Facilitation – Veränderungen (mit)gestalten

Sie lernen als fach- oder führungsverantwortliche Person Veränderungsprozesse in Teams und Abteilungen zu begleiten. Sie (er)kennen die richtigen Ansätze und Vorgehensweisen und können sie prozessfördernd anwenden.

Im Fachkurs

  • vermitteln wir Ihnen eine Veränderungstheorie – die «Theorie U», welche ihnen hilft, Kopf, Herz und Hand Ihrer Teammitglieder in den Prozess einzubeziehen, um Veränderungen nachhaltig zu gestalten.
  • befähigen wir Sie, vier Qualitäten eines beziehungsorientierten und vertrauensvollen Prozesses anzuwenden: Fragen statt Antworten, Beobachten statt Bewerten, Perspektivwechsel statt Standpunkt, Selbstreflexion vor Fremdkritik.
  • vermitteln wir Ihnen einen Rucksack voller Tools und Methoden, um die einzelnen Prozessschritte zu begleiten.
  • befähigen wir Sie, die Sinnstrukturen hinter den Prozessen und den Prozessschritten zu erkennen und positiv zu beeinflussen.
  • ermöglichen wir Ihnen, herausfordernde Praxissituationen aus Ihrem persönlichen Arbeitsfeld zu reflektieren und Ansätze zu entwickeln, die dem individuellen Veränderungsprozess dienlich sind.

Steckbrief

  • Titel/Abschluss Fachkurs
  • Dauer 8 Kurstage
  • Unterrichtstage Di, Mi, Do
  • Anmeldefrist 30. Juni 2024
  • Anzahl ECTS 4 ECTS-Credits
  • Kosten CHF 2’750
  • Unterrichtssprache Deutsch
  • Studienort Bern
  • Departement Gesundheit
  • Nächste Durchführung August bis Oktober 2024
    21. + 22. August, 4., 5., 11. + 12. September, 15. + 18. Oktober 2024

Inhalt + Aufbau

Porträt

Die Wahrnehmung bevorstehender Veränderungen können bei Menschen Ängste auslösen; dabei sind sie wesentlich für menschliche Lebens- und Entwicklungsprozesse. In Gesundheits- und Sozialorganisationen begleiten und betreuen Sie als Schlüsselperson zum Beispiel Patientenprozesse oder Teamprozesse. Dafür benötigen Sie eine Grundhaltung des Ermöglichens und Ermutigens, die auf Beziehung und Vertrauen basiert – Facilitation ist der englische Begriff dafür.

Als Schlüsselperson in Veränderungsprozessen entwickeln Sie zusammen mit (Projekt-) Teammitgliedern, vielleicht auch Betroffenen oder Angehörigen, Ideen für ein gemeinsames Vorhaben. Das kann beispielsweise die Einführung eines neuen Konzeptes oder einer Intervention im interprofessionellen Team sein, das kann aber auch die Entwicklung einer individuellen Wohnform sein, zusammen mit Angehörigen und Betroffenen. Sie lernen als Schlüsselperson in Veränderungsprozessen den Raum zu halten, wenn nicht klar ist, wohin die Reise geht. Sie begleiten den Prozess achtsam und sorgen für Ruhe und Klarheit. Dabei sind Sie offen für verschiedene Entwicklungswege.

Im Fachkurs eignen Sie sich Methoden und Fertigkeiten an, um Personen in Veränderungsprozessen zu unterstützen und zu begleiten.

Ausbildungsziel

Ziel des Fachkurses ist es, Ihnen folgende Kompetenzen zu vermitteln:

  • Sie können mit eigenen Veränderungsprozessen umgehen und diese reflektieren.
  • Sie erkennen auf der Basis der Selbsterfahrung Veränderungsprozesse bei einzelnen Personen und in Teams und gestalten diese unterstützend mit.
  • Sie leben eine Grundhaltung im Sinne des Ermöglichens und Vertrauens.
  • Sie vertrauen Ihrer eigenen Intuition und üben mit Unvorhersehbarem umzugehen.
  • Sie kennen die «Theorie U» (ein Modell nach Claus O. Scharmer) als Hintergrundtheorie für Entwicklungsprozesse und nutzen diese als Tool, um verschiedene Schritte im Veränderungsprozesse einzuschätzen und unterstützend zu begleiten
  • Sie bauen vertrauensvolle und belastbare Arbeitsbeziehungen auf und wissen, wie Sie auf Augenhöhe kommunizieren und partizipative Prozesse gestalten können.

Modul 1: Haltung und Theorie U
 

  • Eine Haltung des Ermöglichens und Vertrauens versus einer Haltung von Kontrolle und Sicherheit
  • Die Unterscheidung von komplizierten und komplexen Situationen als wichtiges Instrument für die weitere Prozessbegleitung
  • Trainieren und erweitern der eigenen Wahrnehmungsebenen
  • Zuhören, präsent sein und richtige Fragen stellen
  • beginnende Veränderungsprozesse erkennen und begleiten
  • Beziehungsgestaltung zum Team als wichtigstes Instrument in Veränderungsprozessen
  • Langsames Denken als Schlüssel in Veränderungsprozessen: Fragen statt Antworten, Beobachten statt Bewerten, Perspektivwechsel statt Standpunkt, Selbstreflexion vor Fremdkritik
  • Sich selber als Prozessbegleiter*in ausprobieren – kollegiale Beratung

