Data-Rutsch: Datenbank für geomechanische Daten von Oberflächenrutschungen

Das gemeinsame Projekt der BFH-HAFL und der BFH-AHB zielt darauf ab, eine nationale Datenbank zu erstellen, in der geotechnische Bodenkennwerte zusammengefasst werden, die zu oberflächlichen Erdrutschen führen können.

Steckbrief

Ausgangslage

Oberflächliche Erdrutsche sind eine häufige Naturgefahr in der Schweiz und verursachen jedes Jahr zahlreiche Schäden. [1]
Seit mehreren Jahren untersuchen das Forschungsteam Gebirgswald, Naturgefahren und GIS der HAFL sowie das Forschungsteam Geotechnik und Naturgefahren der AHB diese Phänomene und versuchen, ihre Entstehung zu erklären und Lösungen zur Sicherung vorzuschlagen.

Im Rahmen einer Partnerschaft zwischen den beiden Forschungsteams zielt das Forschungsprojekt Data-Rutsch darauf ab, die durch Laborversuche gewonnenen Daten über Erdrutsche zusammenzufassen. So sollen statistische Korrelationen zwischen den an oberflächlichen Rutschungen beteiligten Bodentypen und ihren geomechanischen Eigenschaften ermittelt werden.

Oberflächliche Erdrutsche sind eine häufige Naturgefahr in der Schweiz und verursachen jedes Jahr zahlreiche Schäden.
Oberflächliche Erdrutsche sind eine häufige Naturgefahr in der Schweiz und verursachen jedes Jahr zahlreiche Schäden.

Vorgehen

Die Sammlung und Analyse von Bodendaten aus den Archiven der HAFL, der AHB und auch von privaten Schweizer Laboratorien ermöglicht den Aufbau einer Datenbank mit Bodenproben.
Für diese Daten können durch eine statistische Analyse die Mittelwerte und Standardabweichungen der mechanischen Eigenschaften (starker Winkel, Kohäsion, plastische Eigenschaften, Permeabilität, etc.) für Böden ermittelt werden, die in Oberflächenrutschungen involviert sind.

Diese Korrelationen werden Gegenstand einer wissenschaftlichen Veröffentlichung sein, die es Fachpersonen ermöglicht, Grössenordnungen von geomechanischen Parametern zu ermitteln. Somit sollen sie in der Lage sein, Oberflächenrutschungen besser zu verstehen.

Ergebnisse

Eine erste Analyse der verfügbaren Daten ermöglichte es, das vorgeschlagene Verfahren zu validieren und Grössenordnungen von Parametern zu liefern, die bislang in der Literatur nicht verfügbar waren [2, 3].
Eine Reihe von Privatlaboren war ebenfalls bereit, ihre Daten zur Verfügung zu stellen, um die Datenbank zu erweitern.

Ausblick

Die Analyse wird in einem zweiten Schritt auf alle Schweizer Böden ausgeweitet und kann als Grundlage für die Aktualisierung der Norm SN 670 010 [2] dienen, die Korrelationen zwischen geomechanischen Parametern und Bodentypen aufzeigt.