Unser Engagement für die Gesellschaft

Als verantwortungsvolle Hochschule mit gesellschaftlicher Aufgabe wirkt die BFH in Transformationsprozessen und öffentlichen Diskursen mit. Die folgenden Projekte stehen beispielhaft dafür.

Herausragende Projekte 2022

Die BFH fördert die departementsübergreifende Zusammenarbeit, indem sie künstlerische, natur- und sozialwissenschaftliche Herangehensweisen verbindet. Sie schafft dadurch innovative Lösungen für komplexe Herausforderungen. 
 

Vision für die Stadtregion Bern

Im Projekt «BFH Transformation» untersuchen Forscher*innen aus Architektur, Künsten und Sozialer Arbeit die Zukunft der Hauptstadtregion Bern. Gemeinsam mit Partnern entwickeln sie Perspektiven, die sich an einer möglichen Fusion Bern/Ostermundigen und der Vision «Bern neu gründen» orientieren. Die Arbeiten aus dem Projekt wurden als Beitrag zu diesen Diskursen im Kornhausforum Bern präsentiert.

Kindheitserinnerungen sichern

Weil sich fremdplatzierte Kinder und Jugendliche oft nur lückenhaft an ihre Kindheit in Heimen oder bei Pflegeheimen erinnern können, haben Forscher*innen aus Sozialer Arbeit und Informatik eine App entwickelt, die es erlaubt, die Erinnerungen in einer digitalen «MemoryBox» festzuhalten. Die Erinnerungsstücke bleiben langfristig verfügbar und vermeiden so ein Aufwachsen mit Erinnerungslücken.

Mit Bildern Sprachbarriere überwinden

Eine interdisziplinäre Gruppe von Forscher*innen aus den Bereichen Gesundheit, Kommunikationsdesign und Medizininformatik hat mit «Sprechende Bilder» eine visuelle Kommunikationshilfe entwickelt, die die Verständigung im Kindernotfall erleichtert. Das Tool unterstützt den Dialog mit dem Gesundheitspersonal, wenn keine gemeinsame Sprache zur Verfügung steht oder wenn es um Kinder geht.

Engagiert für die Ukraine

Mit dem CAS Wiederaufbau Ukraine hat die BFH innert kürzester Frist eine Weiterbildung entwickelt, die Ukrainerinnen mit Bezug zum Bausektor das Rüstzeug für den Wiederaufbau von Gebäuden und Infrastruktur vermittelt. Ausserdem haben mehrere Departemente ukrainische Forscher*innen und Student*innen aufgenommen und bieten ihnen einen sicheren Ort zum Lernen und Arbeiten.

Unternehmerische Hochschule zeigt Wirkung

Ein neues Entrepreneurship Office als Anlaufstelle für Gründungswillige stärkt den Unternehmergeist ebenso wie konkrete Projekte: Am HKB-Business Lab lernen Studierende, wie sie nachhaltig von ihrem Schaffen leben können. Für die Stadt Bern entstand eine Strategie zur Förderung der Kultur- und Kreativwirtschaft. Und Forschende zeigten, was Frauen bei der Unternehmensgründung hilft.

Kinder und ein Erwachsener bei der Betrachtung diverser Projekte.
Potenziale der Stadtregion Bern wurden in einer Ausstellung im Kornhausforum aufgezeigt.

Als Pionierin des nachhaltigen Bauens übernimmt die BFH mit dem Departement Architektur, Holz und Bau Verantwortung für unseren Lebensraum.

 

Holz statt Beton

Dank seiner statischen Eigenschaften hat das Holzbauprodukt Scrimber das Potenzial, Stahlbeton zu ersetzen – bei einer weit positiveren Ökobilanz. Hergestellt wird Scrimber mittels einer neuen Zerspanungstechnologie, die die BFH gemeinsam mit Wirtschaftspartnern entwickelte. Das aus dem Projekt entstandene Produkt hat 2022 den Hauptpreis beim Innovationswettbewerb «Ideenpool KliWa» gewonnen.

