Fachgruppe Lebensmittelprozesstechnologie und nachhaltige Innovation

Innovative Prozesse, Technologien und Produktkonzepte sind für unsere Partner:innen der Schlüssel zum Finden neuer und kommerziell spannender Antworten auf gegenwärtige und künftige Herausforderungen. Wir beschreiten mit Ihnen Wege für zukunftsrelevante, nachhaltige Lösungen, mit denen Sie erfolgreich sein werden.

Wir glauben an ein nachhaltiges Ernährungssystem. Dieses basiert auf der Diversifizierung der Proteinversorgung, auf der möglichst vollständigen Nutzung von Rohstoffen in der menschlichen Ernährung und auf einer gesunden Ernährung.

Lokale Ressourcenkreisläufe und Wertschöpfungsketten, dezentrale Produktionskonzepte und ein «Zero-waste»-Ansatz sind ebenso wichtige Bausteine wie die Individualisierung der sensorischen Wahrnehmung für die Lebensmittel der Zukunft.

Kompetenzen & Angebote

Wir optimieren bestehende oder entwickeln interdisziplinär neue massgeschneiderte, wegweisende und ökonomisch fundierte Prozess- und Produktkonzepte, damit sich unsere Partner auf neue Marktanforderungen ausrichten und auf dem Markt gewinnbringend positionieren können. Unsere Stärken liegen in Innovationen, die kompetitive Vorteile erbringen, unserem Denken liegt stets das Zusammenspiel zwischen Prozessen, Materialien und Produkteigenschaften zugrunde.

Unsere Kompetenzen im Detail:

  • Extraktion und Funktionalisierung von Biomaterialien (z.B. Proteine, faserreiche Nebenströme), Reduktion von Fehlaromen
  • Techno-funktionelle Charakterisierung (z.B. Gel- oder Schaumbildungs-, Verdickungs-, Emulgiereigenschaften) 
  • Prozesstechnologische Strategien für das Upcycling von Nebenströmen und intelligente Integration in Produkte mit dem Ziel einer Vollverwertung von Rohstoffen. 
  • Strukturierung/Texturierungskonzepte, additive Fertigungstechniken
  • Vegane und vegetarische Produktkonzepte
  • Lean- und Clean-Label-Strategien

Leistungsangebot

Die Lebensmittelindustrie steht am Beginn einer Transformation. Wir glauben an ein nachhaltiges Ernährungssystem, welches auf Diversifizierung der Proteinversorgung, auf vollständiger, nebenstromfreier Verwendung von Rohstoffen und einer gesunden Ernährung beruht.

Wir bieten Ihnen vielfältige Kooperationsformen an. Forschungs- und Entwicklungsprojekte sind entweder als Auftragsforschung direkt finanziert oder staatlich gefördert sein (z.B. Innosuisse). Je nach Projektfokus kooperieren wir mit anderen Forschungsgruppen der BFH, externen Partnern oder im Rahmen von Dissertationen mit Universitäten/ETH im In- und Ausland.

Unser Leistungsangebot im Detail:

  • Neuentwicklung oder Optimierung von Verarbeitungsprozessen, Prozessplattformen, Prototypen generische Produktkonzepte – von der Vision bis zur innovativen Lösung
  • Entwicklung innovativer, funktioneller Rohstoffe/Materialien
  • Technologie-orientierte Innovationsstrategien
  • experimentelle Machbarkeitsstudien und Hypothesenprüfung
  • Literaturanalysen (wissenschaftliche Literatur, Patentliteratur), Stand der Technik und Forschung

Unser dynamisches, engagiertes Team bietet Start-ups und KMU einen schnellen, lösungsorientierten Zugang, um die nächsten Schritte zu gehen. Wo andere diskutieren, legen wir los. Wir laden Sie ein, mit uns herauszufinden, wo die Grenzen ihres Vorhabens liegen, welche Möglichkeiten wir für sie sehen und wie wir gemeinsam an ihrem Erfolg arbeiten können. Über unser «FoodHub»-Programm gelingt der Einstieg sehr leicht.

Wir bieten eine Vielzahl an Bachelor- und Masterarbeiten für Studierende der BFH an, die sich in der Regel an Themenstellungen innerhalb unserer Forschungsprojekte orientieren. Abschlussarbeiten umfassen in der Regel einen experimentellen Teil in Laboren und/oder Technologiehalle, die werden direkt von den Projektmitarbeitenden oder Projektverantwortlichen Personen betreut. Es wird meist nur ein kleiner Teil der Themen in offiziellen Kanälen ausgeschrieben. Diejenigen mit Interesse an Fragenstellungen unserer Forschungsgruppe melde sich bitte direkt bei einem unserer Mitarbeitenden.

