EU-Projekt will private und sichere Online-Zahlungen in der Eurozone möglich machen

26.01.2024 Ein elektronisches Zahlsystem, bei dem Käufer*innen anonym bleiben, soll künftig in Europa verfügbar sein. Dieses Ziel verfolgt das Horizon Europe-Projekt «NGI Taler». Daran beteiligt sind Forschende des Institute for Cybersecurity and Engineering ICE sowie des Institute for Human Centered Engineering HuCE der Berner Fachhochschule BFH.

Anonym wie Bargeld, praktisch wie eine Kreditkarte: Ein innovatives elektronisches Zahlungssystem soll schon bald in weiten Teilen Europas verfügbar sein. So lautet das Ziel des Projekts «NGI TALER». Das neue Zahlungssystem unterscheidet sich von den derzeitigen elektronischen Zahlungsmethoden dadurch, dass es den Käufer*innen Privatsphäre bietet. Weder Händler*innen noch Banken können die Zahlungen zurückverfolgen oder mit einer Person in Verbindung bringen. Transparent gemacht wird jedoch, wohin das Geld fliesst. So kann sichergestellt werden, dass die Händler*innen korrekt Steuern zahlen.

Gnu Taler

System wird von Finanzwelt gelobt

Das Bezahlsystem, das innerhalb der Projektlaufzeit von 36 Monaten im europäischen Markt akzeptiert und weit verbreitet sein soll, basiert auf der freien Software GNU Taler. Im Gegensatz zu auf Blockchain basierenden Technologien sind die Transaktionen im Taler-System schnell und benötigen nicht viel Energie. Das System wird seit 2016 von einer Gruppe von Entwickler*innen um Christian Grothoff, Professor für Informatik an der Berner Fachhochschule BFH, entwickelt. Das System hat von Expert*innen aus der Finanzwelt bereits viel Lob erhalten, auch von Expert*innen mehrerer Zentralbanken.

Förderung von Horizon Europe

Das Projekt «NGI Taler» wird im Rahme der Initiative Next Generation Internet (NGI) finanziert. Diese ist Teil des Forschungsförderprogramms Horizon Europe. Das Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) finanziert die Arbeit der BFH-Forschenden. Das Konsortium, das an «NGI Taler» arbeitet, besteht aus 11 Partnern aus insgesamt acht europäischen Ländern. Koordiniert wird das Projekt von der Technischen Universität Eindhoven. Über zwei europäische Banken – die GLS Bank aus Deutschland und die MagNet Bank aus Ungarn – soll das Zahlungssystem verfügbar gemacht werden.

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