Schutz vor Naturgefahren: Verstehen – Planen – Umsetzen

Ein integraler Schutz von Siedlungen und Infrastruktur vor Naturgefahren erfordert Fachleute mit fundierten Kompetenzen. Die nötigen Kenntnisse und Fähigkeiten können Sie in diesem CAS erwerben.

In diesem Studiengang

  • vertiefen Sie die Grundlagen zu den relevanten Naturgefahren der Schweiz,
  • beschäftigen Sie sich mit dem Integralen Risikomanagement,
  • lernen Sie spezifische Schutzmassnahmen für die verschiedenen Naturgefahren kennen,
  • profitieren Sie von interaktiven Unterrichtseinheiten, praktischer Geländearbeit und Exkursionen,
  • führen Sie einen Dialog mit Personen verschiedener Fachrichtungen und Berufe.

Unsere Absolvierenden zur letzten Durchführung

Steckbrief

  • Titel/Abschluss Certificate of Advanced Studies (CAS) «Schutz vor Naturgefahren»
  • Dauer 18 Kurstage
  • Unterrichtstage Donnerstag und Freitag
  • Anmeldefrist Vier Wochen vor Modulbeginn
  • Anzahl ECTS 12 ECTS-Credits
  • Kosten CHF 6’900.–
  • Unterrichtssprache Deutsch
  • Studienort Burgdorf / bei Bedarf online/hybrid (nach Absprache mit den Dozierenden)
  • Departement Architektur, Holz und Bau
  • Nächste Durchführung 15. Februar bis 5. Juli 2024

Inhalt + Aufbau

Portrait

In diesem CAS lernen Sie, Naturgefahren zu verstehen und entsprechende Schutzmassnahmen zu planen und umzusetzen. Als Grundlage für deren Planung machen Sie sich mit den entsprechenden Gefahrenprozessen vertraut. Zudem erwerben Sie fundierte Kenntnisse und Fähigkeiten im Risiko- und Erhaltungsmanagement, um einen verhältnismässigen und langfristig wirtschaftlichen Schutz vor Naturgefahren gewährleisten zu können. Je nach Erfahrung, Interesse und beruflicher Motivation können Sie den Fokus individuell auf meteorologische, hydrologische, gravitative und/oder periglaziale Naturgefahren legen.

Ausbildungsziel

  • Sie kennen die Prozesse, die zu Naturgefahren führen können.
  • Sie können Gefahrenbeurteilungen, Risikoanalysen und -bewertungen interpretieren.
  • Sie wissen, wie die Einwirkungen auf Bauobjekte ermittelt werden und können geeignete Schutzmassnahmen, Objekt- und Flächenschutz, planen sowie bis zur Umsetzung projektieren.

Modulbeschrieb

Der Modulbeschrieb informiert Sie über die einzelnen Inhalte der Weiterbildung und die angestrebten Kompetenzen. Gerne lassen wir Ihnen den ausführlichen Modulbeschrieb zukommen!

Was sagen unsere Absolventinnen und Absolventen?

erich aschwanen | bfh schutz vor naturgefahren

Erich Aschwanden

Projektleiter Infrastruktur / Baudirektion Uri, Amt für Betrieb Nationalstrassen, Flüelen

«Obwohl der Kurs infolge Corona-Pandemie via MS Teams stattfand, wurde der Inhalt gut und abwechslungsreich vermittelt. Durch die Vielfalt der Dozierenden ergab sich trotz der physischen Distanz, eine persönliche Nuance.»

claudia mascetti | bfh schutz vor naturgefahren

Claudia Mascetti Donati

Projektleiterin SBB

«Seit einigen Jahren arbeite ich in Projekten zur Vorbeugung von Naturgefahren, insbesondere gegen Steinschlag. Dieses CAS gab mir die Informationen, die mir fehlten, um alle Phasen des Projekts zu entwickeln und zu verfolgen. Der Unterricht ist auf Deutsch, aber auch für Fremdsprachige (wie ich) gut verständlich.»

Der Weiterbildungsstudiengang gliedert sich thematisch in vier Unterrichtsmodule sowie in das Modul Zertifikatsarbeit.