Modul 2: Der Dialog mit dem Team
 

  • Sichtbare und unsichtbare Teamstrukturen und -dynamiken aufdecken
  • Individuelle Wertesysteme, Glaubensgrundsätze und Annahmen bezüglich des Themas Veränderung erforschen
  • Den individuellen Umgang mit Emotionen erforschen, verstehen und konstruktiv gestalten
  • Polaritäten erkennen, verstehen und für den Veränderungsprozess nutzen

Modul 3: Wie kommt das Neue in die Welt
 

  • Die eigene Rolle des Begleiters in Veränderungsprozessen kennen
  • Übergänge in Veränderungsprozessen wahrnehmen und prozessorientiert unterstützen
  • Wahrnehmung von Dynamiken in Gruppenprozessen
  • Aufstellung von Konfliktpositionen in Gruppenprozessen
  • Umgang mit Widerständen und Verhinderungsstrategien in Teams

Modul 4: Integration und Wirksamwerden
 

  • Rolle der*des Prozessbegleiter*in in der Praxis üben
  • Präsentation der Erkenntnisse
  • Feedback einholen
  • Wir ermöglichen durch verschiedene Lernräume, dass Sie sich selbst als als Schlüsselperson in Veränderungsprozessen erfahren und ausprobieren.

  • Wir ermöglichen, Ihre eigene Persönlichkeit im Umgang mit Ungewohntem und Veränderung kennenzulernen.

  • Wir wenden verschiedene Methoden an, die das Wissen der Gruppe nutzbar machen.

  • Wir ermöglichen die Anbindung an die Praxis durch Fallarbeiten und konkrete Arbeitsaufträge.

Als Kompetenznachweis gestalten Sie ein Portfolio während des gesamten Kurses. Sie präsentieren «Lernblüten» dieses Portfolios der Gruppe.

Titel + Abschluss

Fachkurs in «Facilitation – Veränderungen (mit)gestalten»

Dozierende

  • Manuela Grieser, Facilitatorin, Pflegefachfrau, MA Erwachsenenbildung 
  • Tabea Knecht, Facilitatorin, Sozialanthropologin, Soziologin, Beraterin für Firmen und Teams
  • Regula Mader, Facilitatorin, Rechtsanwältin, Ethikerin, Dozentin
  • Karin Mc Evoy, Facilitatorin, MNSc

Voraussetzungen + Zulassung

Personen aus dem Gesundheits- und Sozialwesen sowie verwandten Branchen mit Fach- oder Führungsverantwortung

Unser Ziel im Departement Gesundheit ist es, Menschen mit Krankheitserfahrungen und Angehörige in der Weiterbildung, aber auch in der Ausbildung und in die Forschung zu integrieren. Dadurch soll die Gesundheitsversorgung nachhaltig verbessert werden. Mit diesem Symbol werden Weiterbildungsangebote gekennzeichnet, die auch Menschen mit Krankheitserfahrung offenstehen und die mit Betroffenen und Angehörigen im Co-Teaching durchgeführt werden.

Symbolbild für User-Involvement-Angebote der Berner Fachhochschule
User-Involvement-Angebot

Es gelten die allgemeinen Zulassungsbedingungen, die Sie im folgenden Dokument finden:

Sprachkenntnisse

Deutsch und Englisch
Die Präsenzveranstaltungen werden in Deutsch gehalten. Mitunter werden ausschliesslich Lehrmaterialien in deutscher Sprache verwendet.

Ausnahmen

Fachpersonen mit einem Bildungsabschluss Sekundärniveau (Berufslehre) können den Fachkurs als Gasthörer mit einer Teilnahmebestätigung absolvieren.

Organisation + Anmeldung

8 Kurstage
Für einen Fachkurs mit 4 ECTS-Credits rechnen wir mit einem durchschnittlichen studentischen Workload von 120 Stunden.
Unterrichtszeiten: in der Regel von 8.30 – 16.30 Uhr

  • Mittwoch, 21. August 2024
  • Donnerstag, 22. August 2024

  • Mittwoch, 4. September 2024

  • Donnerstag, 5. September 2024

  • Mittwoch, 11. September 2024

  • Donnerstag, 12. September 2024

  • Dienstag, 15. Oktober 2024: Tandemarbeit und Supervision

  • Freitag, 18. Oktober 2024: Portfoliopräsentation

Anmeldefrist

30. Juni 2024

Im Rahmen des Online-Anmeldeprozesses benötigen wir von Ihnen folgende Dokumente:

  • Kopien Ihrer Bildungsabschlüsse (im PDF-Format, max. 1 MB pro Dokument)
  • Passfoto (JPEG)

Bitte laden Sie diese Dokumente auch dann hoch, wenn Sie diese bereits im Rahmen einer anderen Anmeldung eingereicht haben. Wenn Sie Fragen oder Probleme bei der Online-Anmeldung haben, stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.

Geschäftsbedingungen

Es gelten die Allgemeinen Geschäftsbedingungen. Änderungen bleiben vorbehalten. Im Zweifelsfall ist der Wortlaut der gesetzlichen Bestimmungen und Reglemente massgebend.

Rückzugsregelung: Gemäss Weiterbildungsreglement ist ein Rückzug ohne Kostenfolge bis zum Ablauf der Anmeldefrist möglich. Nach diesem Zeitpunkt sind bei einer Abmeldung vor Beginn der Weiterbildung 50% des zu verrechnenden Betrages geschuldet.