Klimafreundliche Verkehrsinfrastruktur

Die BFH untersucht zusammen mit Wirtschaftspartnern, wie sich Schwerlastbrücken in Holz umsetzen lassen. 60 Meter lange Autobahnbrücken aus Holz, die 60 Tonnen tragen, werden möglich. Für weniger Stahl und Beton im Schweizer Strassennetz. Für mehr Dekarbonisierung im Infrastrukturbau. Für eine klimaneutrale Schweiz bis 2050.

Historische Walliser Bauten einfacher renovieren

In Oberwalliser Dorfkernen stehen historische Holzbauten leer, weil sie nicht den heutigen Ansprüchen an Wohnräume entsprechen. Sanierungen sind jedoch zeit- und kostenintensiv. Gemeinsam mit regionalen und nationalen Wirtschaftspartnern haben BFH-Forschende Leitfäden und Musterlösungen entwickelt, dank derer Umbauten einfacher und dadurch attraktiver werden.

Autobahnbrücken aus Holz
Autobahnbrücken aus Holz helfen bei der Dekarbonisierung des Strassennetzes.

Mit dem Departement Gesundheit leitet die BFH einen wesentlichen Beitrag an eine nachhaltige Gesundheitsversorgung in der Schweiz.
 

Pflege-Expert*innen mit Kompetenz-Plus

In einem Pilotprojekt hat die BFH die Vorteile von Advanced Practice Nurses (APN) mit breiterer pflegerischer und medizinischer Ausbildung aufgezeigt. So erhalten insbesondere Patient*innen mit chronischen Erkrankungen eine raschere und zielgerichtetere Behandlung. Damit leistet der Master-Studiengang Pflege, in dem APN ausgebildet werden, einen wichtigen Beitrag gegen Kostensteigerung im Gesundheitssektor.

Dank BFH-Bericht bleiben Geburtshäuser offen

In 15 Minuten muss eine Gebärende im Notfall ärztlich betreut werden können, so die bisherige Regel im Kanton Bern. Da dies nicht überall möglich war, drohten Schliessungen von Geburtshäusern. Ein Bericht der BFH zeigt Alternativen zur ärztlichen Notfallintervention auf. Der Berner Regierungsrat folgt den Empfehlungen der BFH und die Geburtshäuser bleiben offen.

Mit Information gegen Überversorgung

Hausärzt*innen verschreiben weniger optionale Leistungen wie beispielsweise Vitamin D-Tests, wenn sie wissen, wie oft solche Leistungen bei ihren Berufskolleg*innen zum Einsatz kommen. Personalisierte, vergleichende Information - so zeigen BFH-Forschende in einem SNF-Projekt - kann die Überversorgung im Gesundheitswesen reduzieren und damit zu einem effizienteren Ressourceneinsatz beitragen.

Weiterbetreib von Geburtshäusern
Neue Möglichkeiten für die Notfallversorgung ermöglichen den Weiterbetrieb von Geburtshäusern.

Mit dem Departement Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften nimmt die BFH die Rolle einer Vordenkerin für nachhaltige Entwicklung in der Landnutzung sowie in der Ernährungswirtschaft ein.
 

Nachhaltige Ernährungssysteme für Städte

Lokales und gesundes Essen können sich nicht alle leisten. Gleichzeitig landen zu viele Lebensmittel im Abfall. Gemeinsam mit der Universität Bern prägt die BFH den Wandel hin zu nachhaltigen städtischen Ernährungssystemen. Mit Studien, Strategien und Alternativen unterstützt sie die Stadt Bern und weitere Schweizer Städte auf dem Weg zu ihren Sustainable Development Goals.

Formel für klimafreundlichere Agrarwirtschaft

Gemüse oder Tierfutter? Agrarbetriebe müssen entscheiden, wie sie ihre Flächen nutzen wollen. Forschende der BFH haben Formeln zur Berechnung dieser Nahrungsmittel- und Flächenkonkurrenz entwickelt. Diese helfen Schweizer Milchproduzenten bereits heute dabei ihre Produktion klimafreundlicher und effizienter zu gestalten.

