- Forschungsprojekt
REFPER - Reproduktive Gesundheit. Die Perspektive geflüchteter Frauen
Für Frauen mit Fluchtbiografie bestehen in der Schweiz Versorgungslücken in der perinatalen Gesundheit. In unserem Projekt setzen wir uns mit der Sichtweise der Betroffenen auseinander und befragen ihre Bedürfnisse und Erfahrungen.
Steckbrief
- Lead-Departement Gesundheit
- Institut Geburtshilfe
- Förderorganisation Andere
- Laufzeit (geplant) 01.03.2022 - 30.08.2023
- Projektverantwortung Milena Wegelin
- Projektleitung Milena Wegelin
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Projektmitarbeitende
Milena Wegelin
Nour Abdin - Schlüsselwörter Sexuelle und reproduktive Gesundheit, Geflüchtete Frauen, Familienplanung, Verhütung, Reproduktive Gerechtigkeit
Ausgangslage
Die Vorgänger-Studie REFUGEE (2017) der Berner Fachhochschule hat für geflüchtete Frauen in der Schweiz diverse Zugangsbarrieren zur perinatalen Gesundheitsversorgung identifiziert und im Bereich Familienplanung und Verhütung eine Versorgungslücke nachgewiesen. Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, wie die sexuelle und reproduktive Gesundheitsversorgung besser auf die Bedürfnisse dieser Frauen ausgerichtet werden kann. Um bedarfsgerechte Ansätze zu entwickeln, ist eine wissenschaftliche Auseinandersetzung mit der Sichtweise der Betroffenen angesagt. In der aktuellen Studie wollen wir die Perspektive von geflüchteten Frauen in der Schweiz erheben. Im Zentrum stehen die individuellen Bedürfnisse dieser Frauen, welche durch ihren lebensbiographischen Kontext und entsprechenden Wissensressourcen geprägt sind. In einer qualitativen Studie untersuchen wir a) welche Bedeutungen geflüchtete Frauen der sexuellen und reproduktiven Gesundheit – mit Fokus auf Familienplanung und Verhütung – zuschreiben, b) welche Bedürfnisse sie diesbezüglich haben und c) welche Erfahrungen sie im schweizerischen Gesundheitssystem machen.
Vorgehen
Aufgrund der Erforschung einer hard-to-reach Gruppe und der sensitiven Fragestellungen wurde 2021 ein mehrmonatiges Pilotprojekt durchgeführt. Dabei wurden Erfahrungen in der Datenerhebung reflektiert und die konkrete Machbarkeit der Forschung geprüft. Im Fokus standen der Zugang zum Feld und die Möglichkeiten der qualitativen Datenerhebung bei geflüchteten Frauen. Entsprechend standen Fragen der Umsetzung im Raum: Wie finden wir zur Zielgruppe? Welches Setting brauchen wir in den Interviews? Werden geflüchtete Frauen über die Themen sprechen wollen? Die methodologischen Reflexionen und Ergebnisse liegen in einem Pilotbericht vor. Ein partizipativer Forschungsansatz wurde durch zwei Massnahmen umgesetzt. Die interkulturelle Dolmetscherin nimmt eine erweiterte Rolle als Teammitarbeiterin ein. Ihr spezifisches Wissen wird in allen Phasen in den Forschungsprozess integriert und transparent gemacht. Weiter wird eine Begleitgruppe von geflüchteten Frauen aus unterschiedlichen Herkunftsländern in partizipativen Workshops den Forschungsprozess begleiten und in die Datenanalyse miteinbezogen. Projektpartner ist die Non-Profit-Organisation Sexuelle Gesundheit Schweiz. Unterstützt wird das Projekt von den drei Förderorganisationen Stiftung Lindenhof Bern, Burgergemeinde Bern und Stiftung Freie Gemeinschaftsbank (siehe Links).
Publikationen & Vorträge
Medienbeiträge
- Artikel im Journal Public Health Forum, 2021
- Artikel im BFH-Magazin «frequenz», 2021
- Artikel in der Zeitschrift FORUM Sexualaufklärung und Familienplanung des Informationsdiensts der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), 2023 (.pdf)
- Interview mit Nour Abdin und Milena Wegelin in der Zeitschrift des interdisziplinären Zentrums für Geschlechterforschung IZFG der Universität Bern «genderstudies», 2023 (.pdf)
- Radie RaBe, Sendung «Bi aller Liebi...», So kann und will ich nicht schwanger werden, 2023
Vorträge
- Vortrag an der 6.Internationale Konferenz der DGHWi e.V. (28. Juli 2022 / Winterthur)
- Vortrag und Workshops im Rahmen der Ringvorlesung «Reproduktive Gerechtigkeit» des interdisziplinären Zentrums für Geschlechterstudien (IZFG) der Universität Bern
- Vortrag an den Gosteli Gesprächen 2023 «Institutionelle Politiken der (Ab)wertung von Mutterschaft im schweizerischen Asylwesen». Zusammen mit Laura Perler, Universität Bern (.pdf)
Projektteam

Förderorganisationen
