Schutz vor Naturgefahren: Verstehen – Planen – Umsetzen

Ein integraler Schutz von Siedlungen und Infrastruktur vor Naturgefahren erfordert Fachleute mit fundierten Kompetenzen. Die nötigen Kenntnisse und Fähigkeiten können Sie in diesem CAS erwerben.

In diesem Studiengang

  • vertiefen Sie die Grundlagen zu den relevanten Naturgefahren der Schweiz,
  • beschäftigen Sie sich mit dem Integralen Risikomanagement,
  • lernen Sie spezifische Schutzmassnahmen für die verschiedenen Naturgefahren kennen,
  • profitieren Sie von interaktiven Unterrichtseinheiten, praktischer Geländearbeit und Exkursionen,
  • führen Sie einen Dialog mit Personen verschiedener Fachrichtungen und Berufe.

Unsere Absolvierenden zur letzten Durchführung

Steckbrief

  • Titel/Abschluss Certificate of Advanced Studies (CAS) «Schutz vor Naturgefahren»
  • Dauer 16 bis 17 Kurstage
  • Unterrichtstage Donnerstag und Freitag
  • Anmeldefrist Vier Wochen vor Modulbeginn
  • Anzahl ECTS 12 ECTS-Credits
  • Kosten CHF 6’900.– für das ganze CAS
    Die Module können auch einzeln besucht werden. Siehe Varianten und Kosten unter Organisation & Anmeldung.
  • Unterrichtssprache Deutsch
  • Studienort Burgdorf, teilweise online / hybrid
  • Departement Architektur, Holz und Bau
  • Nächste Durchführung Frühling 2024

Inhalt + Aufbau

Portrait

In diesem CAS lernen Sie, Naturgefahren zu verstehen und entsprechende Schutzmassnahmen zu planen und umzusetzen. Als Grundlage für deren Planung machen Sie sich mit den entsprechenden Gefahrenprozessen vertraut. Zudem erwerben Sie fundierte Kenntnisse und Fähigkeiten im Risiko- und Erhaltungsmanagement, um einen verhältnismässigen und langfristig wirtschaftlichen Schutz vor Naturgefahren gewährleisten zu können. Je nach Erfahrung, Interesse und beruflicher Motivation können Sie den Fokus individuell auf meteorologische, hydrologische, gravitative und/oder periglaziale Naturgefahren legen.

Ausbildungsziel

  • Sie kennen die Prozesse, die zu Naturgefahren führen können.
  • Sie können Gefahrenbeurteilungen, Risikoanalysen und -bewertungen interpretieren.
  • Sie wissen, wie die Einwirkungen auf Bauobjekte ermittelt werden und können geeignete Schutzmassnahmen, Objekt- und Flächenschutz, planen sowie bis zur Umsetzung projektieren.

Modulbeschrieb

Der Modulbeschrieb informiert Sie über die einzelnen Inhalte der Weiterbildung und die angestrebten Kompetenzen. Gerne lassen wir Ihnen den ausführlichen Modulbeschrieb zukommen!

Was sagen unsere Absolventinnen und Absolventen?

erich aschwanen | bfh schutz vor naturgefahren

Erich Aschwanden

Projektleiter Infrastruktur / Baudirektion Uri, Amt für Betrieb Nationalstrassen, Flüelen

«Obwohl der Kurs infolge Corona-Pandemie via MS Teams stattfand, wurde der Inhalt gut und abwechslungsreich vermittelt. Durch die Vielfalt der Dozierenden ergab sich trotz der physischen Distanz, eine persönliche Nuance.»

claudia mascetti | bfh schutz vor naturgefahren

Claudia Mascetti Donati

Projektleiterin SBB

«Seit einigen Jahren arbeite ich in Projekten zur Vorbeugung von Naturgefahren, insbesondere gegen Steinschlag. Dieses CAS gab mir die Informationen, die mir fehlten, um alle Phasen des Projekts zu entwickeln und zu verfolgen. Der Unterricht ist auf Deutsch, aber auch für Fremdsprachige (wie ich) gut verständlich.»

Das CAS gliedert sich in fünf verschiedene Module, welche anbei kurz beschrieben werden.

Die Termine der Wahlpflichtmodule sind so gelegt, dass Sie alle besuchen können. Für Informationen zur Anmeldung und zu den Kosten kontaktieren Sie bitte das Sekretariat Weiterbildung. Es ist zudem möglich die Module separat zu buchen.

