Grün. Nachhaltig. Zukunftssicher.

08.02.2021 Im Rahmen einer umfassenden Reform hat die Berner Fachhochschule ihre drei Bachelor-Studiengänge Agronomie, Lebensmittelwissenschaften und Waldwissenschaften erneuert und weiterentwickelt. Der Fokus auf das Thema Nachhaltigkeit über alle drei Disziplinen macht das Studienangebot in der Schweizer Bildungslandschaft einzigartig. Dank zahlreicher Wahlmöglichkeiten können Studierende ihr Studium genau auf ihre Bedürfnisse ausrichten. Mit neuen Unterrichtsmethoden und der Vermittlung von Wissen zu digitalen Technologien werden sie optimal auf den Einstieg in die Berufswelt vorbereitet.

Nachhaltigkeit ist die Kernkompetenz der Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften (BFH-HAFL) – einem Departement der Berner Fachhochschule. Angefangen bei der Nutztierhaltung und dem Ackerbau in der Landwirtschaft, über die Produktion und Vermarktung von Nahrungsmitteln für eine gesunde Ernährung bis zum Schutz der Natur und des Waldes als naturnahen Lebensraum für Pflanzen und Tiere: Nachhaltigkeit über die gesamte Wertschöpfungskette hat auf dem Campus in Zollikofen seit vielen Jahren eine zentrale Bedeutung. Regionale Beschaffung und Verarbeitung, Vermeidung unnötiger Transporte und der schonende Umgang mit natürlichen Ressourcen ziehen sich wie ein «grüner» Faden durch Lehre und Forschung. Mit der jüngsten Reform ihrer Bachelor-Studiengänge in Agronomie, Lebensmittelwissenschaften und Waldwissenschaften unterstreicht die BFH-HAFL ihre strategische Ausrichtung als «grüne Hochschule par excellence».

Studium am Puls der Zeit

Im neuen Studienprogramm stehen von der ersten Studienwoche an aktuelle und zukünftige Herausforderungen und Bedürfnisse in der Land- und Ernährungswirtschaft, der Lebensmittelbranche oder der Wald- und Holzwirtschaft im Mittelpunkt des Unterrichts. Die Studierenden profitieren dabei von der engen Zusammenarbeit zwischen allen Disziplinen. Auf dem Lehrplan der Agronomie stehen die umweltbewusste Produktion von Nahrungsmitteln und die Förderung von Biodiversität. Die Lebensmittelwissenschaften beschäftigen sich beispielsweise mit regionalen Versorgungsketten, der direkten Verarbeitung von Lebensmitteln, der Vermeidung von Foodwaste oder der Entwicklung von Technologien zur Herstellung innovativer Fleischersatzprodukte. Die Anpassung der Wälder an den Klimawandel und der Beitrag von Wald und Holz zur Minderung der Auswirkungen des Klimawandels sind Themen, mit denen sich Studierende der Waldwissenschaften während des gesamten Studiums intensiv beschäftigen.

Neben der Schweiz und Europa, werden in allen Studiengängen auch internationale Aspekte und Fragestellungen behandelt und durch Kooperationen gezielt gefördert. Alleine in den letzten zwei Jahren hat die BFH-HAFL über 70 Projekte in mehr als 40 Ländern realisiert und vor einem Jahr mit dem neu gegründeten HAFL Hugo P. Cecchini Institut ein Kompetenzzentrum für angewandte Forschung und Beratung in Entwicklungs- und Schwellenländern geschaffen, das weltweit nachhaltige Landwirtschafts-, Forst- und Ernährungssysteme entwickelt und etabliert. 

Hoher Praxisbezug garantiert

Ein hoher Praxisbezug mit Exkursionen, Feldversuchen, Betriebsbesichtigungen sowie Labor- und Projektarbeiten, steht bei allen Studiengängen im Vordergrund und erhält durch die Reform ein noch stärkeres Gewicht. Die Studierenden haben somit vom ersten Tag an die Möglichkeit, theoretisches Wissen in der Praxis anzuwenden. Damit schaffen sie sich auch einen Vorteil für ihre spätere berufliche Tätigkeit. Um eine nachhaltige Waldbewirtschaftung auch für kommende Generationen sicherzustellen, lernen Studierende der Waldwissenschaften die verschiedenen Ansprüche an den Wald aufeinander abzustimmen. Sie erstellen eine Waldentwicklungsplanung und setzen diese in einem regionalen Projekt konkret um.

