Regionalwirtschaft und Regionalentwicklung

Unsere Gruppe forscht und lehrt zu den Themen Regionalwirtschaft und Regionalentwicklung.

Unser Forschungsschwerpunkt liegt vor allem auf der Entwicklung und Gestaltung landwirtschaftlicher und ländlicher Gebiete. Wir widmen uns intensiv der Ausarbeitung von Agrar- und Ernährungsstrategien, Projekten zur regionalen Entwicklung (PRE), Agrotourismus sowie der allgemeinen Wertschöpfung in der Landwirtschaft und der Agrar- und Ernährungswirtschaft. Des Weiteren erforschen wir die Integration erneuerbarer Energien in landwirtschaftlichen Betrieben und in ländlichen Gebieten, insbesondere ausserhalb von Siedlungsgebieten, im Zuge der Energiewende. Dabei liegt unser Schwerpunkt auf Photovoltaik und Agrophotovoltaik. 

Themenübergreifend beschäftigen wir uns mit der nachhaltigen Entwicklung der Nahrungsmittelsysteme und der Rolle der Landwirtschaft im Rahmen einer Kreislaufwirtschaft. Wir analysieren die Herausforderungen, mit denen die Landwirtschaft, die Wertschöpfungsketten sowie die Kantone oder allgemeiner gesagt die Regionen in diesen Tätigkeitsbereichen konfrontiert sind. Dabei bieten wir verschiedene methodische Ansätze an, um diese Herausforderungen in enger Zusammenarbeit mit allen beteiligten Akteuren anzugehen.

Regionalentwicklung Forschung BFH-HAFL
Themengebiete der Regionalentwicklung

Dienstleistungen und Kompetenzen

Wir kooperieren mit einer Vielzahl von Partnern, darunter landwirtschaftliche Betriebe, Unternehmen, öffentliche Verwaltungen, andere Hochschulen und Forschungseinrichtungen, Regionen und Tourismusdestinationen sowie unseren Kolleg*innen an der BFH-HAFL. Gemeinsam bieten wir eine breite Palette von Dienstleistungen an:

  • Unterstützung bei der Entwicklung von lokalen, kantonalen oder regionalen Landwirtschafts- und Ernährungsstrategien.
  • Analyse und Planung von landwirtschaftlichen Diversifizierungsstrategien (Vertrieb, Direktvermarktung, Agrotourismus, Energie).
  • Untersuchung der rechtlichen und regulatorischen Rahmenbedingungen für öffentliche Politikbereiche, insbesondere in den Bereichen Landwirtschaft, Energie, Raumplanung, Regionalentwicklung, Innovation sowie Schutz natürlicher Ressourcen wie Wasser, Wälder, Biodiversität, Umwelt und Landschaft.
  • Evaluation von Projekten und öffentlichen Massnahmen.
  • Durchführung räumlicher Analysen.
  • SWOT-Analysen und Marktforschung, beispielsweise zur Ermittlung des Potenzials für ländlichen Tourismus oder die Entwicklung von Elektromobilität.
  • Landwirtschaftliches und regionales Marketing, z. B. in Bezug auf regionale Landwirtschaft, Agrotourismus und gastronomische Angebote mit landwirtschaftlichem Bezug.
  • Entwicklung regionaler Projekte oder Förderung der Zusammenarbeit zwischen grenzüberschreitenden Regionen.
  • Analyse regionaler Wertschöpfungsketten und Entwicklung entsprechender Strategien.
  • Generell passen wir uns den Anforderungen unserer Kunden an und sind auch in neuen Studien- und Forschungsfeldern im Zusammenhang mit unseren Hauptthemen tätig, um bestmögliche Unterstützung zu bieten.
  • Unsere Aktivitäten sind in den folgenden Disziplinen verankert: Institutionen- und Organisationsökonomie, Volkswirtschaftslehre, Management und Marketing, Wirtschaftsgeografie, Raumplanung, Raumentwicklung, Wirtschaft des ländlichen Raums und der Agrar- und Ernährungswirtschaft, Umweltökonomie sowie erneuerbare Ressourcen

Projekte


Die Dekarbonisierung des Energiesystems kann nur effizient umgesetzt werden, wenn genügend Projekte für erneuerbare Energien vor 2050 realisiert werden. Allerdings stehen viele Projekte vor erheblichen Umsetzungsproblemen, da die verschiedene existierende Politikmassnahmen nicht ausreichend koordiniert sind. Die grosse Anzahl von juristischen Klagen zeigt, dass Projekte in Konflikt mit Umwelt-, Landschafts-, Landnutzungs-, Wasser- oder Kulturpolitik stehen. Dieses Forschungsprojekt untersucht am Beispiel von acht lokalen Projekte notwendige und hinreichende Bedingungen für eine politikübergreifende Koordination, welche eine Realisierung dieser Projekte ermöglicht.