Modul 1: Einführung

Sie kennen die nötigen Aufgaben, um Schutzmassnahmen zu planen und verstehen, wie diese zusammenwirken. Sie verstehen die Rolle der Gebäudeversicherungen und des VKF. Zudem verstehen Sie die für Naturgefahren in der Schweiz relevanten Grundlagen der Geologie. Sie können die Inhalte des CAS in Bezug zu Ihrer persönlichen beruflichen Tätigkeit setzen.

Ablauf CAS Schutz vor Naturgefahren

Ablauf CAS Schutz vor Naturgefahren Bild vergrössern

Wahlpflichtmodul 2.1: Naturwissenschaftliche Grundlagen

Sie kennen die naturwissenschaftlichen Begriffe, die für Naturgefahren von Bedeutung sind. Ihnen sind die verschiedenen Einflussfaktoren und Prozesse, die zu Naturgefahren werden können, vertraut. Sie verstehen die Quantifizierung dieser Prozesse und können deren charakteristische physikalische Grössen hinsichtlich ihrer Bedeutung für Schutzmassnahmen interpretieren.

Wahlpflichtmodul 2.2: Ingenieur-Grundlagen

Sie wissen, welche Ingenieur-Disziplinen für welche Naturgefahren relevant und zur Planung und Dimensionierung von Schutzmassnahmen nötig sind. Ihnen sind die grundlegenden Begriffe, Konzepte und Methoden dieser Disziplinen bekannt. Sie können mit den nötigen Angaben gesuchte Grössen berechnen und die Ergebnisse beurteilen und interpretieren.

Modul 3: Risiko- und Erhaltungsmanagement

Sie verstehen die Idee des Risikokonzepts und des integralen Risikomanagements. Sie können Risiken analysieren, unter Angabe der nötigen Werte berechnen und bewerten. Sie kennen die Wirkungsprinzipien verschiedener Schutzmassnahmen, können diese für eine gegebene Risikosituation anhand von Kriterien auswählen, ihre Effizienz quantitativ bewerten und ihre Erhaltung konzeptionell managen. Sie kennen die Grundlagen zum Erhaltungsmanagement von Schutzmassnahmen vor Naturgefahren.

Modul 4.1: Schutzmassnahmen vor hydrologischen Naturgefahren

Sie kennen das Spektrum von Massnahmen zum Flächen- und Objektschutz vor hydrologischen Naturgefahren. Anhand der nötigen Ausgangsdaten zu diesen Naturgefahren können Sie deren Einwirkungen auf Bauobjekte ermitteln. Sie sind in der Lage, bauliche Massnahmen zum Objektschutz unter  Berücksichtigung rechtlicher, ökonomischer, ökologischer und ästhetischer Kriterien auszuwählen, zu entwickeln und für die Umsetzung zu bemessen. Sie wissen, wie Massnahmen zum Schutz vor hydrologischen Naturgefahren langfristig und effizient überwacht und erhalten werden können.

Wahlpflichtmodul 4.2: Schutzmassnahmen vor meteorologischen Naturgefahren

Sie kennen das Spektrum von Massnahmen zum Flächen- und Objektschutz vor meteorologischen Naturgefahren. Anhand der nötigen Ausgangsdaten zu meteorologischen Naturgefahren können Sie deren Einwirkungen auf Bauobjekte ermitteln. Sie sind in der Lage, bauliche Massnahmen sowie Smart-Home-Lösungen zum Objektschutz vor meteorologischen Naturgefahren unter Berücksichtigung von BIM sowie rechtlicher, ökonomischer, ökologischer und ästhetischer Kriterien auszuwählen, zu entwickeln und für die Umsetzung zu bemessen. Sie wissen, wie Massnahmen zum Schutz vor meteorologischen Naturgefahren langfristig und effizient erhalten werden können.

Wahlpflichtmodul 4.3: Schutzmassnahmen vor gravitativen Naturgefahren

Sie kennen das Spektrum von Massnahmen zum Flächen- und Objektschutz vor gravitativen Naturgefahren. Anhand der nötigen Ausgangsdaten können Sie deren Einwirkungen auf Bauobjekte ermitteln. Sie sind in der Lage, bauliche Massnahmen zum Objektschutz vor gravitativen Naturgefahren unter Berücksichtigung rechtlicher, ökonomischer, ökologischer und ästhetischer Kriterien auszuwählen, zu entwickeln und für die Umsetzung zu bemessen. Sie wissen, was zu beachten ist, um Schutzmassnahmen speziell vor gravitativen Naturgefahren langfristig und effizient zu erhalten.

