Online-Parcours im Dählhölzli

23.07.2019 Das Dählhölzli ist bekannt für seinen Wald-Zoo und den Seilpark. Seite Sommer 2016 bietet der Stadtwald noch eine weitere Attraktion: einen interaktiven waldwissenschaftlichen Rundgang für die ganze Familie. Dieser entstand im Zuge einer Masterarbeit an der Berner Fachhochschule – Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften (BFH-HAFL) in Zusammen-arbeit mit der Waldbesitzerin, der Burgergemeinde Bern, sowie der Stiftung Silviva.

An sonnigen Wochenenden ist «tout Berne» im Dählhölzli unterwegs. Die einen im Zoo mit dem Bärengehege und Wisent-Wald, die andern im Seilpark, die dritten schliesslich einfach als Wald-besuchende. Ob der zahlreichen Attraktionen stand der Wald an sich bisher eher im Hintergrund. Viola Sala hat mit ihrer Masterarbeit in Agrar- und Waldwissenschaften an der Berner Fachhochschule dem stark frequentierten Stadtwald einen Online-Parcours verpasst. «Der Parcours», so Christian Rosset, Dozent für Waldbau und Forstliche Planung an der BFH-HAFL, «erlaubt es, die Vielfalt des Waldes selber direkt zu erkunden und zu erleben.» Dabei entdecke man vieles, was sonst meist unbemerkt bleibe oder auch vielen unbekannt sei.

Dialog zwischen Waldbesitzern und Nutzenden

Der Parcours ist das Resultat einer Auseinandersetzung mit der Frage, wie sich neue Technologien – insbesondere die der Photosphären – für den Dialog zwischen Waldbesitzern und -nutzenden anwenden lässt. Denn dafür besteht durchaus Bedarf. «Nicht jeder Eingriff in den Wald wird von allen Besucherinnen und Besuchern verstanden, weil sie den Natur- und Produktionsraum Wald nur von der Freizeit her kennen», erläutert Stefan Flückiger, Forstmeister und Betriebsleiter der Burgergemeinde Bern, der Besitzerin des Dählhölzlis.

Mit modernen Kommunikationsmitteln sei es jedoch möglich, die Überlegungen zu waldbaulichen Eingriffen für die Besucherinnen und Besucher nachvollziehbar zu machen. «Die Master-Thesis hat im Sinne einer Pilotarbeit gut aufgezeigt, wie Informationen zum Wald und zu seiner Bewirtschaftung ohne weitgehende Möblierung – sprich Beschilderung – des Naturraums möglich sind», so Stefan Flückiger. 

Auf dem Parcours lernen die Besuchenden denn nicht nur das Ökosystem, Baumarten oder die Eigenschaften verschiedener Hölzer kennen. Sie erfahren spielerisch auch viel Wissenswertes über die Bewirtschaftung des Walds und deren Wert. Der Parcours, der in ein wissenschaftliches Projekt an der BFH-HAFL eingebettet ist, lässt sich am besten mit einem Handy oder Tablet vor Ort erwandern. Oder aber von zu Hause aus betrachten. 

Rubrik: Forschung