Agronomie-Studierende, die Module zu Bodenkunde absolvieren, sind in der Lage, die Beschaffenheit und Qualität eines Bodens zu bestimmen. Mit diesem Wissen können sie Empfehlungen für die Nutzung von Ackerböden abgeben, um die Bodenfruchtbarkeit zu erhalten und Bodenverdichtung oder -erosion zu vermeiden. Und in einem Modul aus den Lebensmittelwissenschaften haben die Studierenden beispielsweise die Aufgabe gemeinsam als Team, ein neues, genussvolles und marktfähiges Lebensmittel inklusive Verpackung zu entwickeln. Und es werden Marketingkonzepte erstellt, um diese neuen Produkte vielleicht sogar als neu gegründetes Start-Up Unternehmen auf den Markt zu bringen.

Einsatz digitaler Technologien

Die Digitalisierung spielt in allen Branchen eine zentrale Rolle. Machine Learning und künstliche Intelligenz sorgen bei Produktionsanlagen für perfekt aufeinander abgestimmte Abläufe. Mittels Supply Chain Management werden Logistik und Warenströme gesteuert und dank Blockchain Technologie die Rückverfolgbarkeit von Rohstoffen auch über komplexe Lieferketten sichergestellt. Bei der Planung von Verkaufsflächen und der Entwicklung neuer Produktverpackungen hält Virtual Reality Einzug. Über elektronische Bezahlsysteme und Kundenkarten werden grosse Datenmengen generiert, die es mittels Data Mining auszuwerten gilt, um Rückschlüsse auf das Einkaufsverhalten und die Produktpräferenzen von Kundinnen und Kunden zu gewinnen. In den Waldwissenschaften erlauben Simulationsmodelle, die Prozesse bei Steinschlägen, Rutschungen und Murgängen sowohl inner- als auch ausserhalb des Waldes besser zu verstehen. Mit Drohnenbildern und Satellitendaten lassen sich präzise Informationen zum Aufbau des Waldes und seinem Zustand ermitteln und Veränderungen und Entwicklungen ableiten. Diese Daten dienen als Grundlagen für die forstliche Planung. Die Vermittlung von Grundwissen zu Technologien, der digitalen Datenerfassung und dem Umgang mit hochautomatisierten Anlagen und Geräten ist ein wichtiger Unterrichtsbestandteil in allen Studiengängen der BFH-HAFL.

Zweisprachiges Studium mit exzellenten Berufsaussichten

Der Unterricht findet auf Deutsch oder Französisch mehrheitlich in sprachlich gemischten Klassen statt. Die Zweisprachigkeit im Studienalltag bietet den Studierenden eine wertvolle Vorbereitung auf das spätere Berufsleben und die Chance, mit Mitstudierenden aus einer anderen Sprachkultur zusammenzuarbeiten. Der Unterricht findet im Wechsel jeweils vor Ort im Hörsaal und Labor, im Feld oder Wald sowie auf Distanz via E-Learning statt. Auch die Vermittlung von Medien- und Kommunikationskompetenz wird im neuen Studienangebot gestärkt. Das gesamte Bachelorstudium kann in Vollzeit oder in Teilzeit absolviert werden.

Ein grosser Teil der Absolventinnen und Absolventen der BFH-HAFL hat bereits am Tag der Diplomfeier eine passende Arbeitsstelle gefunden. Das kommt nicht von ungefähr: Die Studierenden profitieren von Beginn weg vom ausgezeichneten Netzwerk der Dozierenden zu wichtigen Branchenpartnern. Erwartungen und Bedürfnisse der Arbeitgebenden fliessen kontinuierlich ins Studium ein und schaffen so ausgezeichnete Voraussetzungen für eine erfolgreiche, berufliche Zukunft der Studierenden.

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Rubrik: Studium, Fachhochschule