Empirischer Verdichtungsansatz für die Siedlungsentwicklung

Die Schweizer Bevölkerung wächst. Im verdichteten Wohnraum muss auch ein grösseres Verkehrsaufkommen bewältigt werden. Das im Forschungsprojekt entwickelte Tool unterstützt den Prozess der Mobilitätsplanung.

Steckbrief

  • Lead-Departement Architektur, Holz und Bau
  • Institut Institut für Siedlung, Architektur und Konstruktion ISAK
  • Forschungseinheit Fachgruppe Urbane Transformation FGUT
  • Förderorganisation Innosuisse
  • Laufzeit 01.04.2020 - 05.09.2023
  • Projektverantwortung Prof. William Fuhrer
  • Projektleitung Prof. William Fuhrer
  • Projektmitarbeitende Prof. William Fuhrer
    Jürg Bührer
  • Schlüsselwörter Siedlungsentwicklung, Mobilitätsplanung, verdichtet bauen

Ausgangslage

Das prognostizierte Bevölkerungswachstum in der Schweiz konzentriert sich, mit der Prämisse der Innenentwicklung und der Re-Urbanisierung, vorwiegend in Siedlungs- und Entwicklungsgebieten der Schweizer Metropolitan -und Agglomerationsräumen. Das Raumplanungsgesetz (Art.1 RPG) schreibt einen haushälterischen Umgang mit Boden vor, was eine Koordination von Siedlung und Verkehr und eine gesamtheitliche Entwicklungsstrategie für alle Verkehrsträger bedingt. Diese Ausgangslage wirkt sich auf Regional- und Arealplanungen aus. Vermehrt verlangen Gemeinden bei Siedlungsentwicklungen Mobilitätkonzepte oder arbeiten im Rahmen von Entwicklungskonzepten Push / Pull Strategien aus. Häufig besteht die Forderung, dass der entstehende Mehrverkehr durch eine Verbesserung des ÖV-Angebots und der Infrastruktur des Fuss- und Veloverkehrs aufgefangen werden muss. Für diese Abstimmungen stehen zurzeit keine dynamischen Modelle zur Verfügung. Verkehrsplanende bauen ihre Prognosemodelle auf kantonalen, statischen Gesamtverkehrsmodellen auf, Raumplanende agieren auf diesen Grundlagen. Diese sind jedoch für übergeordnete Strassen und ÖV-Linien konzipiert und für kleinräumige Anwendungen nicht aussagekräftig. Für die Planung und Argumentation während dem Prozess einer Siedlungsentwicklung sind Modelle, welche die Wechselwirkungen von Siedlung und Verkehr aufzeigen, dringend gefragt.

Ergebnisse

Entwickelt wurde ein dynamisches Tool, das mittels machine learning algorithms (MLA’s) ortsspezifische, allgemein gültige (generische) und multivariate Parameter verknüpft und Wirkungszusammenhänge von Siedlungsentwicklung- und Mobilitätsmanagementmassnahmen aufzeigt. Dies generiert eine effiziente Grundlage und Argumentation zur Güterabwägung und somit eine Arbeits- und Entscheidungshilfe für alle Stakeholder.

Dieses Projekt leistet einen Beitrag zu den folgenden SDGs

  • 11: Nachhaltige Städte und Gemeinden
  • 13: Massnahmen zum Klimaschutz
  • 15: Leben an Land