Governance, Compliance und Ethik

Ziel bis 2023

Die BFH hat ein Führungs- und Steuerungssystem implementiert, das gemäss dem EFQM-Modell Prinzipien einer nachhaltigen Nutzenstiftung für die Stakeholder zugrunde legt.

Wieso dieses Thema für die BFH relevant ist

Die Governance der BFH sowie Regelungen im Bereich Compliance und Ethik schaffen auf übergeordneter Ebene die Voraussetzungen, damit die BFH gemäss ihrem Leistungsauftrag einen Beitrag zur (regionalen) gesellschaftlichen Weiterentwicklung leisten kann.

Eine hohe Transparenz im Bereich Governance, Compliance und Ethik erhöht das Vertrauen in die BFH und stärkt das Vertrauen der Stakeholder. Umgekehrt könnte das Misstrauen in die öffentliche Institution bei Nichterfüllen gefördert werden. Durch eine gute Führung und öffentliches Auftreten kann die BFH eine Vorbildfunktion einnehmen und ihrer Verantwortung als Bildungsinstitution und Treiberin einer nachhaltigen Entwicklung Rechnung tragen.

Entwicklung neuer Leitsätze

Die BFH hat im Jahr 2021 in einem partizipativen Prozess sechs neue Leitsätze ausgearbeitet, die als übergeordnetes Wertegerüst zu verstehen sind. Sie machen die Werte der BFH sichtbar und stärken das gemeinsame Verständnis der Hochschule. Die Leitsätze verinnerlichen den Zweck und den Wertbeitrag der BFH als gesellschaftliche Akteurin, dienen der Bildung für geteilte Werte- und Ideengemeinschaften und stellen das normative Gerüst für die BFH-Strategie dar.

Gute Zeugnisse für die BFH

Die Finanzkontrolle des Kantons Bern, die für die externe wie interne Revision zuständig ist, hat im Berichtsjahr wie in den vorangehenden Jahren keine Verletzung von Gesetzen und Vorschriften festgestellt und der BFH bezüglich Kontrollumfeld ein sehr gutes Zeugnis ausgestellt. Die jährliche Berichterstattung zur Umsetzung des Leistungsauftrags und das damit verbundene Controllinggespräch mit der Bildungs- und Kulturdirektion BKD zeigen, dass die BFH die Ziele gemäss Leistungsauftrag konsequent verfolgt und grossmehrheitlich erfüllt oder übertrifft.

Die Mitarbeiter*innenbefragung 2021 hat erfreuliche Ergebnisse im Bereich Führung und Mitwirkungsmöglichkeiten aufgezeigt. So fühlen sich 75 % der Mitarbeiter*innen von ihren Vorgesetzten fair behandelt. Auch eine Zufriedenheit mit der Arbeitgeberin ist klar ersichtlich, so sind 41 % sehr zufrieden und 44 % eher zufrieden.

Wie die BFH dieses Thema angeht

Compliance bedeutet für die BFH, im Einklang mit ihrem Profil und ihren Werten zu handeln und die rechtlichen Grundlagen zu befolgen. Das Fachhochschulgesetz, die Fachhochschulverordnung und das Statut der BFH bieten die Rechtsgrundlage für eine Hochschule mit ganzheitlichen, hohen wissenschaftlichen und praxisbezogenen Ansprüchen.

Basierend auf den Leitsätzen werden ab 2023 neue Verhaltensgrundsätze für die gesamte BFH in Kraft treten. Dieser Code of Conduct soll verbindlich für alle Mitarbeiter*innen der BFH gelten. Die BFH-W und die HKB verfügen bereits jetzt über eigene Verhaltensgrundsätze. Die Leitsätze sowie die Verhaltensgrundsätze dienen als normatives Wertegerüst. Für deren Einhaltung und Steuerung bilden der Schulrat und die Fachhochschulleitung mit dem Rektor als Vorsitzendem die höchsten Leitungsorgane. In den strategischen Bereichen Lehre und Forschung wird der Rektor von den Vizerektoraten unterstützt.

Hinsichtlich Rechtsfragen steht der interne Rechtsdienst den Mitarbeiter*innen und Student*innen beratend zur Seite. Die Einhaltung von Gesetzen und Vorschriften ist Führungsaufgabe und Teil der Aufgaben der Verantwortlichen dieser Bereiche.

Mitarbeiter*innen und Student*innen haben dabei die Möglichkeit, bei Bedarf verschiedene interne und externe Beratungsstellen zu konsultieren.

Die geplante Einsetzung eines Code of Conduct schafft eine neue Grundlage in den Bereichen Compliance und Ethik. Entsprechende Ausführungsbestimmungen regeln künftig das Vorgehen und die Zuständigkeiten bei Verstössen und Zuwiderhandlungen gegen den Code of Conduct.

Bei strategisch wichtigen Geschäften werden breite Mitwirkungsverfahren durchgeführt und zwischen den Verbänden der Angehörigengruppen und dem Rektor besteht ein Austauschgefäss, wodurch Anliegen direkt in die Fachhochschulleitung und den Schulrat eingebracht werden können. Zudem soll künftig eine Hochschulversammlung eingesetzt werden, in der alle Angehörigengruppen der BFH vertreten sind und die über ein Antragsrecht an Rektor und Schulrat verfügt. Mit der Versammlung wird ein zusätzliches Gefäss geschaffen und die Möglichkeit zur Einholung von Ratschlägen und Äusserung von Bedenken weiter institutionalisiert.

Im Rahmen der institutionellen Akkreditierung wird die Qualitätssicherung im Bereich Governance wiederkehrend kontrolliert. Im Nachgang der letzten Akkreditierung wurde die Mitwirkung der verschiedenen Angehörigengruppen der BFH überprüft und umfassend überarbeitet.

Eine jährliche externe Prüfung durch die kantonale Finanzkontrolle stellt die Einhaltung von Gesetzen und Vorschriften gemäss dem Leistungsauftrag der BFH sicher. Der Bericht der Finanzkontrolle wird mit dem Rektor der BFH besprochen und dem Schulrat vorgelegt. Zudem besucht die Finanzkontrolle sporadisch Schulratssitzungen. Die Bildungs- und Kulturdirektion des Kantons Bern agiert als Aufsichtsbehörde.

Zusätzliche interne Massnahmen ermöglichen die Sicherstellung transparenter Governance, erfolgreicher Compliance sowie das Einhalten ethischer Leitsätze. So werden jährliche Controllinggespräche mit den Departementen durchgeführt, wobei der Rektor, der Verwaltungsdirektor und die Departementsleiter*innen beteiligt sind.

Bei Zuwiderhandlungen gegen die Verhaltensgrundsätze bestehen massgebende Reglemente. Für Student*innen ist diesbezüglich das Disziplinarrecht massgebend, für Mitarbeiter*innen das Personalrecht und insbesondere die dort festgelegte Weisungsbefugnis der Vorgesetzten.