«Eine paar Herausforderungen bleiben»

17.02.2023 Das Thema Pflanzenschutz wird uns noch lange beschäftigen, da ist sich Hans Ramseier, langjähriger Pflanzenschutz-Experte an der BFH-HAFL, sicher. Nun geht er in Rente. 


Kolleg*innen und Studierende schätzen seine Fachkompetenz sowie seine menschlichen Qualitäten und bewundern seine Innovationskraft und Praxisnähe. Nach langjähriger Tätigkeit als Dozent für Pflanzenschutz und ökologischen Ausgleich an der Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften (BFH-HAFL) geht Hans Ramseier Ende Februar in den Ruhestand. «Du bist ein Vorbild für uns alle», sagte Peter Spring, Leiter Abteilung Agronomie BFH-HAFL, über seinen Kollegen. «Auch, weil du stets Brücken gebaut hast zwischen der Wissenschaft und der Praxis.»

Wegen der Pensionierung Ramseiers fand am vergangenen Mittwoch an der BFH-HAFL ein Symposium zum Thema Pflanzenschutz statt. Verschiedene Referent*innen, viele von der BFH-HAFL, aber auch vom Bund und der Wirtschaft, sprachen über die vielfältigen und komplexen Aspekte des Pflanzenschutzes, darunter den politischen Einfluss, die Fortschritte von Pflanzenschutzprojekten oder den Beitrag, den neue Technologien zur Reduzierung des Pflanzenschutzmitteleinsatzes beitragen können. 

Ramseier machte den Abschluss. Er betonte, dass ihm die Landwirtschaft als gesamtheitliches System am Herzen liege, weshalb er immer auch eng mit Landwirt*innen zusammengearbeitet habe. Er habe Pflanzenschutz und ökologischen Ausgleich nie als Gegensatz gesehen, sondern als Bestandteile eines Systems.
 

Wird menschlich und fachlich sehr geschätzt: Hans Ramseier (vorne links). Ende Februar wird er pensioniert.
Wird menschlich und fachlich sehr geschätzt: Hans Ramseier (vorne links). Ende Februar wird die Pflanzenschutz-Koryphäe pensioniert.

Seit 40 Jahren an der BFH-HAFL

Der aus Trubschachen stammende Ramseier begann vor über 40 Jahren sein Studium am Schweizerischen Landwirtschaftlichen Technikum, wie die BFH-HAFL damals noch hiess. 2006 wurde er Dozent für Pflanzenschutz und Agrarökologie. Er hat sich stets dafür eingesetzt, dass die Schweizer Landwirtschaft nachhaltiger wird. «Die Weltbevölkerung wächst stetig und die Ackerflächen schrumpfen, und dieses Problem spüren wir auch in der Schweiz», sagte er.

Er forderte eine höhere Nahrungsmittelproduktion auf kleinerer Fläche, eine Reduzierung der Umweltbelastungen, weniger Fleischkonsum und Foodwaste, sowie die Bereitschaft, faire Preise für unsere Nahrungsmittel zu bezahlen.

«Es bleiben noch ein paar Herausforderungen», sagte Ramseier und schlug vorbeugende Massnahmen wie resistente Sorten, die Stärkung der pflanzeneigenen Abwehr und direkter Pflanzenschutz vor. Zudem sieht er in neuen Ansätzen wie Digitalisierung, Permakultur und solidarischerem Biolandbau einen Weg in die richtige Richtung. Er betonte, dass wir alle Konsument*innen sind und das System beeinflussen können. Er wünscht sich für die Zukunft der Landwirtschaft auch mehr Respekt für die Arbeit der Bäuerinnen und Bauern.

Ramseier bleibt in einem 20%-Pensum an der BFH-HAFL tätig. Seine Aufgaben werden von Fabio Mascher (Dozent Pflanzenschutz), Dominik Füglistaller (Dozent ökologischer Ausgleich) und Irene Vonlanthen (Vorstudienpraktikum) übernommen.
 

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Rubrik: Publikationen