Blockchain im Finanzbereich – welche passt zu wem?

28.09.2021 In seiner Bachelorthesis untersuchte Jacob Nigsch, welche Blockchain-Frameworks auf dem Markt bestehen und gibt konkrete Anweisungen für Unternehmen im Finanzbereich. Dafür erhielt der Student im Studiengang Bachelor Wirtschaftsinformatik die Bestnote.

Die Entwicklung der Blockchain-Technologie verändert die Rolle traditioneller Player im Finanzbereich zunehmend. Heute sind viele Transaktionen nur durch Banken und andere Finanzdienstleister möglich. Zukünftig sehen sich die Finanzunternehmen aufgrund der Blockchain mit einer grossen Vielzahl an Konkurrenz aus verschiedenen Sektoren konfrontiert.  

Jacob Nigsch gibt in seiner Bachelorthesis einen Überblick über die Technologie und zeigt Anwendungsmöglichkeiten im Finanzbereich auf. Konkret untersuchte er drei verschiedene Frameworks und zeigte die spezifischen Charakteristiken und Zielgruppen auf. Wir haben bei ihm nachgefragt, wie er den Prozess der Arbeit und das Thema empfunden hat. 

Herr Nigsch, welches war für Sie die grösste Herausforderung beim Verfassen Ihrer Bachelorthesis? 

Da es sich bei der Blockchain-Technologie um ein schier endloses Themengebiet handelt, war es schwierig die richtige «Tiefe» und «Breite» zu finden. Man muss aufpassen, dass man sich nicht zu fest auf einen Teilaspekt konzentriert und dabei allfällige weitere relevante Aspekte vernachlässigt. 

Was hat Ihnen besonders gefallen? 

Die Blockchain fasziniert mich schon seit mehreren Jahren, deshalb verspürte ich auch ein grosses persönliches Interesse beim Verfassen der Arbeit. Ausserdem war es sehr interessant Interviews mit Experten abzuhalten und zu sehen, wie unterschiedlich die Technologie zum Einsatz kommt. 

Welche Aspekte hätten Sie gerne weiter analysieren wollen? 

Vor allem der Bereich der Tokenisierung hätte ich gerne vertieft behandelt. Ich sehe darin ein grosses Disruptionspotential, nicht nur auf die Finanzbranche bezogen.   
 
Was nehmen Sie aus Ihrer Arbeit für die Praxis mit? 

Es hat sich herauskristallisiert, dass eine Blockchain-Adaption nur zielführend ist, wenn ein wirklich sinnvoller Use Case vorliegt. Ansonsten führt dies in den meisten Fällen nur zu einer Verschwendung von Geld und Know-How. Ausserdem bin ich sehr gespannt, inwiefern bis dato noch eher hypothetische Einsatzgebiete in Zukunft tatsächlich durch die Blockchain-Technologie nachhaltig verändert werden. Ich denke da vor allem an neue Anlagemodelle, welche vehement durch die Tokenisierung von non-bankable Assets profitieren könnten.  

Dr. Raul Gimeno, der die Bachelorthesis von Herrn Nigsch betreute, zeigte sich sehr zufrieden mit der Arbeit: «Vom Themenüberblick zu den erstellen Entscheidungspfaden bis hin zu den Experten-Interviews: Herr Nigsch hat mit seiner Arbeit einen grossen Mehrwert geschaffen. Insbesondere stellt die Erstellung eines Entscheidungspfades, um potenzielle Use Cases zu evaluieren, einen grossen Mehrwert dar. Auch hinsichtlich der Frage, ob eher eine Public- oder Private-Blockchain verwendet werden soll, wurde ein konkreter Entscheidungspfad angefertigt.» 

Porträt Jacob Nigsch
Jacob Nigsch

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