Forschungsfelder + Leistungsangebot

Haben Sie ernährungsrelevanten Fragen oder suchen Sie eine Forschungspartnerschaft für Projekte in der ernährungsspezifischen Gesundheitsversorgung? Unser interdisziplinäres Forschungsteam bietet kreative und massgeschneiderte Lösungen.

Ernährung und Gesundheit haben vielfältige Wechselwirkungen. Viele Krankheiten erfordern eine Anpassung der Ernährung und die Qualität der Ernährungsberatung hat dabei einen erheblichen Einfluss auf die Genesung.

Unser Team erforscht, welche Ernährungsinterventionen besonders wirksam sind und wie Ernährungsberater*innen die betroffenen Personen bei der Umsetzung im Alltag unterstützen können. Auf dieser Evidenzgrundlage können Qualität und Kosteneffizienz ausgewiesen werden.

Unser Ziel ist es, das Ernährungssystem der Zukunft zu stärken und mit konkreten Lösungen für Forschung und Praxis zu einer optimalen Gesundheitsversorgung innerhalb der planetaren Grenzen beizutragen. Unsere Projekte sind dabei auf Gesundheitsförderung, Prävention und Ernährungstherapie ausgerichtet.

Unsere Forschungsschwerpunkte

Grafik Forschung Ernährung und Diätetik Berner Fachhochschule BFH

Ernährungstherapie bei Fehl- und Mangelernährung

Ernährungsberater*innen begegnen im klinischen Alltag häufig der Diagnose Mangelernährung und Sarkopenie. Mangelernährung und Sarkopenie haben einen erheblichen Einfluss auf den Genesungsverlauf der Erkrankung betroffener Patient*innen. Zentral ist somit das frühzeitige Erkennen der Mangelernährung sowie das Einleiten von individuell angepassten Interventionen. Wir befassen uns mit der Prävention, dem Erkennen durch Screening und Assessment und dem Management von Mangelernährung und Sarkopenie. Dabei arbeiten wir in verschiedenen Settings (Spitex, Spital, Rehabilitationskliniken) und Zielgruppen (ältere Menschen, Kinder, Gesundheitsfachleute).

Nahrungsmittelallergien, -intoleranzen und funktionelle Darmerkrankungen

In der Schweiz leiden schätzungsweise 20 Prozent der Menschen an Nahrungsmittelallergien, -intoleranzen und funktionellen Darmerkrankungen. Ernährungsinterventionen können zur Linderung der Beschwerden, einer erhöhten Lebensqualität und geringeren Gesundheitskosten beitragen. Unsere Forschung verfolgt das Ziel, eine solide Evidenzgrundlage für Ernährungsinterventionen zu schaffen und deren Wirksamkeit sowie Kosteneffizienz durch validierte Messinstrumente nachzuweisen. Dafür entwickeln und validieren wir Praxisleitlinien, Core-Outcome-Sets, Messinstrumente und wenden diese in Studien zur Wirksamkeit verschiedener Ernährungsintervention an. Dabei arbeiten wir partizipativ mit den verschiedenen Zielgruppen (Patient*innen, Angehörige und Vertreter*innen der Gesundheitsberufe) zusammen.

Ernährung vulnerabler Personengruppen

Eine ausgewogene Ernährung ist insbesondere für Kinder, Jugendliche, Senior*innen, Migrant*innen und andere vulnerable Personengruppen mit zahlreichen Herausforderungen verbunden. Damit wir diese Gruppen erreichen und sie in ihrem Ernährungsalltag bestmöglich unterstützen können, wenden wir unterschiedliche Forschungsmethoden an. Neben quantitativen Erhebungen lernen wir mit partizipativen Ansätzen die Bedürfnisse der Zielgruppen besser kennen, fördern Ernährungskompetenzen und leiten zielgruppenspezifische Ernährungsempfehlungen ab. Mit digitalen Applikationen, Kommunikationshilfsmittel, und Interventionen möchten wir fortan eine qualitativ hochwertige und effiziente Grundlage im Bereich Ernährung und Wohlbefinden gewährleisten.

Unsere Projekte für Senior*innen werden in enger Zusammenarbeit mit dem Institut Alter durchgeführt.

Pflanzenbasierte Ernährungsweisen

Das globale Ernährungssystem verursacht heute rund einen Drittel der weltweiten Treibhausgasemissionen und trägt wesentlich zur Überschreitung planetarer Grenzen bei. Im öffentlichen sowie professionellen Diskurs existieren Kontroversen darüber, wie eine pflanzenbetonte Ernährung gestaltet werden kann, die sich zugleich positiv auf die individuelle Gesundheit auswirkt. Wir befassen uns mit den Zusammenhängen zwischen pflanzenbasierten Ernährungsformen und ihren gesundheitlichen Auswirkungen. Dabei nutzen wir Methoden aus der Epidemiologie und validieren Ernährungserhebungsmethoden mit Ernährungsprotokollen und Biomarkern. Wir evaluieren auch die Akzeptanz der Instrumente bei Ernährungsberater*innen und entwickeln Werkzeuge, um eine gesunde pflanzenbasierte Ernährung in der Bevölkerung zu fördern. Wir leisten somit einen Beitrag, um ein zukunftsfähiges Ernährungssystem zu gestalten, welches der stetig wachsenden Bevölkerung eine gesundheitsfördernde, pflanzenbetonte Ernährung innerhalb der planetaren Grenzen ermöglicht.