RETHINK - Neubeurteilung von technischen Lösungen

RETHINK markiert einen innovativen Wendepunkt: Statt inkrementeller Optimierung wird die Gesamtlösung einer Assistenztechnologie kritisch hinterfragt, um technische und pflegerische Konzepte neu zu denken.

Steckbrief

Ausgangslage

Seit 2023 entwickeln Gesundheitsfachpersonen des Departement Gesundheit der BFH und Ingenieur*innen des Departement Technik&Informatik gemeinsam mit Betroffenen einen alltagstauglichen Roboterarm im User-Centered Design. Der bisherige Fokus lag auf Menschen mit Tetraplegie. Erste Prototypen wurden erfolgreich am Cybathlon und im häuslichen Umfeld getestet. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt für einen konzeptionellen Reset: Basierend auf den bisherigen Ergebnissen wollen wir Bedürfnisse, Einsatzszenarien und technische Lösungen neu beurteilen. Ziel ist es, die Lösung auf weitere Personengruppen mit Einschränkungen der oberen Extremitäten auszuweiten, unterschiedliche Bedarfe zu erfassen und relevante Schnittstellen zu identifizieren, als Grundlage für eine inklusive, anpassbare Assistenztechnologie.

Vorgehen

Wir orientieren uns am Double Diamond Modell des Design Thinking. Die Discover-Phase wurde mit zehn häuslichen Anwendungstests und deren Auswertung bereits abgeschlossen und analysiert. In der nun folgenden Define-Phase reflektieren wir die bisherigen Erkenntnisse in einem interdisziplinären, kreativen Ideation-Workshop mit Nutzer*innen, Angehörigen, Fachpersonen und Entwickler*innen. Ziel ist es, zentrale Annahmen zu hinterfragen und neue Konzepte zu formulieren. Ergänzend setzen wir «Horizon Scanning» ein, um technologische und gesundheitsökonomische Trends sowie Finanzierungsmodelle robotischer Assistenzsysteme frühzeitig zu identifizieren. Die Ergebnisse fliessen in einen Expert*innen-Workshop ein, in dem erste gesundheitsökonomische Fragestellungen diskutiert werden.

Ergebnisse

Das Projekt liefert nutzerzentrierte technische und gesundheitsbezogene Konzepte für eine inklusive Assistenztechnologie im häuslichen Umfeld. Es entstehen praxisnahe Erkenntnisse zur partizipativen Entwicklung, zur Integration robotischer Systeme in den Alltag von Menschen mit Einschränkungen der oberen Extremitäten sowie zu gesundheitsökonomischen Fragestellungen.

Die Gesamtlösung einer Technologie wird kritisch hinterfragt.
Die Gesamtlösung einer Technologie wird kritisch hinterfragt.

Dieses Projekt leistet einen Beitrag zu den folgenden SDGs

  • 3: Gesundheit und Wohlergehen