Modul 5: Zertifikatsarbeit

In diesem letzten Modul vertiefen Sie Ihr Wissen, Ihre Kompetenzen und Fähigkeiten, welche Sie zuvor erworben haben, anhand eines konkreten Projekts. Darüber verfassen Sie selbständig eine Zertifikatsarbeit und werden dabei je nach Fachgebiet von einer dozierenden Person des CAS betreut. Das Thema für die Zertifikatsarbeit können Sie je nach Interesse und beruflicher Ausrichtung frei wählen, etwa ein Projekt, das gerade bei Ihrem Arbeitgeber ansteht. Die Zertifikatsarbeit kann entweder allein oder als Gruppe erstellt werden.

  • Interaktive Vorlesungen, Erfahrungsaustausch und Diskussionen
  • Gruppenarbeiten und -übungen
  • Neuste Erkenntnisse aus Forschung/Entwicklung und Praxis
  • Studium von Best-Practice-Beispielen mit Reflexion
  • Exkursionen, Besichtigung von Gefahrensituationen und Schutzmassnahmen
  • Inputreferate ausgewiesener Fachleute
  • Selbststudium bereitgestellter Unterlagen
  • Vorbereitungsaufgaben
  • Zertifikatsarbeit über selbst wählbares Thema (Einzel- oder Gruppenarbeit möglich)
  • Coaching und persönliche Betreuung
  • Gegenseitige Präsentation und Diskussion der Zertifikatsarbeiten – im Konzeptstadium und am Schluss

Sie schliessen den Studiengang mit einem Kompetenznachweis ab. Dieser umfasst zwei Exkursionsberichte sowie eine schriftliche, zu präsentierende Zertifikatsarbeit.

Titel + Abschluss

Certificate of Advanced Studies (CAS) in «Schutz vor Naturgefahren»

Dozierende

Dr. Catherine Berger
Dipl. Geografin, Dipl. Betriebswirtschafterin NDS HF
Fachexpertin Naturgefahren und Geschäftsleiterin
Geo7 AG

Daniele Biaggi
Dipl. Geologe / Dipl. Hydrogeologe
Niederlassungs- und Projektleiter
Geotechnisches Institut AG

Sascha Bleuler
Dipl. Geologe
Geschäftsführer
B-I-G Büro für Ingenieurgeologie AG

Mauro Bolzern
MSc Klimawissenschaften
Teamleiter Schutz vor Naturgefahren
Solothurnische Gebäudeversicherung

Beat Brunner
Dipl. Umwelting. FH
Fachverantwortlicher Naturgefahren
Emch+Berger AG Bern

Reto Darms
Eidg. Dipl. Elektroinstallateur
Betriebsleiter / Technischer Instruktor
Meimo AG

Dr. Luuk Dorren
MSc Geografie
Prof. für Wald und Naturgefahren
Berner Fachhochschule

Dr. Thomas Egli
Dipl. Ing. ETH
Geschäftsführer
Egli Engineering AG

Dr. Martin Frei
Dipl. Forsting. ETH / SIA
Geschäftsführer
MFrei infra GmbH

Dr. Jolanda Jenzer Althaus
Dipl. Bauing. ETH
Dozentin für Wasserbau
Berner Fachhochschule

Martin Jordi
Dipl. Bauing. FH
Geschäftsbereichsleiter Elementarschaden-Prävention VKF und Geschäftsführer der
Präventionsstiftung der KGV
Vereinigung Kantonaler Gebäudeversicherungen VKG

Stefan Margreth
Dipl. Bauing. ETH
Leiter Forschungsgruppe Schutzmassnahmen
WSL-Institut für Schnee- und Lawinenforschung SLF

Ruedi Moser
Pat. Ingenieur-Geometer
Geschäftsleiter und Dozent für Vermessung und Geomatik
bbp Geomatik AG und Berner Fachhochschule

Dr. Jean-Baptiste Payeur
Ing. Geotechnik
Dozent für Geotechnik
Berner Fachhochschule

Dr. Dirk Proske
Dipl. Bauing.
Studiengangsleiter Master Engineering
Berner Fachhochschule

Dr. Katharina Schwarz-Platzer
Dipl. Kulturing.
Wissenschaftliche Mitarbeiterin
Berner Fachhochschule

Yohann Schatz
MSc Génie civil (Bauingenieurwesen)
Collaborateur scientifique (Wissenschaftlicher Mitarbeiter) HES
HEPIA - Haute école du paysage, d'ingénierie et d'architecture

