Hochschul-Dozentinnen werden oft mit geschlechtsspezifischen Ungleichheiten konfrontiert

09.02.2022 Dozentinnen an Wirtschaftshochschulen erleben mehr geschlechtsspezifische Ungleichheiten in ihrer Lehrtätigkeit als ihre männlichen Kollegen. Das zeigen internationale empirische Studien. Forscher*innen der Berner Fachhochschule (BFH), der Universität Colorado Boulder und der Florida Atlantic University fassen diese nun in einem Essay zusammen und leiten Empfehlungen für Wirtschaftsfakultäten im Umgang mit geschlechtsspezifischen Ungleichheiten ab.

Dozentinnen erleben zum einen sozialen Druck, dass sie Student*innen mehr emotional unterstützen und ihnen mehr Zeit und Aufmerksamkeit schenken sollten. Zum anderen wird ihre Lehrtätigkeit von den Student*innen schlechter bewertet. Darüber hinaus erfahren Dozentinnen im Vergleich zu ihren männlichen Kollegen oftmals ein geringeres Mass an organisatorischer Inklusion. Dies hängt klar mit geschlechtsspezifischen Stereotypen und Vorurteilen zusammen. Der Essay von Caroline Straub (BFH Wirtschaft), David Balkin (University of Colorado Boulder) und Len J. Treviño (Florida Atlantic University, Boca Raton), im Journal of Management Education veröffentlicht, zeigt die Bereiche auf, in denen geschlechtsspezifische Ungleichheiten auftreten können:

  • bei der Betreuung von Student*innen,
  • bei studentischen Bewertungen der Lehre; und
  • bei Interaktionen zwischen Fakultätskolleg*innen.

Um für Dozentinnen ein inklusiveres Umfeld zu schaffen, werden konkrete Massnahmen in diesen drei Handlungsfeldern aufgezeigt:

  • Fakultätsbewertungsstandards, Anerkennung und Auszeichnungen;
  • Trainings für Lehrpersonal an Management Fakultäten; und
  • Kultur und Werte bezüglich Diversity und Inklusion.

Den ganzen Essay finden Sie hier.

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