Analysetool zum Verdichtungspotenzial von Liegenschaften

Der haushälterische Umgang mit dem Boden und dem gebauten Bestand verlagert die Bautätigkeit in bestehende, gut erschlossene Siedlungen. Deren Verdichtungspotential identifiziert und visualisiert ein neues Analysewerkzeug.

Steckbrief

Ausgangslage

Der haushälterische Umgang mit dem Boden und dem Gebäudebestand als wertvolle Ressource, verlagert die Bautätigkeit von der grünen Wiese in bestehende Siedlungen. Angefeuert wird die Situation durch den volatilen Immobilienmarkt, der ein volkswirtschaftliches Risiko darstellt, und die Verteuerung von Wohneigentum. Das verlangt nach breitenwirksamen und nachhaltigen Lösungen. Aus diesem Kontext entfaltet sich der Fokus für nachhaltiges Weiterbauen am Siedlungsbestand und der Nachverdichtung bestehender Siedlungsstrukturen. Durch Aktivierung des baulichen Verdichtungspotenzials von Liegenschaften soll eine grossflächige Nutzerverdichtung innerhalb bestehender und bebauter Bauzonen gefördert und erreicht werden. Eine wesentliche Rolle spielt dabei die Mobilisierung der Eigentümerschaften. Durch Anknüpfung an die Wohneigentumsberatungen von Raiffeisen und die damit einhergehenden Investitionen in den Gebäudepark, leistet das Projekt AnaVis einen vielversprechenden Beitrag für die wirtschaftliche und nachhaltige Erneuerung, Ergänzung und Verdichtung des Gebäudeparks Schweiz.

Vorgehen

Im Rahmen des Innosuisse Projektes AnaVis wurde ein Prozess und Prototyp eines «decision support tools» für die Analyse von Verdichtungspotenzial von Liegenschaften entwickelt. AnaVis identifiziert und visualisiert das bauliche Verdichtungspotenzial und ermöglicht eine mit Finanz- und Marktaspekten erweiterte Betrachtung von Liegenschaften. Damit wurden eine frühe und einfache Grundlagenbeschaffung und Entscheidungshilfe für den strategischen Umgang mit Liegenschaften geschaffen. Zur Identifizierung des baulichen Verdichtungspotenzials der Liegenschaften wurde ein parametrisiertes Verfahren zur Berechnung des effektiven baulichen Potenzials entwickelt. Die Basis bildet ein digitales, dreidimensionales Raummodell des gebauten Bestandes, welches mit baurechtlichen Parametern verknüpft wird und so das Delta zwischen tatsächlich bebaut und potenziell bebaubar abbilden kann. Eine algorithmische Anwendung ermöglicht, losgelöst von der Eingabe baulicher Geometrien, eine umfassende und vollautomatisierte Berechnung und Visualisierung des effektiven, baulichen Verdichtungspotenzials.

Ergebnisse

Entstanden ist ein Prototyp, dessen Frontend zum Einsatz in Beratungsgesprächen entlang eines eigens erarbeiteten Storyboards und mittels geeigneten UX/UI-Technologien entwickelt wurde. Durch die Anknüpfung an die Wohneigentumsberatungen von Raiffeisen, kann den Kund*innen künftig ein ganzheitliches Bild der Potenziale ihrer Liegenschaften aufgezeigt und entsprechende Szenarien simuliert werden, was zu breit abgestützten Entscheidungen führt und eine Förderung nachhaltiger Erneuerungs-, Ergänzungs- und Verdichtungsstrategien und Investitionen im Immobilien- und Wohneigentumsmarkt bewirkt.

Das digitale Tool analysiert das Verdichtungspotenzial von Liegenschaften.
Das digitale Tool analysiert das Verdichtungspotenzial von Liegenschaften.

Dieses Projekt leistet einen Beitrag zu den folgenden SDGs

  • 11: Nachhaltige Städte und Gemeinden
  • 13: Massnahmen zum Klimaschutz
  • 15: Leben an Land