Evaluation Curriculum Pflegehelfende (PH) SRK

Pflegehelfende SRK sind wichtig, um gemeinsam mit Pflegefachpersonen und Fachpersonen Gesundheit eine qualitative gute Gesundheitsversorgung anzubieten. Daher muss ihre Ausbildung regelmässig den Anforderungen angepasst werden.

Steckbrief

Ausgangslage

Der Lehrgang für Pflegehelfende PH SRK wurde seit der Erhebung der Aufgaben der Pflegehelfer*innen in der Grundversorgung durch die BFH im Jahr 2013 und dem Projekt «Bedeutung, Kompetenzregelung und Mentoring (BeKoM) der Pfleger/-innen SRK (PH SRK)» im Jahr 2016 durch das SRK weiterentwickelt: Neben dem Curriculum, welches 2017 erstellt wurde, liegt seit Sommer 2022 das Lehrmittel PH SRK in einer Neuauflage vor. Die Nachfrage nach Pflegehelfenden ist unvermindert gross, jedoch besuchen ca. 25 Prozent weniger Personen den Lehrgang für Pflegehelfende PH SRK, was auch hier zu einem Mangel an geschulten Personen führen könnte. Insbesondere die Spitalexterne Pflege (SPITEX) hat Bedarf an einem Modul für Pflegende Angehörige, die durch die SPITEX angestellt und entlohnt werden können. Daher ist ein nächster Schritt in der Weiterentwicklung des eher auf die stationäre Versorgung ausgerichteten Lehrgangs, vermehrt auch auf die Anforderungen im ambulanten Setting einzugehen.

Vorgehen

Durch diese Entwicklungen ist es notwendig, den Lehrgang für Pflegehelfende PH SRK basierend auf einer Evaluation weiterzuentwickeln. Die Evaluation soll durch die BFH mittels einer Befragung der Arbeitgebenden in Bezug auf Zufriedenheit mit den Inhalten im Lehrgang PH SRK und möglichen Bedarfen an weiteren Inhalten (Ermittlung der Lücken) geschehen. In einem ersten Schritt wird eine qualitative Erhebung mittels telefonischen Interviews oder Videotelefonie zur Zufriedenheit bzw. weiterer Bedarfe bei Arbeitgebenden der Pflegehelfenden PH SRK durchgeführt. Es werden die Settings stationäre Alters- und Langzeitpflege, Heime im Behindertenwesen und der SPITEX befragt. Die Interviews sollen in allen Landesteilen durchgeführt werden und in jedem Setting kleine, mittlere und grosse sowie privat und öffentlich finanzierte Institutionen einschliessen. Das methodische Vorgehen im Projekt umfasst das Erstellen von leitfragengestützten, strukturierten Interviews, dem Durchführen dieser Interviews, eine zusammenfassende Analyse der Resultate und deren Präsentation in einem Kurzbericht. Das Vorgehen im Projekt ist partizipativ und so wird insbesondere der Interviewleitfaden gemeinsam mit den Auftraggebenden entwickelt bzw. besprochen. Zudem wird die BFH durch die Auftraggebenden bei der Rekrutierung der Institutionen unterstützt (Absprache und gemeinsame Anfrage).

Ergebnisse

Die Ergebnisse zeigen, dass die Arbeit der PH SRK als wichtig erachtet wird. Generell sind die PH SRK bei der Ausführung der Tätigkeiten bezüglich theoretischem Wissen (was im Rahmen der 120 Stunden möglich ist) gut ausgebildet. Als mangelhaft wird jedoch ihre praktische Erfahrung in der Umsetzung des Gelernten kritisiert. Die Stärken der PH SRK liegen in ihrer Flexibilität für Einsätze. Es konnten aber auch Lücken in der Tätigkeitsausübung im Umgang mit bestimmten Situationen und Patient*innen/Klient*innen festgestellt werden. Die Evaluation zeigt zudem Unterschiede in den Sprachregionen, sowohl bezüglich Ausbildungsdauer als auch in der Anerkennung der PH SRK und ihrer Tätigkeiten. Der Fachkräftemangel führt dazu, dass PH SRK über ihre rechtlichen Kompetenzen hinaus eingesetzt werden.

Ausblick

Die Empfehlungen umfassen die inhaltliche Prüfung des Lehrgangs und eine mögliche Flexibilisierung der Struktur des Lehrgangs, welche die Umsetzung des Gelernten in der Praxis fördert. Da häufig die Kürze des Lehrgangs kritisiert wird, sollte der Zubringer für die Attestausbildungen gestärkt werden. Interessierte und begabte Personen sollten über ihre Möglichkeiten der weiteren Qualifikation gut informiert werden und zum Wechsel in die Bildungssystematik motiviert bzw. gefördert werden.

Dieses Projekt leistet einen Beitrag zu den folgenden SDGs

  • 3: Gesundheit und Wohlergehen