausgangslage

Hanfbeton ist ein biologischer Verbundbaustoff bestehend aus dem holzähnlichen Abfallprodukt Hanfschäben und einem mineralischen Bindemittel. Das äusserst nachhaltige Material zeichnet sich durch hervorragende Isolationswerte sowie Feuchtigkeitsregulierung und lange Beständigkeit aus. Die Schweizer Hanfbetonproduzenten sind auf importierte Hanfschäben angewiesen, während die Schweizer Landwirte grosse Mengen an ungenutztem Abfall zu beklagen haben. Rund 40 Prozent der Hanfproduktion entfallen auf untergenutzte Hanfschäben. Das Projekt soll zeigen, wie diese wenig genutzte Ressource als praktikable und umweltfreundliche Alternative für die Hanfbetonproduktion genutzt werden kann. Dazu werden die in der Schweiz angebauten legalen Hanfsorten untersucht, um ihre mechanischen Eigenschaften und ihren Einfluss auf die Eigenschaften von Hanfbeton zu verstehen.

Vorgehen

Die Nutzung des heimischen Materials scheitert heute in erster Linie am Fehlen von systematischen Informationen über die Eigenschaften von Hanfschäben und deren Weiterverarbeitung für die Hanfbetonproduktion. Indem landwirtschaftliches und materialwissenschaftliches Wissen kombiniert werden, gewinnt das Team ein umfassendes Verständnis für die Auswirkungen von landwirtschaftlichen Praktiken auf die Materialqualität. Diese Integration ermöglicht eine genaue Bewertung und Analyse der Materialeigenschaften in Bezug auf den Einfluss von landwirtschaftlichen Prozessen. Die Materialcharakterisierung und die Einrichtung einer Entholzungsanlage würden es ermöglichen, alle Teile des Hanfs industriell zu verwerten und die Prinzipien der Kreislaufwirtschaft zu fördern. Zudem könnte die Initiative das Wachstum einer neuen Branche anregen, die sich auf die nachhaltige Hanfverarbeitung konzentriert und für Investoren und Unternehmen als Verarbeitungspartner attraktiv ist. All das wird dadurch möglich, dass eine praktikable Lösung für die Nutzung bisher vernachlässigter Materialien geboten und das Potenzial für die lokale Produktion und die weitere Förderung Schweizer Hanfproduzenten gesteigert wird. Quantitative und qualitative Methoden liefern Einblicke und kontextbezogene Informationen sowohl über Hanfschäben als auch über den entwickelten Hanfbeton.

Dieses Projekt leistet einen Beitrag zu den folgenden SDGs

  • 9: Industrie, Innovation und Infrastruktur
  • 11: Nachhaltige Städte und Gemeinden
  • 12: Verantwortungsvoller Konsum und Produktion
  • 13: Massnahmen zum Klimaschutz