Darüber hinaus bieten wir Masterarbeiten in Zusammenarbeit mit anderen Hochschulen (ETH, Universitäten/Fachhochschulen im In- und Ausland) an. Wenn Sie an einer Hochschule studieren und grundsätzliches Interesse an einer Abschlussarbeit an der BFH in unseren Forschungsschwerpunkten haben, so schicken Sie uns ein Motivationsschreiben sowie einen Lebenslauf und relevante Zeugnisse/Diplome. Die Abschlussarbeiten werden in unseren Forschungseinrichtungen durchgeführt, d.h. während der gesamten Dauer der Abschlussarbeit ist Präsenz erforderlich. Wir freuen uns auf Ihre Unterlagen!

Dissertationen bieten wir je nach Schwerpunkt in Zusammenarbeit mit der ETH Zürich und anderen Universitäten im In- und Ausland an. Bei konkreter Themenvorstellung inklusive Finanzierungsoption und melden Sie sich bitte bei uns mit einem Motivationsschreiben, einen Lebenslauf und einem Abstract zum geplanten Projekt. Dissertationen mit einer durch uns bereitgestellten Finanzierung werden auf unserer Webseite veröffentlicht. Vielen Dank fürs Interesse!

Wir bieten Praktika insbesondere für nicht-schweizerische Studierende an, die bei uns Auslandserfahrung sammeln wollen. Die Praktika sind in der Regel im Forschungsbereich angesiedelt und richten sich an überdurchschnittliche fähige Studierende. Bei Interesse schicken Sie uns bitte ein Motivationsschreiben, einen Lebenslauf und relevante Zeugnisse/Diplome.

Wir heissen Zivildienstleistende bei uns herzlich willkommen. Sie werden bei uns in Forschungsprojekten eingesetzt, die Werte für die Allgemeinheit schaffen. Wenn Sie mindestens drei Monate für Ihren Einsatz investieren wollen, melden Sie sich bei uns mit einem hinsichtlich Fähigkeiten aussagekräftigen Motivationsschreiben und einem Lebenslauf.

Bei Ausschreibung von Stipendien im Rahmen des «Swiss Government Excellence Scholarships» wenden Sie sich bitte mit einem konkreten Themenvorschlag in Form eines maximal halbseitigen Abstracts sowie einem CV an uns. Beachten Sie, dass der Themenvorschlag in einem unserer Schwerpunkte liegen ODER einen unserer Themenschwerpunkt interdisziplinär erweitert. Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung! Wir heissen Erasmus-Stipendiaten (Studierende wie auch Mitarbeitende anderer Hochschulen) herzlich willkommen!

Infrastruktur

Wir verfügen nach der Erweiterungsphase in 2024/25 über eine technologische Pilotinfrastruktur von rund 1000 qm, die gleichermassen in Forschungsprojekten genutzt wird, aber auch Startups und KMU zur Verfügung steht.

Wir bieten der Lebensmittelindustrie Zugang zu unserer Infrastruktur, führen aber auch Dienstleistungen durch (beispielsweise Sprühtrocknung). Dienstleistungen sind grundsätzlich kostenpflichtig und werden durch unsere Mitarbeitenden ausgeführt. Für Partner mit dauerhaftem Bedarf (z.B. Startups, KMU) stehen im Rahmen des «FoodHub»-Programms gesonderte Zugangsmöglichkeiten zur Verfügung.

Infrastruktur-Innovationsplattform INOVAP

Aktuell ist unsere Technologiehallen-Infrastruktur (i) für die Verarbeitung (Extraktion, Funktionalisierung) von festen und flüssigen Rohstoffen bis hin zu Konzentraten oder Pulvern und (ii) für die Strukturierung/Texturierung von Rohstoffen und Lebensmitteln ausgerichtet und bietet eine umfangreiche Ausstattung. Die Anlageninfrastruktur wird jährlich strategisch und projektbezogen erweitert, um auch schnell auf Projektanforderungen reagieren zu können. Einige visuelle Einblicke erhalten Sie über unseren 3D-Rundgang.

Rundgang Technologiehalle

Analytische Labore

Neben der Technologiehalle/dem Versuchstechnikum stehen uns eine steigende Zahl an analytischen Laboren zur Verfügung, die überwiegend von anderen Forschungsgruppen betrieben werden (Link FG 4). Der Fokus unserer Forschungsgruppe liegt auf physikalischer und physikalisch-chemischer Analytik (u.a. Rheologie, Grenzflächencharakterisierung, Partikelgrössen, Texturanalyse, Mikrokopie), komplementäre ist die chemische Analytik über eine weitere Forschungsgruppe organisiert. Einige visuelle Einblicke erhalten Sie über unseren 3D-Rundgang.

«Additive Manufacturing»

(AM)-Plattform Basierend auf einem in Zusammenarbeit mit der ETH Zürich entwickelten Hochdurchsatz-AM-Verfahren, einer Kombination aus verschiedenen AM-Technologien bieten wir in Zusammenarbeit mit dem Institut für Drucktechnologie (IDT) der BFH eine AM-Plattform an.

