Effizienterer Erdbebenschutz im modernen Holzbau

16.10.2023 In der modernen Architektur weisen viele Gebäude Wände mit zahlreichen, zum Teil grossen Öffnungen auf. Um im Holzbau die Erdbebenschutzmassnahmen effizient planen zu können, entwickeln Forschende eine Methode zur Modellierung, Bemessung und Ausführung von aussteifenden Holzrahmenbau-Wänden mit Öffnungen.

Grosse, offene Räume und grosszügige Fenster – die zeitgenössische Architektur stellt für den Holzbau eine Herausforderung dar, denn gemäss aktueller Norm sind Holzrahmenwände mit grossen Öffnungen, was die Beanspruchung durch horizontale Kräfte infolge von Wind und Erdbeben betrifft, als nicht tragend zu betrachten. Aufgrund der Anforderungen an die Erdbebensicherheit müssen viele und starke Verankerungen verbaut werden, was die Kosten erhöht. Dass die Bereiche rund um die Öffnungen jedoch durchaus zur Stabilisierung des Gebäudes beitragen, konnte in einem Forschungsprojekt am Institut für Holzbau, Tragwerke und Architektur IHTA der BFH aufgezeigt werden. In einem durch den Aktionsplan Holz finanzierten Projekt soll nun eine experimentell abgesicherte Methode entwickelt werden für die Modellierung, Bemessung und Ausführung von aussteifenden Holzrahmenbau-Wänden mit Öffnungen.

Zusammenarbeit von Forschung und Lehre

Bei dem Projekt handelt es sich um eine Kooperation der Berner Fachhochschule, der Abteilung Ingenieur-Strukturen der Empa, dem Institut für Baustatik und Konstruktion der ETH Zürich sowie den Verbänden Holzbau Schweiz und Swiss Timber Engineers. Eine enge Zusammenarbeit von Forschung und Lehre innerhalb des Projekts ermöglicht es zudem Studierenden, an den aktuellen Entwicklungen im Holzbau teilhaben zu können. So beschäftigt sich eine Doktorandin der Empa und der ETH mit dem Projekt und an der BFH wurden bereits vier Bachelor- und eine Masterarbeit verfasst. Weitere Arbeiten sind in Planung.

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