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Die Wirkung des gestalterischen Umfelds in einer Alterseinrichtung für Personen mit Migrationshintergrund ist bis anhin noch unzureichend erforscht. Das vorliegende Projekt soll diese Forschungslücke schliessen.

Steckbrief

  • Lead-Departement Hochschule der Künste Bern
  • Institut Institute of Design Research
  • Forschungseinheit Social Design
  • Förderorganisation SNF
  • Laufzeit 01.08.2013 - 31.08.2016
  • Projektverantwortung Prof. Dr. Arne Scheuermann
  • Projektleitung Prof. Dr. Minou Afzali
  • Partner Schweizerischer Nationalfonds SNF
    Universität Bern, Institut für Sozialanthropologie
  • Schlüsselwörter Kommunikatives Umfeld, Designforschung, Kommunikationsdesign, Migration, Altersheim

Ausgangslage

In der Schweiz ergeben sich mit dem Eintritt von MigrantInnen und Migranten in Altersheime zunehmend neue Herausforderungen. Wie häufig bei alten Menschen, erleben sie oft eine Rückbesinnung auf ihre Herkunft. 78% der über 64-jährigen Migrantinnen und Migranten kommen heute aus den Nachbarländern der Schweiz und nur gut 4% von ausserhalb Europas (Höpflinger, 2010). Aus diesem Grund richten sich die bestehenden kulturspezifischen Alterseinrichtungen in der Schweiz bisher ausschliesslich an Personen aus Italien und Spanien. In Fachkreisen ist es jedoch umstritten, ob die bestehenden Betreuungsmodelle in Zukunft auch auf nachkommende Generationen von Migrantinnen und Migranten übertragbar sind (Hungerbühler, 2007). Ein Teil der Fachwelt fordert daher den transkulturellen Wandel in den Regelinstitutionen der ambulanten und stationären Altenpflege (Kayser, 2010). Die Wirkung des gestalterischen Umfelds in einer Alterseinrichtung für Personen mit Migrationshintergrund ist bis anhin noch unzureichend erforscht.

Vorgehen

Das Projekt erforscht eine «mediterrane» Wohngruppe eines Altersheims sowie eine Pflegewohnung für italienisch- und spanisch-sprechende Menschen. Zum Vergleich wird eine Regelwohngruppe eines Altersheims untersucht, der sowohl italienischstämmige Personen als auch Personen ohne Migrationshintergrund angehören. In einem ersten Schritt werden leitfadengestützte Einzelinterviews zur räumlichen Situation vor Ort mit Bewohnerinnen und Bewohnern sowie dem Pflegepersonal der Altersinstitutionen durchgeführt. Mittels teilnehmender Beobachtung wird zudem untersucht, wie die Wohnenden ihr räumliches Umfels nutzen. Ferner erfolgt die stichprobenartige Designanalyse der visuellen Kommunikationsmittel. Qualitative Methoden der Designforschung – wie die Erfassung von Personal Inventories und Workshops – dokumentieren zudem die Sicht der Bewohnerinnen, Bewohner und Pflegenden auf das räumliche Umfeld. In einem zweiten Schritt werden die zuvor erhobenen Daten hinsichtlich ihres Potentials für ein gelungenes kommunikatives Umfeld ausgewertet und zu einem Kriterienkatalog zusammengeführt. Abschliessend werden die Kommunikationsmassnahmen durch Nutzerinnen und Nutzer sowie durch Expertinnen und Experten validiert. Hierzu werden die Bewohnerinnen und Bewohner sowie Fachpersonen aus den Bereichen der gerontologischen Pflege und des Kommunikationsdesigns im Rahmen von Leitfadeninterviews zu den Massnahmen befragt.

Ergebnisse

Ziel ist es, Empfehlungen für die Gestaltung eines kultursensiblen Umfelds in einer Einrichtung zu entwickeln, in der sich Personen mit Migrationshintergrund befinden. Dabei beschränken sich diese Empfehlungen nicht nur auf spezifische Alterseinrichtungen, sondern stellen vielmehr die Übertragbarkeit der Forschungsergebnisse auf Regelinstitutionen in Aussicht.