Modul 1: Einführung und Grundlagen

Sie kennen die nötigen Aufgaben, um Schutzmassnahmen effizient planen und um-setzen zu können. Sie verstehen die Rolle der Versicherungen in der ESP. Sie haben einen Überblick über die rechtlichen Grundlagen im Zusammenhang mit Naturgefahren. Sie verstehen die für Naturgefahren in der Schweiz relevanten Grundlagen der Geologie. Sie können die Inhalte des CAS in Bezug zu Ihrer persönlichen beruflichen Tätigkeit setzen.

Modul 2: Naturwissenschaftliche Grundlagen

Sie kennen die naturwissenschaftlichen Begriffe, die für Naturgefahren von Bedeutung sind und können diese präzis verwenden. Ihnen sind die verschiedenen Einflussfaktoren und Prozesse, die zu Naturgefahren werden können, vertraut. Sie verstehen die Quantifizierung dieser Prozesse und können deren charakteristische physikalische Grössen hinsichtlich ihrer Bedeutung für Schutzmassnahmen interpretieren. Der Einfluss und die Bedeutung der Klimaveränderung auf die Prozesse ist Ihnen bekannt.

Modul 3: Risiko- und Erhaltungsmanagement

Sie verstehen die Idee des Integralen Risikomanagements (IRM) und das Risikokonzept. Sie können Risiken analysieren, unter Angabe der nötigen Werte berechnen und bewerten. Sie kennen die Wirkungsprinzipien verschiedener Schutzmassnahmen, können diese für eine gegebene Risikosituation anhand von Kriterien auswählen, ihre Effizienz quantitativ bewerten und ihre Erhaltung konzeptionell managen. Sie kennen die Grundlagen zum Erhaltungsmanagement von Schutzmassnahmen.

Modul 4: Schutzmassnahmen vor Naturgefahren

 

Hydrologische und meteorologische Naturgefahren 

Sie kennen das Spektrum von Massnahmen zum baulichen und organisatorischen Schutz vor hydrologischen Naturgefahren. Anhand der nötigen Ausgangsdaten zu diesen Naturgefahren können Sie deren Einwirkungen auf gefährdete Objekte ermitteln. Sie sind in der Lage, bauliche und organisatorische Massnahmen zum Schutz vor hydrologischen Naturgefahren unter Berücksichtigung rechtlicher, ökonomischer, ökologischer und ästhetischer Kriterien auszuwählen, zu planen und umzusetzen. Sie wissen, wie Massnahmen zum Schutz vor hydrologischen Naturgefahren langfristig und effizient überwacht und erhalten werden können.

Prozessmodellierung und GIS

Sie kennen die wichtigsten Softwares zur Prozessmodellierung und verstehen den generellen Workflow ab dem Preprocessing bis zum Postprocessing. Sie lernen, wie man GIS (QGIS) effizient einsetzt, um Modellresultate anschaulich aufzubereiten.

Schutzmassnahmen vor Massenbewegungen und Lawinen

Sie kennen das Spektrum von Massnahmen zum baulichen und organisatorischen Schutz vor Massenbewegungen und Lawinen. Anhand der nötigen Ausgangsdaten zu diesen Naturgefahren können Sie deren Einwirkungen auf gefährdete Objekte ermitteln. Sie sind in der Lage, bauliche und organisatorische Schutzmassnahmen vor Massenbewegungen und Lawinen unter Berücksichtigung rechtlicher, ökonomischer, ökologischer und ästhetischer Kriterien auszuwählen, zu planen und umzusetzen. Sie wissen, was zu beachten ist, um Schutzmassnahmen speziell vor Massenbewegungen und Lawinen langfristig und effizient zu erhalten.

Modul 5: Zertifikatsarbeit

Sie sind in der Lage, eine Aufgabenstellung zum Schutz vor Naturgefahren als in sich geschlossenes Projekt unter fachkundiger Betreuung, jedoch selbstständig zu entwickeln, zu bearbeiten, zu lösen und in einem wissenschaftlichen Bericht zu dokumentieren. Sie können Ihre Studie einem Fachpublikum mündlich präsentieren sowie auf Fragen und Anregungen dazu sachbezogen eingehen. Sie erkennen, inwiefern die im CAS erlernten Inhalte und erworbenen Kompetenzen für Ihre aktuelle oder angestrebte Tätigkeit nützlich sind. Sie erhalten einen Eindruck über die Diversität von Themen zum Schutz vor Naturgefahren.

