“IntegraL” Interdisciplinary research on grain legumes

Dieses Forschungsprojekt konzentriert sich auf die Entwicklung von Platterbsen und deren Verarbeitung für die menschliche Ernährung. In Kooperation mit der BFH werden ernährungsphysiologische Qualität und Verarbeitbarkeit untersucht.

Steckbrief

  • Lead-Departement Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften
  • Institut Konsumentenorientierte Lebensmittelproduktion
  • Forschungseinheit Lebensmittelverarbeitung
    Lebensmittelprozesstechnologie und nachhaltige Innovation
  • Förderorganisation Andere
  • Laufzeit (geplant) 01.09.2023 - 31.12.2024
  • Projektverantwortung Dr. Stephanie Jeske
  • Projektleitung Dr. Stephanie Jeske
  • Projektmitarbeitende Dr. Stephanie Jeske
    Anke Fendler
    Dejan Keric
  • Partner Critical Scientists Switzerland
  • Schlüsselwörter Platterbsen, Alternative Proteine, Protein Extraktion, Funktionelle Proteine

Ausgangslage

Die Platterbse (Lathyrus sativus) ist eine Leguminose mit besonderen Eigenschaften. Als klimasmarte Versicherungspflanze ist sie äußerst widerstandsfähig gegen Dürre, Hitzestress und Wasserstau. Sie ist weniger anfällig für Krankheiten/Schädlinge und weist eine sehr hohe Stickstofffixierung sowie ein robustes und durchdringendes Wurzelsystem auf. Mit einem hohen Proteingehalt von 18–34 % und einem hohen Anteil an essenziellen Aminosäuren wie L-Homoarginin ist die Platterbse als pflanzliche Proteinquelle in der menschlichen Ernährung höchst interessant. Übermäßiger Konsum kann jedoch die Nervenkrankheit Lathyrismus verursachen. Denn die Platterbse kann die neurotoxische Substanz Oxalyldiaminopropionsäure (ODAP) enthalten. Trotzdem ist diese Pflanze aufgrund ihrer oben genannten Eigenschaften äusserst interessant und es gibt Forschungsansätze, um die ODAP freien Platterbsen zu entwickeln. In der Schweiz wird ein Anstieg der Nachfrage nach einheimischen Leguminosen erwartet. Explizit steigt auch die Nachfrage nach Fleischersatzprodukten. Zurzeit werden jedoch fast alle pflanzlichen Proteine für die inländische Produktion importiert. Ausserdem prognostiziert das Bundesamt für Landwirtschaft vermehrte Dürren und Hitzewellen. Ein Ziel dieser Forschungsarbeit ist es, die Landwirtschaft an den Klimawandel anzupassen. Dabei gilt die Grasspea als eine der klimaresistentesten Pflanzen und kann zu einer Diversifizierung der einheimischen Leguminosen in der Schweiz beitragen.

Vorgehen

Das Projekt Integral umfasst die Bestimmung der besten Anbauform für die jeweilige Region durch Felduntersuchungen im Ausland und in der Schweiz. Zudem wird das sozioökonomische Potenzial der Platterbse bewertet, indem untersucht wird, wo und in welcher Form sie in Europa angeboten/verzehrt wird und welches Marktpotenzial in der Schweiz besteht. Die BFH ist an der Untersuchung der ernährungsphysiologischen Qualität und Verarbeitbarkeit beteiligt. Dies erfolgt durch Labortests zur Inhaltsstoffanalytik von Makro-und Mikronährstoffen, wie zum Beispiel der Analyse der Aminosäurezusammensetzung, Protein- und ODAP-Gehalt ausgewählter Genotypen. Des Weiteren wird untersucht, wie eine weitere Verarbeitung den ODAP-Gehalt reduzieren kann und sich auf die Proteine auswirkt.

Ausblick

Die Platterbsen werden zur Zeit untersucht. Erste Ergebnisse werden im Laufe des Jahres 2024 erwartet.

Dieses Projekt leistet einen Beitrag zu den folgenden SDGs

  • 2: Kein Hunger
  • 13: Massnahmen zum Klimaschutz