- Medienmitteilung
Moderne Technologiehalle BFH-HAFL: Neue Ideen für die Lebensmittelzukunft
07.02.2025 Neue Verfahren erforschen, nachhaltige Lebensmittelprodukte entwickeln, Nebenströme effizienter nutzen: Mit ihrer erweiterten Technologiehalle schafft die Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften BFH-HAFL neue Möglichkeiten für Forschung, Ausbildung und Zusammenarbeit.

Unsere Ernährung ist im Wandel – und somit deren Produktion vom Feld bis auf den Tisch. Die BFH-HAFL setzt mit der Erweiterung der Technologiehalle dafür neue Akzente: sie ermöglicht den praxisnahen Unterricht in der Lebensmittelverarbeitung. Forschenden und auch Unternehmen bietet sie modernste Infrastruktur und eine Plattform, um innovative Herstellungsverfahren und Produkte zu entwickeln und unter realen Bedingungen zu testen. Eröffnet wurde die erweiterte Technologiehalle – der «Pilot Plant» - gestern im Rahmen des Future Food Symposiums von Prof. Dr. Ute Seeling, Direktorin der BFH-HAFL, Ursula Kretzschmar, Fachbereichsleiterin Food Science & Management BFH-HAFL, Dr. Sebastian Friess, Leiter der Standortförderung Kanton Bern sowie Dr. Karola Krell, Vertreterin der Föderation der Schweizerischen Nahrungsmittel-Industrien Fial. Sie alle betonten, wie zentral die moderne Technologiehalle ist. Dr. Sebastian Friess sagte im Rahmen der Eröffnung des Future Food Symposiums: «Der Kanton Bern hat mit Hilfe von Studien Lücken im System identifiziert. Dazu gehören fehlende Produktionsinfrastrukturen, die Forschende sowie Startups nutzen können». Er betonte zudem die Wichtigkeit der Zusammenarbeit von Akteurinnen und Akteuren sowie das Wertschöpfungsketten- und Netzwerkdenken.
Vor der feierlichen Zerschneidung des roten Bandes im Zusammenhang mit der Eröffnung der neuen Technologiehalle zeigte sich Dr. Karola Krell, sehr erfreut über die künftigen Fachkräfte, welche die Verfahrenshalle für die Entwicklung neuer Lebensmittel nutzen können. «Der Fachkräftemangel im Lebensmittelbereich ist gross. Deshalb freue ich mich über jede und jeden Einzelnen». Auch Claudio Reinhard, Co-Founder des Startups Gaia Tech freute sich sehr über die neue Infrastruktur – das Angebot der BFH-HAFL sei einzigartig für Startups. BFH-HAFL-Direktorin Prof. Dr. Ute Seeling erzählte von der langwierigen Erfolgsstory bis zur fertigen Halle, die Raum biete um «von der Idee zum Produkt» zu kommen. «Ich hoffe auf eine intensive Nutzung. Seien Sie innovativ!»
Innovation durch Kooperation
Mit der neuen Versuchsküche und der umfangreichen Infrastruktur mit Pilotanlagen wird die BFH-HAFL zum Katalysator: «Wir verknüpfen Forschung und Zusammenarbeit mit Start-ups, KMUs und der Industrie noch enger, um gemeinsam Lösungen für eine nachhaltiges Ernährungssystem zu schaffen», sagt Ursula Kretzschmar, Fachbereichsleiterin Food Science & Management.
Von der Idee bis zur Marktreife
Mit der Investition von über zwei Millionen Franken – mit Unterstützung durch die Standortförderung des Kantons Bern – stärkt die BFH-HAFL ihre Rolle als führende Institution in der praxisorientierten Agrar- und Lebensmittelforschung. «Unsere Infrastruktur, die neben der Technologiehalle auch den Labortrakt rund um die Analytik umfasst, bietet umfangreiche Entwicklungsmöglichkeiten – von der Idee bis zu skalierbaren Produktionsprozessen und Produktkonzepten», erklärt Christoph Denkel, Forschungsgruppenleiter «Lebensmittelprozesstechnologie und nachhaltige Innovation». Die Infrastruktur ermöglicht die Nutzung verschiedener Proteinquellen und die Verwertung von Nebenströmen, also Nebenprodukten, die bei der Lebensmittelherstellung anfallen.
«Unsere Infrastruktur gepaart mit den Kompetenzen unserer Forschungsteams bietet sehr attraktive Bedingungen, um Innovationen voranzutreiben. Von einer Zusammenarbeit profitieren alle, Unternehmen, Forschende und auch die Studierenden», so Denkel. David Flury, verantwortlich für den Betrieb der Technologiehalle, pflichtet bei: «In den letzten 10 Jahren ist eine leistungsfähige Forschungsinfrastruktur entstanden.»
Von Start-ups geschätzt
Besonders für Start-ups ist die zugängliche Infrastruktur der BHF-HAFL und der sehr unkomplizierte Zugang zu Forschungskompetenzen äusserst wertvoll, wie die zunehmende Zahl an Kooperationen zeigt. So derzeit beispielsweise die Gaia Tech AG und die Kidemis AG an der BFH-HAFL: Kidemis generiert aus Nebenprodukten der Landwirtschaft Proteinfutter für Fische, Gaia Tech wertvolle Substanzen für die Kosmetik- und Lebensmittelindustrie.
«Die Art und Weise des Zugangs zur Forschungsinfrastruktur an der HAFL ist für uns als Start-up unglaublich wertvoll, um den Sprung vom Labor in die Industrie zu schaffen.»