Auf den Spuren der Eiszeit

09.12.2022 Um zu verstehen, wie das Gebiet der heutigen Nordschweiz während und nach der letzten Eiszeit aussah, untersuchen Forschende der Berner Fachhochschule BFH und der Uni Bern Sedimentablagerungen, die von Gletschern hinterlassen wurden.

Während der Eiszeit, die vor 2,5 Millionen begann und bis vor 11.700 dauerte, erlebte die Erde Kälteperioden, in denen riesige Gletscher weite Teile der Erde bedeckten – auch das Gebiet der heutigen Nordschweiz. Vor etwa 115.000 Jahren war der Beginn der letzten Eiszeit. Während dieser Zeit begannen die Gletscher, sich von den Schweizer Alpen ins Schweizer Mittelland zu bewegen, und brachten Gesteinsschutt in verschiedenen Grössen mit. Als die Temperaturen stiegen, schmolzen die Gletscher und hinterliessen Gesteine und Sedimente, die beweisen, dass Gletscher einst grosse Teile der Welt und der Nordschweiz bedeckten.

Subglaziale und fluviale Prozesse untersuchen

Für das Verständnis der vergangenen Landschaft der Nordschweiz spielt die Untersuchung dieser Sedimente eine wichtige Rolle. Dazu gehört das Studium der subglazialen Prozesse und der fluvialen Prozesse in den übertiefen Tälern. Für diese Untersuchungen arbeiteten das geotechnische Labor der Berner Fachhochschule und das Institut für Geologie der Universität Bern zusammen. Im Rahmen dieses Projekts wurden 11 Bohrungen mit einer Gesamttiefe von 1800 Metern untersucht, wobei die tiefste Bohrung in Andelfingen 324 Meter betrug.

Die geologische Geschichte der Schweiz verstehen

Das geotechnische Labor der BFH hat insbesondere zwei Arten von Versuchen durchgeführt: Atterberg-Grenzwertversuche und Ödometerversuche. Diese Versuche haben wichtige Informationen über die Eigenschaften der Sedimentablagerungen geliefert. Die Atterberg-Grenze wird insbesondere zur Bestimmung der Eigenschaften der Feinteilchen des Bodens und des natürlichen Wassergehalts von übertiefen Beckenaufschüttungen verwendet. Dies hilft bei der Unterscheidung zwischen Massenbewegungen und Grundmoränen. Es kann davon ausgegangen werden, dass subglaziale Moränen einen sehr niedrigen Wassergehalt haben, da sie von dem Gletscher einem maximalen Druck ausgesetzt waren, der zu einer Diffusion von Wasser und einer maximalen Verdichtung der Sedimente führte. Ein weiterer wichtiger Wert ist, ob die Sedimentprobe in der Vergangenheit durch den ehemaligen Gletscher belastet wurde oder nicht. Das Vorhandensein und die Dicke von Gletschern wurde durch die Analyse der Ergebnisse der Ödometertests ermittelt.

Die beiden Institutionen haben aktiv an diesem Projekt mitgearbeitet und bereiten nun künftige Kooperationen vor, um die geologische Geschichte der Schweiz besser zu verstehen.

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