Die HF Holztechnik Preisträger 2022 im Interview

28.11.2022 Patrick Bader, Stefan Kellenberger, Philip Meng und Adrian Zimmermann haben dieses Jahr ihr Studium als Dipl. Techniker HF Holztechnik an der HF Holz Biel erfolgreich abgeschlossen. An der Diplomfeier im Oktober 2022 durften sie neben ihrem Diplom auch Preise für ihre besonderen Leistungen entgegennehmen.

Philip Meng wurde gleich doppelt ausgezeichnet: für den besten Gesamtabschluss in der Vertiefung Schreinerei / Innenausbau und für die beste Gesamtleistung als Dipl. Techniker HF Holztechnik insgesamt. Mit dem Preis für den besten Gesamtabschluss in der Vertiefung Holzbau wurde Patrick Bader geehrt. Stefan Kellenberger freute sich über den Preis für die beste Diplomarbeit in der Vertiefung Schreinerei / Innenausbau und Adrian Zimmermann nahm den Preis für die beste Diplomarbeit in der Vertiefung Holzbau entgegen. Im Interview schauen die vier frisch diplomierten Techniker auf das Studium zurück und verraten ihre Tipps für einen preisgekrönten Abschluss. 

Warum haben Sie sich für den Studiengang Dipl. Techniker HF Holztechnik entschieden?

Philip Meng: Gegen Ende meiner Schreinerlehre fing ich an, mich für diverse Weiterbildungen zu interessieren. Durch Recherchen im Internet und bei einem Gespräch mit meinem damaligen Lehrer aus der Berufsschule wurde ich auf den Techniker HF Holztechnik aufmerksam. Ich besprach dies auch mit meinem damaligen Lehrmeister und den Berufskollegen im Betrieb. Immer wieder wurde mir die «Holzfachschule» in Biel mit ihrem guten Ruf empfohlen. Schlussendlich meldete ich mich zur Aufnahmeprüfung an und als diese auch noch positiv ausfiel, war für mich klar, dass ich nach Biel gehen werde.

Adrian Zimmermann: Nach meinem Aufenthalt in Kanada als Zimmermann suchte ich zu Hause nach einer neuen Herausforderung. Ich wollte meinen beruflichen und persönlichen Horizont erweitern und meine Erfahrungen in einer neuen Funktion einbringen. Anstatt zuerst den Vorarbeiter und dann den Polier zu machen, dachte ich mir, es gleich mit dem Techniker HF Holzbau zu versuchen. Hier wird nebst den traditionellen Fächern wie Statik und Bauphysik auch unternehmerisches Wissen vermittelt. Das war ein wichtiger Punkt für den Entscheid.

Wofür haben Sie sich im Studium besonders engagiert? Was waren die Highlights?

Stefan Kellenberger: Ich war allzeit bestrebt gute Leistungen zu erzielen und hatte immer viel Freude an den praktischen Tests, den Arbeiten in der Werkstatt oder den verschiedenen Exkursionen. All das wurde während dem Studium angeboten, durchgeführt und unterstützt. 

Philip Meng: Besondere Highlights waren für mich jeweils die interdisziplinären Projektwochen, die ich mit meinen Kommilitonen bestreiten konnte. Die Studierenden werden in Viererteams eingeteilt, um die Aufträge der Projektwoche zu bearbeiten. Die Projektwochen behandeln und verbinden verschiedene Themen und Fächer aus dem Studienalltag. Die Dozierenden schaffen dabei ein realistisches Setting aus der Berufswelt. Diese intensiven Wochen machten Spass und brachten Abwechslung zu den normalen Vorlesungen.

Was sind die wichtigsten Vorteile dieser Ausbildung?

Patrick Bader: Der Studiengang ist sehr praxisorientiert aufgebaut und vermittelt durchgehend Wissen, welches in unseren zukünftigen Funktionen relevant sein wird. Die Dozierenden, die zu einem grossen Teil selbst noch in Betrieben und in der Praxis tätig sind, können dabei auf ihre Erfahrungen und ihr Wissen zurückgreifen und uns dies realitätsnah weitergeben. Einen weiteren Vorteil sehe ich darin, dass wir nicht nur Fächer im Bereich Holzbau auf dem Stundenplan haben, sondern auch betriebswirtschaftliche und organisatorische Themen. 