Zusätzlich buchbares Wahlmodul

Je nach Vorbildung besteht die Möglichkeit, das Modul Grundlagen Ingenieurwesen zusätzlich zu buchen. Dieses wird im Rahmen des CAS Bahnbau angeboten.

  • Interaktive Vorlesungen, Erfahrungsaustausch und Diskussionen
  • Gruppenarbeiten und -übungen
  • Neuste Erkenntnisse aus Forschung/Entwicklung und Praxis
  • Studium von Best-Practice-Beispielen mit Reflexion
  • Exkursionen, Besichtigung von Gefahrensituationen und Schutzmassnahmen
  • Inputreferate ausgewiesener Fachleute
  • Selbststudium bereitgestellter Unterlagen
  • Vorbereitungsaufgaben
  • Zertifikatsarbeit über selbst wählbares Thema (Einzel- oder Gruppenarbeit möglich)
  • Coaching und persönliche Betreuung
  • Gegenseitige Präsentation und Diskussion der Zertifikatsarbeiten – im Konzeptstadium und am Schluss

Sie schliessen den Studiengang mit einem Kompetenznachweis ab. Dieser umfasst zwei Exkursionsberichte sowie eine schriftliche, zu präsentierende Zertifikatsarbeit.

Titel + Abschluss

Certificate of Advanced Studies (CAS) in «Schutz vor Naturgefahren»

Dozierende

Dr. Catherine Berger
Dipl. Geografin, Dipl. Betriebswirtschafterin NDS HF
Fachexpertin Naturgefahren und Geschäftsleiterin
Geo7 AG

Daniele Biaggi
Dipl. Geologe / Dipl. Hydrogeologe
Niederlassungs- und Projektleiter
Geotechnisches Institut AG

Dr. Sascha Bleuler
Dipl. Geologe
Geschäftsführer
B-I-G Büro für Ingenieurgeologie AG

Beat Brunner
Dipl. Umwelting. FH
Fachverantwortlicher Naturgefahren
Emch+Berger AG Bern

Maya Buetikofer
M.Sc. Geographin
Fachexpertin Naturgefahren
Gebäudeversicherung des Kantons Bern

Thomas Bucheli
Dipl. Geograph ETH, Meteorologe
Leiter SRF Meteo
Schweizer Radio und Fernsehen

Dr. Luuk Dorren
MSc Geografie
Prof. für Wald und Naturgefahren
Berner Fachhochschule

Dr. Thomas Egli
Dipl. Ing. ETH
Geschäftsführer
Egli Engineering AG

Dr. Martin Frei
Dipl. Forsting. ETH / SIA
Geschäftsführer
MFrei infra GmbH

Dr. Jolanda Jenzer Althaus
Dipl. Bauing. ETH
Dozentin für Wasserbau
Berner Fachhochschule

Martin Jordi
Dipl. Bauing. FH
Geschäftsbereichsleiter Elementarschaden-Prävention VKF und Geschäftsführer der
Präventionsstiftung der KGV
Vereinigung Kantonaler Gebäudeversicherungen VKG

Stefan Margreth
Dipl. Bauing. ETH
Leiter Forschungsgruppe Schutzmassnahmen
WSL-Institut für Schnee- und Lawinenforschung SLF

Dr. Dirk Proske
Dipl. Bauing.
Studiengangsleiter Master Engineering
Berner Fachhochschule

Severin Schwab
Dipl. Geograph
Bereichsleiter Wassergefahren und Hochwasserschutz (GEOTEST AG)
Leiter CAS Schutz vor Naturgefahren (BFH)

Dr. Katharina Schwarz-Platzer
Dipl. Kulturing.
Wissenschaftliche Mitarbeiterin
Berner Fachhochschule

Thomas Spoerri
lic.iur. Rechtsanwalt
Fachanwalt SAV Bau- und Immobilienrecht
VIALEX Rechtsanwälte AG

