Agrarpolitik, -märkte und Wertschöpfungsketten

Wir analysieren die Agrar- und Ernährungspolitik sowie Wertschöpfungsketten mit den Akteuren. Daraus leiten wir Optimierungsvorschläge ab und formulieren politische Empfehlungen.

Landwirtschaft Politik


Unser Tätigkeitsgebiet umfasst quantitative und qualitative Analysen von Agrar- und Ernährungspolitik, Analysen von sich wandelnden Agrarmärkten sowie die Simulationen unterschiedlicher politischer und ökonomischer Szenarien. Zudem analysieren wir ganze Wertschöpfungsketten mit den Akteuren im Zentrum und die Preisbildung und Qualitätskriterien auf den verschiedenen Ebenen. 

Kompetenzen

Wirkungsanalysen und Evaluationen der Agrar- und Ernährungspolitik

  • volkswirtschaftliche Kosten-Nutzen-Analysen für den Agrar- und Ernährungssektor
  • volkswirtschaftliche Wertschöpfungs- und Produktivitätsanalysen
  • Analyse der Wirkung von politischen Massnahmen auf verschiedene Betriebstypen

Quantitative und qualitative Analysen von Freihandelsabkommen

  • Wirkungsanalysen von Agrarmärkten im Wandel
  • Analyse der Auswirkungen von Freihandelsabkommen und weiteren ökonomischen Szenarien auf die Schweizer Land- und Ernährungswirtschaft

Wertschöpfungsketten

  • Wirtschaftliche Analyse der Wertschöpfungsketten
  • Analyse der Unter-Wertschöpfungsketten und der strategischen Akteursgruppen
  • Analyse der Komplementarität der getroffenen Massnahmen
  • Analyse des politischen und institutionellen Umfelds
  • Analyse der Konkurrenz und der Preisbildung
  • Analyse der Wertverteilung in der Wertschöpfungskette

Qualitätsökonomie

  • Differenzierungsstrategie mit Fokus auf die Qualität
  • Einstufung der Produkte
  • Zertifizierungsprozesse
  • Erstellung eines Pflichtenhefts
  • Festsetzung der Preise und eines Evaluationsrasters für die Qualität

Governance der Wertschöpfungsketten

  • Koordination der Wertschöpfungsketten
  • Governance-Strukturen und Funktionsweise der Berufsverbände und Branchenorganisationen
  • unterstützende Rolle beim Aufbau und der Lenkung von kollektiven Organisationen

Projekte

Hauptziel der Studie ist es, die aktuelle Situation der Produkt-Vermarktung zu evaluieren und mögliche Strategien zu entwickeln, um die Produzentenpreise zu verbessern. Die Studie umfasst sechs Wertschöpfungsketten: Milch und Milchprodukte, Rind- und Schweinefleisch, Mastgeflügel, Gemüse, Kartoffeln sowie Brotgetreide. Zuerst analysieren wir vertieft den Ist-Zustand jeder Wertschöpfungskette. Dies umfasst eine Literatur- und Statistik-Recherche, bilaterale Gespräche mit Expertinnen und Experten sowie an der Verkaufsfront tätigen Berufsleuten. Zudem erstellen wir präzise und validierte Karten der Wertschöpfungsketten und identifizieren die strategischen Akteursgruppen. Anschliessend treffen sich Berufsleute und Behördenvertreterinnen und -vertreter an einem Workshop, um realistische strategische Ausrichtungen auszuwählen und über die gewünschte finanzielle und nicht-finanzielle Unterstützung zu diskutieren. Die Studie führen wir gemeinsam mit der AGRIDEA durch – im Auftrag der Direktion der Institutionen und der Land- und Forstwirtschaft des Kantons Freiburg.

Wie sieht die wirtschaftliche Situation der Landwirtschaft in der Westschweiz im Jahr 2015 aus? Wie soll sie sich strategisch ausrichten? Die Studie basiert auf drei Pfeilern: auf der statistischen Analyse der Strukturen und der wirtschaftlichen Situation der Landwirtschaft in der Westschweiz; der strategischen Analyse von 20 typischen Betrieben verteilt in den verschiedenen Kantonen und der Analyse von vier landwirtschaftlichen Wertschöpfungsketten: Brotgetreide, Wein, Milch und Geflügelfleisch. Diese Studie wurde von der AGORA (Association des groupements et organisations romands de l’agriculture) in Auftrag gegeben.

Mit dieser Studie erarbeiten wir die Basis für eine objektive Diskussion über die Auswirkungen einer breiten Marktöffnung auf die Schweizer Landwirtschaft. Als Beispiel nutzen wir die transatlantische Handels- und Investitionspartnerschaft TTIP. Wir analysieren ebenfalls verschiedene denkbare Optionen für die Schweiz – auf politischer und sektorieller Ebene – im Falle der Unterzeichnung einer solchen Vereinbarung.

