Zukunftstrend «Hospital@Home»: BFH verstärkt digitale Kompetenzen

04.08.2022 Die Digitalisierung im Gesundheitswesen soll dazu führen, dass Spitäler entlastet werden und die Kosten im Gesundheitswesen sinken. Die Berner Fachhochschule BFH verstärkt im Hinblick auf die kommenden Herausforderungen ihre Kompetenzen in der Medizininformatik.

Das Schweizer Gesundheitswesen steht bereits seit Jahren mit steigenden Gesundheitskosten und einem ausgeprägten Fachkräftemangel vor grossen Herausforderungen. Dies hat neue Überlegungen angestossen, wie innovative Modelle der Gesundheitsversorgung dazu beitragen können, die Aufenthaltsdauer im Spital zu reduzieren. Unter dem Schlagwort «Hospital@Home» sind so bereits Pilotprojekte entstanden, die zum Teil bereits in die Regelversorgung aufgenommen wurden.

In der Schweiz beginnt die Auseinandersetzung mit diesem Thema, wobei die heutigen Abrechnungsmodelle und Zusammenarbeitsstrukturen einer weiteren Verbreitung zum Teil noch im Wege stehen. Dennoch ist allen vorausschauenden Akteuren bewusst, dass sich die zukünftigen Angebote der Gesundheitsversorgung von den heutigen unterscheiden werden.

Gerade mit der zunehmenden Digitalisierung der Gesellschaft entstehen neue technische Möglichkeiten auch in der medizinischen Versorgung. Neue medizinische Sensoren, die intelligente Nutzung von Internet-of-Things-Technologien und die Konvergenz von Daten aus unterschiedlichen Quellen mit nachfolgender Datenanalyse mittels Machine-Learning sind Beispiele für Innovationen, die zukünftig eine Rolle spielen werden.

Zukunftstrend «Hospital@Home»
Innovative Modelle der Gesundheitsversorgung sollen dazu beitragen, die Aufenthaltsdauer im Spital zu reduzieren.

Die BFH verfügt mit dem Departement Gesundheit, den technischen Disziplinen Medizininformatik und Medizintechnik am Departement Technik und Informatik und dem BFH-Zentrum Health Technologies über die notwendigen Kompetenzen, um sowohl die medizinischen, prozessualen wie auch technischen Fragestellungen zu durchdringen und die Vertiefung und Verbreitung in dem neuen Gebiet zu fördern. Die exzellente Vernetzung der Dozierenden dieser Fachbereiche mit Institutionen des Schweizer Gesundheitswesen ist dabei hilfreich. Dies zum Beispiel mit dem Swiss Center for Design and Health SCDH mit seinem zukünftigen Living Lab, an welchem die BFH beteiligt ist.

Im Bereich Medizininformatik verstärkt sich die BFH zudem auf Anfang August hin mit der Anstellung von Prof. Dr. Sang-Il Kim und Prof. Dr. med. Gert Krummrey. Kim war zuvor als Leiter der Abteilung Digitale Transformation im Bundesamt für Gesundheit BAG tätig und verfügt über 25 Jahre Erfahrung in der Digitalisierung des Gesundheitswesens. Krummrey war zuletzt Notfallmediziner und Head of Digital Transformation des Universitären Notfallzentrums der Insel Gruppe in Bern.

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