Bei diesem Projekt geht es um die Identifikation von psychosozialen Erfolgsfaktoren und Stolpersteinen (Konfliktlinien) basierend auf Werte- und Glaubenssystemen, um Lösungsansätze für den erfolgreichen Start und den Betrieb neuer Projekte im Bereich Solidarische Landwirtschaft (Solawi) zu präsentieren. Die Ergebnisse sollen aufzeigen, wie interessierte Menschen aus der Bevölkerung mit interessierten Landwirt*innen gewinnbringend ein Projekt starten und betreiben können. Die BFH-HAFL begleitet die Projektleiterin Barbara Eiselen wissenschaftlich und methodisch.

Im Rahmen einer Partnerschaft mit der CasAlp erarbeitete die BFH-HAFL Vorschläge für eine Stärkung der Direktvermarktung von Berner Alp- und Hobelkäse AOP. Zum einen ging es darum, mit gezielten Vorschlägen den Aufwand der Direktvermarktenden zu reduzieren. Zum anderen sollte die Direktvermarktung als Ganzes professionalisiert und noch besser auf die Bedürfnisse der Konsument*innen ausgerichtet werden.

Im Auftrag des BAFU hat die BFH-HAFL analysiert, inwiefern die bestehenden parkspezifischen Anforderungen an das Produktlabel zur nachhaltigen Entwicklung der Pärke beitragen und welche zusätzlichen Anforderungen es bräuchte, um die Parkziele langfristig zu erfüllen. Zur Anwendung kam dabei eine Kombination von quantitativen und qualitativen Methoden. Nebst einer räumlichen Analyse zur Standortangepasstheit der Tierproduktion in fünf ausgewählten Pärken wurde in zwei Pärken eine gesamtheitliche Bewertung der Nachhaltigkeit von insgesamt zwölf landwirtschaftlichen Betrieben mit der Methode RISE 3.0 (Response-Inducing Sustainability Evaluation) erstellt.

Gemeinsam mit Vertreter*innen der Gemeinden werden massgeschneiderte Agrar- und Ernährungsstrategien entwickelt, die den spezifischen Bedingungen und Herausforderungen der jeweiligen Gemeinde gerecht werden. Durch eine Gemeindestrategie können die Dienstleistungen gezielt auf bestimmte Ziele ausgerichtet werden, und es können Massnahmen und Aktionspläne entwickelt werden. Die BFH-HAFL verfolgt einen partizipativen Ansatz und unterstützt die zuständigen Stellen dabei, indem sie einen methodischen Rahmen für die Entwicklung der Strategie bereitstellt, die Koordination zwischen den beteiligten Akteur*innen sicherstellt und ein Konzept für Kommunikation und Monitoring entwickelt.

Agrotourismus bietet innovativen Landwirtschaftsbetrieben zusätzliche Ertragsmöglichkeiten. Wie in der pflanzlichen und tierischen Produktion ist auch beim Agrotourismus zunehmend Qualität gefragt. Die Gäste sind bereit, für echte landwirtschaftliche Angebote mit qualitativ hochstehender Infrastruktur auf dem Bauernhof entsprechend höhere Preise zu bezahlen. Das Projekt AgrotourismusQ analysiert internationale Qualitätsstandards im Agrotourismus und stellt den Landwirten und bäuerlichen Bildungsinstitutionen eine e-Learning Website als autodidaktische Weiterbildungsplattform für die Förderung der Qualität im Agrotourismus zur Verfügung. 

In Zusammenarbeit mit den kantonalen Dienststellen werden massgeschneiderte Agrar- und Ernährungsstrategien entwickelt, die den spezifischen Bedingungen und Herausforderungen des jeweiligen Kantons gerecht werden. Eine kantonale Strategie ermöglicht es, die Dienststellen gezielt auf bestimmte Ziele auszurichten und entsprechende Massnahmen und Aktionspläne zu entwickeln. Die BFH-HAFL verfolgt einen partizipativen Ansatz und unterstützt die kantonalen Dienststellen dabei, indem sie ihnen einen methodischen Rahmen für die Entwicklung der Strategie bietet. Zudem stellt sie sicher, dass die Koordination zwischen den beteiligten Akteuren gewährleistet ist und entwickelt ein Kommunikations- und Monitoringkonzept, um den Fortschritt und die Wirksamkeit der Strategie zu überprüfen.

Team

Kontakt

Sind Sie an einer Zusammenarbeit mit uns interessiert oder haben Sie Fragen zu unserer Forschungstätigkeit im Bereich des Agrarmarketings und der Regionalökonomie? Kontaktieren Sie uns.