Wir untersuchen im Auftrag des Staatssekretariats für Wirtschaft SECO das Potenzial punktueller autonomer Massnahmen zur Senkung des Grenzschutzes im land- und ernährungswirtschaftlichen Bereich. Die Studie reiht sich in die Diskussion rund um die Hochpreisinsel Schweiz ein, zu der insbesondere auch die Nahrungsmittel aufgrund höherer Produzenten- und Konsumentenpreisen im Vergleich zu den Nachbarländern beitragen. Ziel ist, Produkte mit einem unnötigen oder unnötig hohen Zollschutz zu identifizieren, die sich ohne negative Wirkung auf die inländische landwirtschaftliche Produktion reduzieren liessen. Vier Kategorien von Produkten oder Zöllen stehen dabei im Vordergrund: Produkte ohne Bezug zur schweizerischen Landwirtschaft, einzelne besonders hohe Zölle, unnötig hoher oder unnötiger Schutz in Kontingentsregimes sowie Industrieschutz, expliziter oder impliziter, bei Zöllen für verarbeitete Agrarprodukte. Die Auswirkungen der untersuchten Reduktionen auf die Handelsflüsse, den Verarbeitungssektor und die Preistransmission in der Wertschöpfungskette ergänzen die Evaluation.

Gemeinsam mit der Junglandwirtekommission (JULA) haben wir ein Kooperationsprojekt zur Analyse der Erfolgsfaktoren zur Steigerung der Wertschöpfung mit dem Fokus auf den Milchmarkt entwickelt. Es stellt sich die Frage, wie sich eine Steigerung der Wertschöpfung unter Berücksichtigung der heutigen Situation auch im Rahmen von einzelnen Projekten erreichen lässt. Gibt es zentrale Faktoren, welche die Wertschöpfungssteigerung begünstigen? Weiter analysieren wir, wie die Organisation der Branche auf dem Markt und auf politischer Ebene eine Wertschöpfungssteigerung fördert oder sogar initiieren können.

Die Schweiz befindet sich in einem Fischzuchtboom. Noch nie wurde in der Schweiz so viel Fisch gegessen, wobei die heimische Fischproduktion nur einen Bruchteil des Gesamtkonsums ausmacht. Auch die Schweizer Landwirtinnen und Landwirte sehen in der Fischzucht ein erfolgsversprechendes Geschäft. Aufgrund des Raumplanungsgesetzes sowie dem Wildtierstatus des Fisches, ist eine Fischproduktion aber nur im Nebenerwerb möglich. Deshalb waren einige Landwirtinnen und Landwirte nach relativ kurzer Zeit gezwungen, die Fischproduktion wieder einzustellen. Zudem haben sie teilweise die finanziellen und technischen Herausforderungen unterschätzt oder es fehlte das Verständnis für die Wertschöpfungskette. Dies auch, weil eine öffentliche Übersicht des Schweizer Fischmarktes bis anhin fehlte. Im Rahmen der Verordnung über die Förderung von Qualität und Nachhaltigkeit in der Land- und Ernährungswirtschaft (QuNaV) des Bundesamts für Landwirtschaft BWL und mit finanzieller Unterstützung des Schweizer Bauernverbandes und der Fenaco haben wir diese Lücke geschlossen und eine Analyse des Schweizer Fischmarktes erstellt. Ziel war es, einen Überblick zu erhalten und Potenziale entlang der Wertschöpfungskette zu ermitteln.

Die Erreichung der ersten beiden Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals - SDGs) – die Beseitigung von Armut und Hunger bis 2030 - erfordert erhebliche Investitionen. Diese Investitionen, sowohl öffentliche als auch private, müssen vollständig auf die SDGs abgestimmt werden, um voll zur nachhaltigen Entwicklung beizutragen. In diesem Zusammenhang sollte jungen Menschen bei den Bemühungen um die Förderung und Mobilisierung solcher Investitionen aus drei Gründen ein herausragender Platz eingeräumt werden: zur Verbesserung der Ernährungssicherheit, zur Förderung des Mehrwerts von Nahrungsmittelprodukten und zur Verbesserung der Beschäftigung und wirtschaftlichem Wohlstand.

In Zusammenarbeit mit der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen FAO entwickelte die BFH-HAFL ein strategisches Planungsinstrument, welches dazu beiträgt, Investitionen junger Agrarunternehmer auf nationaler oder regionaler Ebene voranzutreiben und ihre Nachhaltigkeit zu sichern. Es analysiert das aktuelle Umfeld und die Rahmenbedingungen, mit denen junge Investoren konfrontiert sind, und bietet gleichzeitig praktische Lösungen zur Bewältigung der wichtigsten identifizierten Herausforderungen. Das strategische Planungsinstrument trägt auch dazu bei, dass die Entscheidungsträger durch einen partizipativen und integrativen Prozess Eigenverantwortung für die Ergebnisse übernehmen. Das Projekt wurde vom Bundesamt für Landwirtschaft BLW finanziell unterstützt.

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