Andreas Sutter
Dipl. Geograph
Projektleiter Naturgefahren und Geoinformatik
GEOTEST AG

Dr. Axel Volkwein
Dipl. Bauing.
Leiter F&E Schutzverbauungen
Pfeifer Isofer AG

Susanne Wahlen
M.Sc. Environmental Sciences
Head of Monitoring Solutions
Geopraevent AG

Dr. Corinna Wendeler
Dipl. Bauing.
Projektleiterin Wasserbau
Kanton Appenzell Ausserrhoden, Departement Bau und Volkswirtschaft

Prof. Dr. Andreas Zischg
Leitung Gruppe Modellierung von Mensch-Umwelt-Systemen / Co-Leiter Mobiliar Lab für Naturrisiken
Universität Bern

Partner und Sponsoren

Partner

Sponsor

Sponsor

Sponsor

Sponsor

Voraussetzungen + Zulassung

Das Angebot richtet sich v.a. an Absolvierende folgender Fachrichtungen:

  • Naturwissenschaften wie Geographie, Geologie, Meteorologie oder Umweltwissenschaften
  • Architektur, Städtebau, Raum- und Verkehrsplanung
  • Bau-, Forst-, Kultur- oder Umweltingenieurwesen

Angesprochen sind v.a. Berufstätige in:

  • Planungsbüros
  • Firmen
  • (Gebäude-) Versicherungen
  • Behörden und ähnlichen Stellen
  • Quereinsteiger*innen
  • Hochschulabschluss (Fachhochschule, Universität oder ETH) mit mindestens zwei Jahren Berufserfahrung im entsprechenden Umfeld.
  • Zulassung auch ohne Hochschulabschluss möglich, wenn Sie über einen gleichwertigen, eidgenössischen Diplomabschluss verfügen. Mehrere Jahre Berufserfahrung im entsprechenden Umfeld sind Voraussetzung.
  • Bewerber*innen, die nicht über einen der geforderten Abschlüsse verfügen, können «sur Dossier» zugelassen werden.

Was sagen unsere Absolventinnen und Absolventen?

andreas schober | schutz vor naturgefahren bfh

Andreas Schober

Teamleiter Naturgefahren bei Geoconsult ZT GmbH / Puch bei Hallein, Österreich

«Ich konnte vertiefende Einblicke und Hintergrundinformationen zu gängigen Methoden, Regelwerken und Praktiken im Bereich Naturgefahren gewinnen. Vor allem die Erläuterungen zu Praxisbeispielen waren sehr lehrreich und aus den lessons learned konnte ich sehr viel für meine Projekte mitnehmen.»

 

katja lunau | schutz vor naturgefahren bfh

Katja Lunau

Fachspezialistin Naturgefahren SBB, Bern

«Da die Ausbildung modular aufgebaut ist, kann man komplementär zum bestehenden Wissen Fachkenntnisse in Nachbardisziplinen aufbauen oder auffrischen. Darum ist dieses CAS sicher interessant für Berufserfahrene aus verschiedenen Bereichen, die mit dem Schutz ihrer Infrastruktur oder Gebäude vor Naturgefahren zu tun haben.»

Organisation + Anmeldung

Der Studiengang umfasst insgesamt rund 132 Kontaktlektionen (inkl. Exkursionen und Präsentationen der Zertifikatsarbeiten), verteilt auf 18 Studientage. Für das E-Learning, die Vor- und Nachbearbeitung, die selbstständigen Übungen und die Zertifikatsarbeit wird mit einem zusätzlichen Aufwand von ca. 200 Stunden gerechnet.

Donnerstag und Freitag sowie zwei Mittwoche

Anmeldefrist ist vier Wochen vor Beginn des CAS, resp. Moduls.

Ganzes CAS

CHF 6’900 .– inkl. Kursunterlagen

Nicht inbegriffen sind Verpflegungskosten und Kosten für allfällige Übernachtungen, Anreisekosten und Parkgebühren.

Infoveranstaltungen + Beratung

Studienberatung

Anmeldung und Administration

Studienort + Infrastruktur