Ein effizientes Stromnetz für Solothurn

22.05.2024 Die Forschenden des Labors für Elektrizitätsnetze der Berner Fachhochschule BFH führen gemeinsam mit der Regio Energie Solothurn eine Zielnetzplanung durch. Dank Simulationen des Stromnetzes sollen Handlungsempfehlungen und Massnahmen entstehen, damit das Netz den Herausforderungen durch die zunehmende Elektrifizierung gewachsen ist.

Die Zunahme der Elektromobilität, von Wärmepumpen und PV-Anlagen stellt für das Stromnetz eine Herausforderung dar, denn es kann zu Überlastungen von Betriebsmitteln und zu Spannungsgrenzwertverletzungen kommen. Um dem entgegenzuwirken und um auch in Zukunft einen zuverlässigen Netzbetrieb zu gewährleisten, hat das Stromversorgungsunternehmen Regio Energie Solothurn die Forschenden des Labors für Elektrizitätsnetze der BFH mit einer Zielnetzplanung für die Mittelspannungs- und Niederspannungsebene beauftragt.

Zukunftsszenarien werden simuliert

In einem ersten Schritt wird die Mittelspannungsebene beurteilt. Hierfür wird das bestehende Netzmodell im Netzsimulationstool NEPLAN verwendet. Das Vorgehen beinhaltet eine gründliche Analyse, bei der für die Unterwerke, die Mittelspannungsleitungen und die Trafostationen die Situation im Jahr 2023 hinsichtlich Auslastung und Spannung bewertet wird. Dies erfolgt durch die Abschätzung von Leistungswerten unter Berücksichtigung verschiedener Szenarien. Basierend auf dem Szenario 2023 wird die zukünftige Entwicklung bis zu den Jahren 2035 und 2050 für klassischen Verbrauch, Elektromobilität, Wärmepumpen und Photovoltaikanlagen pro Trafostation abgeschätzt. Die Beurteilung der Zukunftsszenarien umfasst sowohl den Normalzustand als auch den Zustand bei Störungen/Umschaltungen, wobei verschiedene Szenarien erarbeitet und simuliert werden. Nach der Beurteilung der Mittelspannungsebene erfolgt die Bewertung der gesamten Niederspannungsebene. Auch auf dieser Netzebene werden die Szenarien 2023, 2035 und 2050 simuliert.

Nachhaltige und effiziente Lösungen für die Netzinfrastruktur

Basierend auf den Ergebnissen der Netzsimulationen können Handlungsempfehlungen und Massnahmen abgeleitet werden. Diese tragen zur Optimierung und Entwicklung des Stromnetzes bei, um den wachsenden Herausforderungen durch die zunehmende Elektrifizierung und Dezentralisierung gerecht zu werden. Zukünftige Trends bis zu den Jahren 2035 und 2050 werden dabei berücksichtigt, um nachhaltige und effiziente Lösungen für die Netzinfrastruktur zu gestalten. Der erlangte Erkenntnisgewinn bildet die Grundlage für eine vorausschauende und resiliente Netzplanung der Regio Energie Solothurn.

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