Fotoausstellung "in meinen Augen"

In 27 Quartierspaziergängen zeigten älteren Menschen Vorzüge und Hindernisse ihres Quartiers auf. Die fotografische Dokumentation macht die subjektive Wahrnehmung und Bedeutung der besuchten Orte erleb- und nachvollziehbar.

Steckbrief

Ausgangslage

Die alternde Gesellschaft ist im gesellschaftlichen Diskurs stark präsent. Zahlreiche Expert*innen und Kommentator*innen erläutern, was ältere Menschen für ein gutes Leben brauchen, welche Vorkehrungen zu treffen sind und wie sie dabei von der Gesellschaft unterstützt werden sollen. Seltener kommen die älteren Menschen selbst zu Wort, zu kurz kommt der unvoreingenommene Blick auf ihre Lebenswelt. Gerade deshalb ist das Projekt «In meinen Augen» bewusst beschreibend-dokumentarisch und verzichtet darauf, Interventionen vorzuschlagen. Dadurch leistet es einen Beitrag zum vertieften Verständnis der konkreten sozialräumlichen Lebenswelt älterer Menschen. Dabei ist das Projekt von der Überzeugung getragen, dass echte Verbesserungen in der Umgebungsgestaltung nur im Bewusstsein gelingen, was älteren Men-schen hier tatsächlich wichtig ist. Das Projekt zeigt Orte des Sozialraums, an denen sich ältere Menschen (Alter 75 plus) wohl oder unwohl fühlen. Die fotografische Dokumentation und die Ausführungen der älteren Menschen machen so die subjektive Wahrnehmung und Bedeutung der besuchten Orte erleb- und nachvollziehbar. Dadurch will das Projekt ein breites Publikum für ihre Anliegen sensibilisieren sowie der Politik und Fachleuten im Bereich Raumplanung und -entwicklung Anregungen für eine altersgerechte Ausgestaltung des öffentlichen Raums bieten.

Vorgehen

Das Projekt dokumentiert aufgrund von Quartierspaziergängen und Interviews mit 27 Teilnehmer*innen die nähere Wohnumgebung älterer Menschen in der Deutschschweiz und dem Tessin fotografisch und hält Statements der Teilnehmenden dazu fest. Durch die visuelle Darstellung können diverse Bedürfnisse von älteren Menschen an ihre sozialräumliche Lebenswelt vermittelt werden. Die erstellten Fotoplakate präsentieren das Erfahrungswissen dieser Bevölkerungsgruppe und sollen den Diskurs über altersgerechte Wohnumgebungen anregen. Durch einen offenen Dialog mit Fachleuten, Interessierten und Betroffenen soll die Caring Society gestärkt werden. Die Diskussion über altersfreundliche Wohnumgebungen knüpft zudem an ein gesellschaftlich hoch aktuelles Thema an: den längeren Verbleib älterer Menschen in ihrem Zuhause. So thematisieren die Fotoplakate die demographische Entwicklung und den sozialen Wandel auf eine innovative Art. In Zusammenarbeit mit Michael Kirschner, Leiter des Kompetenzzentrums Alter der Stadt Bern, sind Fotoausstellungen im Raum Bern geplant. Ein erster Ausstellungsort wurde bereits gefunden. Im Alters- und Versicherungsamt der Stadt Bern herrscht ein zielgruppengerechter, hoher Publikumsverkehr, weshalb sich dieser Ort besonders gut eignet, um die Plakate auszustellen.