Das Hundwil-Konvolut als Quelle zur Genese der Blasmusik in der Schweiz

« Anno 1811 ist die Musick=Gesellschaft zusammen getretten » – Das Hundwil-Konvolut

Factsheet

  • Lead school Bern Academy of the Arts
  • Institute Institute Interpretation
  • Research unit Musical Instruments
  • Funding organisation SNSF
  • Duration (planned) 01.08.2023 - 31.07.2027
  • Project management Dr. Adrian von Steiger
  • Head of project Dr. Adrian von Steiger

Situation

Das «Hundwil-Konvolut» geht auf zwei Musikgesellschaften in der Ostschweiz zurück, die im frühen 19. Jahrhundert eine damals neue Form der Blasmusik pflegten: die «Türkisch-Musik» mit Klarinetten als Melodieinstrumenten und «türkischem» Schlagzeug wie Becken, Triangel, Schellenbaum und unterschiedlichen Trommeln. Die Querverbindungen zwischen den 20 erhaltenen Instrumenten, den über 450 Musikstücken (Märsche aller Art, Walzer, Stücke aus Opern) und den zahlreichen Informationen in den Notenbüchern (z. B. Namen der Spieler, Konzertdaten und Konzertprogramme) machen das Konvolut als Quelle einzigartig. Aufgrund seiner drei unterschiedlichen historischen Schichten lässt sich zudem die frühe Entwicklung dieser militärischen oder zivilen Blasmusiken rekonstruieren, so beispielsweise die fortlaufende Ergänzung neuer Stücke in den Stimmbüchern oder der Einbezug der damals modernen Blechblasinstrumente mit Ventilen gegen Mitte des 19. Jahrhunderts.

Course of action

Das Team aus drei Projektmitarbeitenden und einem Sounding Board von Expert*innen untersucht das Konvolut aus den drei Blickwinkeln der Instrumentenkunde, der historischen Forschung und der musikwissenschaftlichen Analyse. Dies umfasst Vermessungen und Restaurierungen von Instrumenten, Archivsuchen zu den im Konvolut enthaltenen Informationen und Namen sowie eine Analyse des umfangreichen musikalischen Repertoires bis hin zu einer stilgerechten Ergänzung fehlender Stimmen.

Result

Die Resultate werden sowohl der Wissenschaftscommunity als auch der interessierten Öffentlichkeit vermittelt: im Rahmen eines Symposiums und durch Publikationen sowie mittels einer Ausstellung, Konzerten der Musik auf historischen Instrumenten und Notenausgaben.