Dr. Armin Senn-Rist
Dipl. Umweltwissenschaftler
Wissenschaftlicher Mitarbeiter und Studienleiter CAS
Berner Fachhochschule

Dr. Benno Staub
Dipl. Geograf
Fachperson Elementarschaden-Prävention
Vereinigung Kantonaler Feuerversicherungen VKF

Dr. Axel Volkwein
Dipl. Bauing.
Leiter F&E Schutzverbauungen

Dr. Corinna Wendeler
Dipl. Bauing.
Projektleiterin Wasserbau
Kanton Appenzell Ausserrhoden, Departement Bau und Volkswirtschaft

Partner und Sponsoren

Voraussetzungen + Zulassung

Das Angebot richtet sich v.a. an Absolvierende folgender Fachrichtungen:

  • Naturwissenschaften wie Geographie, Geologie, Meteorologie oder Umweltwissenschaften
  • Architektur, Städtebau, Raum- und Verkehrsplanung
  • Bau-, Forst-, Kultur- oder Umweltingenieurwesen

Angesprochen sind v.a. Berufstätige in:

  • Planungsbüros
  • Firmen
  • (Gebäude-) Versicherungen
  • Behörden und ähnlichen Stellen
  • Quereinsteiger*innen

Hochschulabschluss (Fachhochschule, Universität oder HF) oder gleichwertige Qualifikationen (s. Ausnahmen).

Ausnahmen:
Bewerberinnen und Bewerber, die nicht über einen der geforderten Abschlüsse verfügen, können «sur dossier» zugelassen werden, wenn sich die Befähigung zur Teilnahme aus einem anderen Nachweis ergibt (zum Beispiel mehrjährige Berufserfahrung und andere absolvierte Aus- und/ oder Weiterbildungen).

Was sagen unsere Absolventinnen und Absolventen?

andreas schober | schutz vor naturgefahren bfh

Andreas Schober

Teamleiter Naturgefahren bei Geoconsult ZT GmbH / Puch bei Hallein, Österreich

«Ich konnte vertiefende Einblicke und Hintergrundinformationen zu gängigen Methoden, Regelwerken und Praktiken im Bereich Naturgefahren gewinnen. Vor allem die Erläuterungen zu Praxisbeispielen waren sehr lehrreich und aus den lessons learned konnte ich sehr viel für meine Projekte mitnehmen.»

 

katja lunau | schutz vor naturgefahren bfh

Katja Lunau

Fachspezialistin Naturgefahren SBB, Bern

«Da die Ausbildung modular aufgebaut ist, kann man komplementär zum bestehenden Wissen Fachkenntnisse in Nachbardisziplinen aufbauen oder auffrischen. Darum ist dieses CAS sicher interessant für Berufserfahrene aus verschiedenen Bereichen, die mit dem Schutz ihrer Infrastruktur oder Gebäude vor Naturgefahren zu tun haben.»

Organisation + Anmeldung

Unsere Weiterbildungen finden grundsätzlich im Präsenz-Unterricht (und mit Exkursionen) statt. Einzelne Teile können hybrid (vor Ort und online) oder komplett online besucht werden. Ist eine Durchführung vor Ort nicht möglich, werden die Weiterbildungen ausschliesslich im Distanz-Unterricht via MS Teams durchgeführt.

Der Studiengang umfasst insgesamt rund 130 Kontaktlektionen (inkl. Exkursionen und Präsentationen der Zertifikatsarbeiten), verteilt auf 16-17 Studientage. Für das E-Learning, die Vor- und Nachbearbeitung, die selbstständigen Übungen und die Zertifikatsarbeit wird mit einem zusätzlichen Aufwand von ca. 230 Stunden gerechnet.

Die Kurstage sind so gelegt, dass Sie alle Wahlpflichtmodule besuchen können (die zusätzlichen Wahlpflichtmodule werden separat verrechnet).

Anmeldefrist ist vier Wochen vor Beginn des CAS, resp. Moduls.

CHF 6’900 für das ganze CAS

Varianten Modul-Buchung: 

  • Einzelbuchung Modul 2.1, 2.2, 4.2, 4.3: CHF 2‘400.–
  • Einzelbuchung Modul 3: CHF 1‘400.–
  • Einzelbuchung Modul 4, Kombinationsmöglichkeiten: Module 4.1 + 4.2 oder 4.1 + 4.3: CHF 3‘500. –

Infoveranstaltungen + Beratung

Studienberatung

Anmeldung und Administration

Studienort + Infrastruktur