Sprechende Bilder

Im Rahmen dieses Projekts wird ein bildbasiertes digitales Kommunikations-Tool entwickelt, das die nicht-textuelle Kommunikation zwischen anderssprachigen Patient*innen und Pflegefachpersonen in der Notfall-Anamnese unterstützt.

Fiche signalétique

Situation

Im Gesundheitswesen ist eine verständliche Kommunikation für eine sichere, qualitativ hochstehende und gleichwertige Gesundheitsversorgung aller Patient*innen – unabhängig ihrer Herkunft – zentral. In der Schweiz leben rund 200’000 Personen, die weder eine Landessprache noch Englisch sprechen. Zwei bereits realisierte Vorprojekte zeigen, dass einerseits die Kommunikation mit anderssprachigen Patient*innen und deren Angehörigen das Pflegepersonal oft überfordert und dass andererseits visuelle Darstellungen helfen, Sprachbarrieren zu überwinden. Auch Erkenntnisse aus der Literatur legen nahe, dass nonverbale, bildgestützte Hilfsmittel die Kommunikation zwischen Pflegefachpersonen und anderssprachigen Patient*innen unterstützen.

Approche

In den Vorprojekten wurde die Problematik von Sprachbarrieren gründlich analysiert und ein Lösungsansatz definiert. Basierend darauf entwickelt das Forschungsteam nun im aktuellen Projekt in einem partizipativen Prozess mit Pflegefachpersonen und Patient*innen nicht-deutscher Muttersprache den Prototypen einer Kommunikationshilfe. Hierfür erlaubt ein iteratives Vorgehen das schnelle Entwickeln, Validieren und Anpassen von Lösungen.

Résultat

Das Forschungsprojekt zielt darauf ab, eine digitale Kommunikationshilfe zur Überwindung von Sprachbarrieren zwischen Patient*innen, deren Angehörigen und Pflegenden in der Notfall-Anamnese zu entwickeln und zu evaluieren. Das geplante Tool beruht auf einem bildbasierten und dialogischen Prinzip, um eine sprachunabhängige Kommunikation zu gewährleisten. Dabei wird die gleichwertige, herkunftsunabhängige Gesundheitsversorgung aller Patient*innen fokussiert. Das Projekt soll das Verständnis für die Bedürfnisse vulnerabler Gruppen im Gesundheitswesen auch dadurch fördern, dass Nutzende in die Entwicklung einer praxisnahen Lösung miteinbezogen werden. Damit trägt es einerseits zur Behandlungsqualität bei, andererseits erhalten Pflegende ein Instrument, das ermöglicht, im Notfall Interaktion und Kommunikation aufrechtzuerhalten.

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