Digitale Identitäten zwischen Wirtschaft und Kunst

31.05.2022 Wie sieht das gemeinsame digitale «Wir» aus? Wie kann es in der Sprache der Kunst kommuniziert werden? Wer oder was gehört dazu und wer oder was nicht? Gemeinsam mit Student*innen des Departementes Wirtschaft der BFH haben zwei Künstler*innen das Thema Identität in Videoinstallationen verarbeitet, die es erlauben, unser Campus Marzili auf ganz neue Art und Weise zu sehen.

Wir alle sind zunehmend virtuell unterwegs und bewegen uns in diversen Online-Realitäten. Was macht das mit unserer Identität? Was teilen wir dort und was nicht? Wo verschwimmen die Grenzen zwischen der eigenen Identität und derjenigen der anderen? Das Departement Wirtschaft der BFH möchte Wirtschaft und Kunst zusammenbringen und damit Horizonte erweitern. Zwei Videoinstallationen der Ausstellung «Shared Identity», die am 31. Mai im Campus Marzili eröffnet wird, eröffnen daher völlig neue Einblicke.  

«So Called Consciousness»

In diversen Workshops haben unsere Studentinnen Mayara Krause und Natalie Moser gemeinsam mit der Künstlerin Marie-Eve Levasseur dabei eine «gemeinsame Identität» entwickelt. In einer interaktiven Videoarbeit, die in einer Online-Realität stattfindet, laden uns die drei jungen Frauen dazu ein, die VR-Brillen aufzusetzen und die Welt ihrer «kollektiven Identität» zu erkunden. In Form eines Spiels füllen die Teilnehmerinnen das digitale Selbst mit Inhalten, geben ihre Persönlichkeitsmerkmale an und vermitteln ihre Weltanschauungen und Werte. Inwieweit kann aber der Computerkörper ihre wahren Emotionen, Gedanken und Gefühle wiedergeben? Kann eine Künstliche Intelligenz ein Bewusstsein haben? Die Antworten auf diese Fragen werden den Beobachter*innen überlassen. 

Virtuelle Objekte werden greifbar 

Mit dem Thema Identität im digitalen Zeitalter beschäftigt sich auch der renommierte Berner Videokünstler Peter Aerschmann. Im Rahmen der Ausstellung wird er zum ersten Mal seine neue, extra für die BFH Wirtschaft geschaffene Videoarbeit präsentieren. Der Künstler setzt sich mit den Fragen auseinander inwieweit unser physisches Selbst mit seinem virtuellen «ich» übereinstimmt. Mittels Video Mapping werden die Werke auf verschiedene Oberflächen im Gebäude der BHF Wirtschaft projiziert. Auf diese Weise wird das virtuelle Objekt für eine gewisse Zeit materialisiert und nimmt eine physische Form an. Diese digitale Intervention stellt die Verbindung zwischen der analogen und der virtuellen Welt wieder her. 

An dem kreativen Projekt «Shared Identity» nehmen die Künstler Peter Aerschmann aus Bern und die in Montreal lebende kanadische Künstlerin Marie-Eve Levasseur teil, sowie die Studentinnen der BFH Wirtschaft Natalie Moser und Mayara Krause, die in Zusammenarbeit mit Marie-Eve Levasseur ihr erstes kollektives Kunstwerk kreiert haben. Initiiert wurde die Ausstellung von der BFH Wirtschaft. Kuratiert hat sie Anna Högl-Fatyanova. 

Die Ausstellung kann täglich im Vorraum der Aula und im Pavillon besichtigt werden. Sie dauert vom 1. Juni bis zum 27. August 2022. 

Weitere Auskünfte:

Anna Fatyanova

Kuratorin der Ausstellung 
info@dreiviertel.ch 
Tel. +41 76 472 50 60 

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