Advanced Practice 2
Advanced Practice 2.0 entwickelt das etablierte Master-Modul Advanced Practice zu einer hybriden Lehrveranstaltung weiter. Theorie, klinische Praxis, digitale Lehre und interprofessioneller Austausch werden innovativ miteinander verknüpft.
Steckbrief
- Beteiligte Departemente Gesundheit
- Institut(e) Pflege
- Forschungseinheit(en) Innovationsfeld Gesundheitsversorgung und Personalentwicklung
- Förderorganisation BFH
- Laufzeit (geplant) 01.01.2026 - 31.12.2026
- Projektleitung Prof. Dr. Christoph von Dach
- Projektmitarbeitende Tanja Siegenthaler
- Schlüsselwörter Advanced Practice, Master of Science in Pflege, hybride Lehre, Inverted Classroom, digitale Lehre, personenzentriertes Curriculum, interprofessionelle Bildung, klinische Praxis
Ausgangslage
Advanced-Practice-Rollen gewinnen im Gesundheitswesen zunehmend an Bedeutung. Gleichzeitig verändern sich die Anforderungen an die akademische Ausbildung von Pflegefachpersonen, insbesondere im Hinblick auf Praxisnähe, digitale Kompetenzen und interprofessionelle Zusammenarbeit. Das bestehende interprofessionelle Modul Advanced Practice im Master of Science in Pflege ist etabliert, evaluiert und bewährt, soll jedoch gezielt weiterentwickelt werden, um diesen veränderten Rahmenbedingungen gerecht zu werden. Insbesondere hybride Lehr- und Lernformate bieten neue Möglichkeiten, theoretisches Wissen, klinische Praxis und Reflexion enger miteinander zu verknüpfen. Gleichzeitig besteht ein Bedarf an Lehrkonzepten, die selbstgesteuertes Lernen fördern, internationale Perspektiven einbeziehen und Studierende aktiv in die Weiterentwicklung von Lehre einbinden. Vor diesem Hintergrund setzt Advanced Practice 2.0 an und schafft die Grundlage für eine zukunftsorientierte, personenzentrierte und praxisnahe Lehre auf Masterstufe.
Vorgehen
Im Projekt Advanced Practice 2.0 wird das bestehende Modul zu einer hybriden Lehrveranstaltung auf Basis des Inverted-Classroom-Konzepts weiterentwickelt. Zentrale theoretische Inhalte werden in asynchronen Online-Lernphasen selbstständig erarbeitet und mit strukturierten Beobachtungen in der klinischen Praxis kombiniert. Diese Beobachtungen werden mittels Reflexionsarbeiten ausgewertet. Die Präsenzphasen dienen der vertieften Diskussion, der gemeinsamen Analyse mit Advanced-Practice-Rollenträger*innen sowie der Übertragung auf die eigene berufliche Praxis. Das Modul wird vollständig über Moodle umgesetzt und durch digitale Tools wie Miro, Kaltura und Padlet ergänzt. Ein virtuelles Gruppen-Mentoring begleitet die asynchronen Lernphasen. Die Weiterentwicklung erfolgt partizipativ im Co-Design mit Studierenden aus aktuellen und früheren Moduldurchführungen. Als theoretische Grundlage dient das Person-centered Curriculum Framework.
Ergebnisse
Das Projekt führt zu einem überarbeiteten, hybriden Lehrkonzept für das Modul Advanced Practice, das ab dem Herbstsemester 2026 umgesetzt wird. Theorie, Praxis, Reflexion und digitale Lehre sind systematisch miteinander verknüpft und stärken die Handlungskompetenz der Studierenden in Advanced-Practice-Rollen. Darüber hinaus entsteht ein abstrahiertes Lehrkonzept, das die Grundprinzipien dieser hybriden Lehrform beschreibt und als Vorlage für weitere Module auf MSc und BSc Stufe genutzt werden kann. Die Projektergebnisse leisten damit einen Beitrag zur Weiterentwicklung der Hochschullehre im Gesundheitsbereich und werden zusätzlich in Form einer wissenschaftlichen Publikation im Bereich Bildungsforschung aufgearbeitet.
Ausblick
Nach Projektabschluss soll das entwickelte Lehrkonzept nachhaltig im Master of Science in Pflege verankert und kontinuierlich weiterentwickelt werden. Das abstrahierte Modell bietet Potenzial für die Übertragung auf weitere Studiengänge und Module der Gesundheitsberufe. Langfristig trägt Advanced Practice 2.0 zur Stärkung innovativer, personenzentrierter und praxisnaher Lehre bei und unterstützt die Qualifizierung von Advanced-Practice-Fachpersonen für ein komplexes Gesundheitssystem. Die Ergebnisse sollen zudem den Austausch zur Weiterentwicklung hybrider Lehre auf nationaler und internationaler Ebene fördern.