Adrian Zimmermann: Da der Lehrgang zum Techniker HF Holzbau als Vollzeitunterricht angeboten wird, war ich von Montag bis Freitag in Biel. Diese Abwechslung zum Alltag auf der Baustelle oder im Betrieb hat mir gut gefallen. Ich konnte mich voll und ganz auf die Schule konzentrieren und hatte nicht die Doppelbelastung mit laufenden Baustellen. Die Breite des Lehrgangs hat mir in einigen Bereichen sehr viel neues Wissen vermittelt. Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Kameradschaft und das Netzwerk. Sie sind unverzichtbar für eine unvergessliche Studienzeit, Freundschaften und zukünftige Zusammenarbeiten in der Holzbaubranche.

Herr Kellenberger, Sie haben den Preis für die beste Diplomarbeit in der Vertiefung Schreinerei / Innenausbau gewonnen. Worüber haben Sie Ihre Diplomarbeit geschrieben und wie konnte Ihr Praktikumsbetrieb davon profitieren?

In meiner Diplomarbeit mit dem Titel «Evaluation von Vermessungssystemen zur Massaufnahme von Bausituationen im Innenausbau» habe ich anhand der Anforderung des Praktikumsbetrieb drei verschiedene Messsysteme evaluiert. Zum Schluss konnte ich der Schreinerei eine Empfehlung abgeben. Für die Schreinerei ist dieses Wissen eine grosse Bereicherung. Eine Anschaffung eines neuen Messsystem steht derzeit noch aus. 

Und Sie, Herr Zimmermann, haben die beste Diplomarbeit in der Vertiefung Holzbau verfasst. Mit welchem Thema haben Sie sich vertieft auseinandergesetzt?

In meiner Diplomarbeit habe ich eine ERP Lösung für meinen Praktikumsbetrieb evaluiert. Im Hinblick auf die Zukunft und den Aufschwung, den die Holzbaubranche erfährt, will sich die Zimmerei digital wappnen. Die Effizienz und Durchgängigkeit in der AVOR und Administration sollen mit Hilfe einer ERP-Branchenlösung gesteigert werden. Die Ergebnisse haben bei der Geschäftsleitung Anklang gefunden und die Implementierung läuft nun seit diesem Sommer.

Wie schafft man es, das Studium als Preisgewinner abzuschliessen? Haben Sie einen Tipp für zukünftige Studierende? 

Patrick Bader: Ein Geheimnis zu einem guten Abschluss gibt es, so glaube ich, nicht wirklich. Ich habe stets versucht bei allem – egal ob Übungen, Arbeiten oder Prüfungen - mein Bestes zu geben und mich möglichst optimal vorzubereiten. Der Schlüssel für eine gute Vorbereitung war bei mir aber nicht nur das stundenlange Studieren, Lesen und Lösen von Unterlagen, sondern auch der Austausch. Egal ob dieser mit den Mitstudierenden beim Kaffee in der Mensa, nach dem Unterricht im Schulzimmer oder zu Hause mit der Familie oder Freunden stattfand: aus jedem Gespräch oder jeder Diskussion gingen neue Erkenntnisse hervor, die sich zum Schluss zu einem grossen «Ganzen» zusammenfügten. Ein Satz, der mir mal zu Ohren kam und mich während des gesamten Studiums begleitete, lautet: «Man muss nicht alles wissen oder können, man muss aber wissen, wo man sich Hilfe holen kann.» Ich glaube, dies ist der beste Tipp oder vielleicht eben das Geheimnis, welches ich von meiner Seite an zukünftige Studierende weitergeben kann.

Philip Meng: Ein grosses Geheimnis gibt es eigentlich nicht. Ich habe stets mein Bestes gegeben und viel gelernt. Ich denke, wenn das Interesse für den Stoff da ist, fällt es einem leichter, sich damit zu befassen. Ein guter Tipp um zu lernen ist, wenn man sich mit jemandem zusammentut und demjenigen ein Thema erklärt. Dies finde ich besser als Zusammenfassungen zu schreiben und auswendig zu lernen. Denn wenn man es verständlich erklären kann, hat man es selbst verstanden.

Patrick Bader

  • Bester Gesamtabschluss in der Vertiefung Holzbau

  • Preis von PRO HOLZ (Verein ehemaliger Studierenden der Vertiefungsrichtung Holzbau der Höheren Fachschule Holz Biel) und Preis der Stiftung Kaderschulung Holztechnik

Patrick Bader | BFH

Philip Meng

  • Beste Gesamtstudienleistung als dipl. Techniker/in HF Holztechnik
  • Bester Gesamtabschluss in der Vertiefung Schreinerei / Innenausbau
  • Preis ODEC – Schweizerischer Verband der dipl. Absolventinnen und Absolventen HF
  • Preis der Stiftung Kaderschulung Holztechnik
Philip Meng | BFH

Stefan Kellenberger

Stefan Kellenberger | BFH

Adrian Zimmermann

Adrian Zimmermann| BFH

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