«Ich habe gesehen, dass wir eine Rolle spielen: Unsere Aufgabe ist es, die Klient*innen zu befragen und sie dabei zu unterstützen, sich Hilfe zu suchen. Das ist ähnlich wie bei anderen Problemen, beispielsweise bei Sucht. In den Rollenspielen habe ich verschiedene Vorgehensweisen gesehen und wir haben sehr konkrete Sätze formuliert. Das ist wirklich hilfreich. Ich habe das Gefühl, dass ich mich jetzt mehr trauen werde, Gewalt zu hinterfragen und mit der betroffenen Person darüber zu sprechen.»
Fachperson, Fokusgruppe 2, Februar 2018 (übersetztes Zitat, Lorenz & Flühmann 2019)
«Ich habe eine andere Vorstellung von Gewalt. Zwar war mir vieles bereits klar, aber es ist dennoch interessant, sich so mit diesem Thema zu beschäftigen. Ich finde es spannend, mich mit den Folgen auseinanderzusetzen, die sich daraus ergeben, dass man von Gewalt betroffen ist und bestimmte Dinge nicht mehr machen kann. Es ergeben sich so neue Möglichkeiten, mit Betroffenen darüber zu sprechen. Ich sehe, dass es machbar ist, und fühle mich in der Lage, es zu tun. Es ist in der Praxis jedoch nicht einfach, alle Phasen einzuhalten.»
Fachperson, Fokusgruppe 2, Februar 2018 (übersetztes Zitat, Lorenz & Flühmann 2019)
«Mir ist klar geworden, dass ich den*die Täter*in bisher nie berücksichtigt habe. Ich sehe jetzt, dass es wichtig ist, auch ihn*sie einzubeziehen, damit sich etwas ändert. Ich habe mir deshalb vorgenommen, ihn*sie stärker zu berücksichtigen. Das wird vielleicht nicht immer möglich sein, aber ich sehe Möglichkeiten, wie ich das umsetzen kann. Im Rollenspiel habe ich gemerkt, dass es wichtig ist, mich auf ihn*sie zu konzentrieren, damit er*sie eine Fachstelle kontaktiert. Das ist nicht einfach, aber ich glaube, dass es in gewissen Situationen möglich ist.»
Fachperson, Fokusgruppe 1, Januar 2018 (übersetztes Zitat, Lorenz & Flühmann 2019)