Living Library
Living Library ist eine Methode zur Stärkung des Austauschs zwischen Wissenschaft und Bevölkerung auf Augenhöhe. Sie lässt sich gleichermassen für Public Engagement-Anlässe, Lehre und Forschung gewinnbringend einsetzen.
Factsheet
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Schools involved
School of Health Professions
Bern Academy of the Arts
School of Social Work - Institute(s) Institute for Organisation and Social Service Management
- Strategic thematic field Thematic field "Caring Society"
- Funding organisation BFH
- Duration 01.09.2024 - 30.05.2025
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Head of project
Dr. Luise Menzi
Dr. Carolin Fischer
Prof. Dr. Heidi Kaspar
Dr. Dalia Schipper -
Project staff
Myriam Jennifer Franiek
Sebastian Funke
Shkumbin Gashi
Beatrice Kaufmann
Situation
Mit dem Leitsatz «Mitten in der Gesellschaft» setzt sich die BFH das Ziel, zur Lösung von gesellschaftlichen Problemen beizutragen und in diesem Prozess Perspektiven aus der Bevölkerung einzubeziehen. Hierfür braucht es eine Zweiweg-Kommunikation zwischen Wissenschaft und Bevölkerung. Die Vermittlung der benötigten Kompetenzen für einen gleichberechtigten Austausch mit der Bevölkerung gehört bislang jedoch nicht zur akademischen Ausbildung. Die Notwendigkeit dieser Kompetenzen für einen gleichberechtigten Austausch zwischen Bevölkerung und Wissenschaft wird unter anderem im Kontext von Mensch-/User-zentrierten Dienstleistungen in den Arbeitsfeldern der Sozialen Arbeit, der Gesundheit und des Designs deutlich. Diese Disziplinen haben gemein, dass sie sich nicht an verallgemeinerten Bedürfnissen bestimmter Bevölkerungsgruppen orientieren können, sondern dass sie die realen Bedürfnisse ihrer Klient*innen und Patient*innen kennen müssen. Living Library ist eine Methode zur Stärkung des Austauschs zwischen Wissenschaft und Bevölkerung auf Augenhöhe. Es existieren Anleitungen, die aus konkreten Anwendungen entwickelt wurden. Die Implementierung in andere Kontexte bedarf einer gründlichen Anpassung der Methode. An der BFH existieren erste Erfahrungen mit Living Libraries. Das Wissen zu Planung und Durchführung ist bisher implizit geblieben und nicht allen Mitarbeiter*innen zugänglich. Dabei hängt eine erfolgreiche Anwendung von einer angemessenen Kontextualisierung der Methode ab.
Course of action
Ziel dieses Projektes ist es, bereits vorhandenes Wissen zu synthetisieren und als handliches, durch erklärende Visualisierungen ergänztes Manual den Mitarbeiter*innen der BFH zur Verfügung zu stellen. Vorgesehen ist also eine niederschwellige Anleitung, die zukünftig zur Hand genommen werden kann, wenn Hochschulangehörige eine Living Library planen. Das Manual ist als ein fertiger Prototyp geplant, der auf Basis neuer Erfahrungen in diversen Kontexten stets weiterentwickelt werden kann. So können etwa konkrete Good-Practice-Beispiele von Durchführungen von Living Libraries als einzelne Bestandteile laufend in Manual und Visualisierung integriert werden. Hierdurch kann das Manual zusätzlich zur methodischen Anleitung auch als Projektportfolio dienen, das die vielfältigen Projekte an der BFH illustriert.
Result
Das Handbuch «Living Library für die Hochschule» bietet eine niederschwellige und ansprechend grafisch gestaltete Anleitung für den Einsatz der dialogischen Methode in Lehre und Forschung, als Grundlage für eine Produktentwicklung oder um sich praxisrelevantes Wissen zu erschliessen. Kernstück ist eine praktische Anleitung für die Planung und Durchführung einer Living Library. Daneben werden im Manual verschiedene Ausprägungen und Einsatzmöglichkeiten vorgestellt, Stärken wie Herausforderungen der Methode beschrieben, die historische Entstehung dargestellt und die Methode in Theoriebezüge gesetzt. Das Manual bietet sowohl einen Überblick über weiterführende Literatur und Handbücher als auch eine praxisbezogene Checkliste für die Planung und Durchführung. Damit kann das Manual sowohl als «first point of entry» für die vertiefte Auseinandersetzung mit der Methode als auch als praktischer Leitfaden für die Anwendung der Living Library genutzt werden.