Projekte

Unsere Forschungsprojekte sind in der Regel bi- oder multilaterale Projekte, die über verschiedene Fördertöpfe (z.B. Innosuisse) finanziert werden. In der Regle sind die Projekte vertraulich, besonders wertvolle Projektergebnisse schützen wir zusammen mit den Projektpartnern über Patentanträge. Ausgewählte Ergebnisse publizieren wir in wissenschaftlichen Zeitschriften.

Im SYMUS-Projekt in Zusammenarbeit mit der ETHZ werden additive Techniken verschiedener Grössenskalen verbunden, um mit industriell relevanter Geschwindigkeit eine neue Generation an Mehrphasenprodukten zu entwickeln. Der Technologiebaukasten erlaubt durch gezielte Anordnung sensorisch unterschiedlicher Phasen beispielsweise die Reduktion von Zucker ohne Einbusse der Süsse-Wahrnehmung.

Über die Hälfte der in der Schweiz verwendeten Eier werden direkt in Produkten verwendet. In Zusammenarbeit mit der Field Food AG forschen wir an veganem Ei-Ersatz auf Basis von Hülsenfruchtextrakten, um techno-funktionelle Eigenschafften wie Schäumbarkeit, Emulgier-, Binde- oder Gelbildungsfähigkeit zu verstehen und zielgerichtet zu verbessern.

Das Projekt zielt auf ein effizientes und wirtschaftliches Extraktions- und Veredelungsverfahren von Moringa Oleifera-Blättern ab, um Proteinpulver aus dispergierten Fraktionen für die Verwendung in Lebensmitteln mit günstigen technologischen Eigenschaften und sensorischer Akzeptanz zu gewinnen.

Okara fällt als Nebenstrom der Sojaverarbeitung an und wird nur in geringem Umfang in der menschlichen Ernährung eingesetzt (unter anderem durch das Spin-off «Luya Foods AG»). Wir forschen an Prozessstrategien, um Okara als faserreiches Polymer in weichen Gelen (z.B. Joghurt) ohne nachteilige sensorische Veränderungen integrieren zu können.

Pflanzliche Rohware enthält neben den oft adressierten Makronährstoffen (Fett, Protein, Kohlenhydraten) auch eine Vielzahl an sekundären Inhaltsstoffen wie Antioxidantien. Zusammen mit der Gaia Tec AG erschliessen wir geeignete Rohstoffquellen und entwickeln die notwendigen Verarbeitungsprozesse zur Gewinnung sekundärer Wertstoffe für die Lebensmittel- und Kosmetikindustrie.

Vegane Eiscremes leiden im Vergleich zu tierischen Pendants häufig an mangelhaft ausgeprägten funktionellen Eigenschaften (Abschmelzstabilität, Körper). In Zusammenarbeit mit der Cuckoo AG schaffen wir ein Verständnis sowohl hinsichtlich funktionellem Produkt-Mechano als auch dem notwendigen Processing, um vegane Eiscreme auf ein neues Qualitätsniveau heben zu können.

Die Verwendung von Hülsenfrüchten zur Gewinnung von Proteinen führt oft dazu, dass in Proteinisolaten unerwünschte Aromakomponenten («beany flavor») zu finden sind. Wir versuchen Faktoren zu identifizieren, um die Bildung von Fehlaromen zu reduzieren und gebildete Aromen prozesstechnisch wieder zu entfernen.

Zusammen mit dem Projektpartner forschen wir an einer veganen Käsealternativen im Halbhart- und Hartkäsesegment. Bisherige Produkte haben wenig Protein, schmelzen nicht gut und benötigen zusätzlichen Aromen. Mithilfe von Prozess- und Fermentationstechnologie soll eine neue Produktlinie mit mehr Proteinen, besserem Schmelzverhalten und natürlichem Geschmack entwickelt werden.

Das Verbundprojekt ZESELE (gpzk, ETHZ, FIBL, Planted AG, gefördert durch das BLW) fördert die Entwicklung standortangepasster Erbsensorten zur Schliessung der «Erbsen-Lücken» im Schweizer Kulturartenspektrum. Neben dem Proteingehalt werden ernährungsphysiologische und sensorische Aspekte sowie die funktionellen Proteineigenschaften in die Entwicklung einbezogen.

Team & Kontakt

Sind Sie an einer Zusammenarbeit mit uns interessiert oder haben Sie Fragen zu unseren Tätigkeiten?

Kontaktieren Sie uns für allgemeine Fragen über fptsi.hafl@bfh.ch, bei Presseanfragen via press.fptsi.hafl@bfh.ch und bei Anfragen zur Infrastrukturnutzung über services.fptsi.hafl@bfh.ch