Master CIS: Studium für unsere Zukunft

19.03.2024 «Circular Innovation and Sustainability» heisst der fachübergreifende Master-Studiengang der Departemente Wirtschaft (BFH-W), Technik und Informatik (BFH-TI) sowie der BFH-HAFL. Seit zwei Jahren erhalten Studierende einen breiten Einblick in die Bereiche Kreislaufwirtschaft und nachhaltige Entwicklung. Dr. Silvia Zingg, Dozentin Ökologie & Biologie an der BFH-HAFL sowie Mitglied des Leitungsteams des Masterstudiengangs über dessen Kern und Ziel.

Dr. Silvia Zingg im Gespräch
«Der Wandel hin zur Kreislaufwirtschaft durchdringt das gesamte System», so Silvia Zingg, Mitglied des Leitungsteams des Masterstudiengangs.

Frau Zingg, der Name «Circular Innovation and Sustainability» nimmt die Themen Kreislaufwirtschaft und Nachhaltigkeit auf. Der Begriff «Nachhaltigkeit» kennt man gut, was aber ist mit Kreislaufwirtschaft gemeint? 

Silvia Zingg: Unsere Wirtschaft verläuft noch grösstenteils linear: Man nimmt natürliche Ressourcen, produziert etwas, verkauft ein Produkt, dieses wird konsumiert oder genutzt, später weggeworfen. In der Kreislaufwirtschaft hingegen sollen Produkte und darin gebundene Ressourcen so lange wie möglich im Kreislauf bleiben. Sei es durch Recycling, durch Reparatur oder durch Wiederverwertung. Die Vorteile: Ressourcen werden geschont, die ökologische Bilanz verbessert und die Abhängigkeit von internationalen Lieferketten verringert.  

Das hört sich in der Theorie gut an. Wie lässt sich die Kreislaufwirtschaft in die Realität umsetzen?

Es braucht ein Umdenken in der Wirtschaft. Neue Prozesse und Businessmodelle sind notwendig, damit die Produkte möglichst in einem Kreislauf behalten werden. Etwa indem sie so hergestellt, dass sie gut recycle- oder reparierbar sind. Oder indem man Produkte vermietet, statt verkauft. Damit diese Transformation gelingt, muss sich aber die Gesellschaft und ihr Konsumverhalten verändern. Kurzum: Der Wandel hin zur Kreislaufwirtschaft durchdringt das gesamte System. Um diesen anzustossen oder voranzutreiben, werden die Abgängerinnen und Abgänger des Masterstudiengangs CIS eine wichtige Rolle spielen.  
 

Symbolbild Kreislaufwirtschaft
«Der Master CIS ist interdisziplinär angelegt. Das fächerübergreifende Wissen hilft den Studierenden ganzheitlich zu denken, Zusammenhänge zu erkennen und zu verstehen», sagt Silvia Zingg.

Was heisst das konkret? Welches werden die Stärken der Absolventinnen und Absolventen sein?

Der Master CIS ist interdisziplinär angelegt. Die Studierenden besuchen Kurse in verschiedenen Departementen der Berner Fachhochschule – wie etwa bei uns an der BFH-HAFL oder in den Departementen Wirtschaft sowie Technik und Informatik. Dieses fächerübergreifende Wissen hilft den Studierenden ganzheitlich zu denken, Zusammenhänge zu erkennen und zu verstehen. Schön dabei: So divers wie der Studiengang sind auch die Studierenden, die unterschiedliche Vorkenntnisse und Interessen mitbringen. Das ist im Austausch sehr inspirierend. Mit dieser Kombination wird es ihnen später gelingen, transdisziplinär – also mit Akteuren aus verschiedenen Unternehmen – den Wandel in Richtung Kreislaufwirtschaft zu lenken.

Anderthalb Jahre Masterstudiengang CIS: Wie sind die Rückmeldungen der Studierenden? 

Sie schätzen den Austausch mit den anderen Studierenden, die Vielfältigkeit des Studiengangs; diese Diversität wird als bereichernd beschrieben. Ebenfalls das Engagement der Dozierenden wird positiv erwähnt.  

Was bringt die Zukunft? 

Der Master CIS wird sich jetzt etablieren. Die ersten Studierenden haben mit ihrer Masterthesis begonnen. Das wird spannend, da nun das Potenzial des Studiengangs auch für alle anderen sichtbar wird – etwa als neue Perspektive für bestehende Forschungsprojekte.

 

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