Reallabor für nachhaltiges Stadtleben

Im «Urbanen Dorf Webergut» in Zollikofen gestaltet die BFH den Wandel für ein nachhaltigeres Leben in der Stadt mit. Gemeinsam und ko-kreativ mit den zukünftigen Bewohner*innen erarbeitet sie zukünftige Wohn- und Ernährungskonzepte. Der Aufbau einer lokalen Versorgungsgemeinschaft liefert Impulse für einen verantwortungsbewussten Strukturwandel in den Städten.

Reallabor Webergut
Im Reallabor Webergut werden Wohn- und Ernährungskonzepte gemeinsam mit den künftigen Bewohner*innen entwickelt.

Das Departement Hochschule der Künste Bern trägt mit künstlerischen, gestalterischen und kreativen Ansätzen zur Lösung gesellschaftlicher Herausforderungen bei.
 

Unternehmertum für die Berner Kulturbranche

Die HKB setzt sich ein für mehr unternehmerisches Denken in Kunst und Kultur und für bessere Arbeitsbedingungen der Berner Künstler*innen. Für die Stadt Bern hat sie eine Strategie zur Förderung der Kultur- und Kreativwirtschaft entwickelt. Am HKB-Business Lab lernen Studierende, wie sie nachhaltig von ihrem Schaffen leben können.

Kunst-Klima-Forschung für mehr Nachhaltigkeit

Unter der Leitung der HKB entwickelt und erprobt das Eco Art Lab innovative methodische Ansätze für Schweizer Klima-Kunst-Projekte. Das Ziel im Hinblick auf die Sustainable Development Goals ist es, Vermittlungsformate zu schaffen, welche die gesellschaftliche Transformation hin zu mehr Nachhaltigkeit fördern.

Business Lab HKB
Das Business Lab unterstützt Kunstschaffende stufengerecht und praxisrelevant dabei, ihre eigenen Geschäftsideen zu realisieren.

Chancengerechtigkeit und soziale Wohlfahrt stehen im Fokus des Departements Soziale Arbeit. Ziel ist, einen Beitrag zum sozialen Zusammenhalt zu leisten.
 

Das traurige Erbe der Verdingkinder

In einer Studie des Nationalen Forschungsprogramms NFP 76 "Fürsorge und Zwang" zeigen Forschende der BFH, wie sich die Fremdplatzierung der Eltern belastend bis auf die nächste Generation auswirkt. Sie gibt Verdingkindern und indirekt Betroffenen eine Stimme, die bislang ungehört blieb.

Menschen am Lebensende unterstützen

Was benötigen betagte Personen, damit sie bis zum Lebensende zuhause wohnen können? Mit der Stadt Bern, Partnern aus dem Gesundheitswesen und Gemeinden im Frutigland hat die BFH Ansätze für Umfeld und Betroffene entwickelt. Mit dem mehrfach prämierten Film «Bis zuletzt» und einer Wanderausstellung gab die BFH zudem wichtige Impulse im öffentlichen Diskurs zu diesem Thema.

Gesprächssituation mit einem betroffenen Verdingkind
Forschende interviewten Nachkommen von Personen, die von fürsorgerischen Zwangsmassnahmen betroffen waren.

Mit dem Departement Technik und Informatik begleitet die BFH den gesellschaftlichen Wandel insbesondere in Bereichen Gesundheitstechnologien, Energie, Nachhaltigkeit und Digitalisierung.
 

KI erkennt Burnouts

Burnouts sind allgegenwärtig, aber selten einfach zu erkennen. Forschende der BFH haben eine Methode entwickelt, um ein Burnout anhand des Schreibstils der Betroffenen zu identifizieren. Dabei analysiert eine künstliche Intelligenz (KI) Texte von Probanden. Mit einer Trefferquote von über 90 Prozent legt die neue KI-Methode den Grundstein für Technologien, die schneller und treffsicherer sind als herkömmliche Verfahren.

Flexibles Robotersystem ausgezeichnet

Das von BFH-Mitarbeitenden gegründete Start-up «Auto-Mate Robotics» will mit leicht programmierbaren Robotersystemen die Produktionskosten von Firmen senken und gleichzeitig die Aufgabenbereiche der Mitarbeitenden erweitern. Die innovative Geschäftsidee kommt an: Die Gebert Rüf Stiftung fördert das Start-up im Rahmen seines «First Ventures»-Programms. 

Flexibles Robotersystem
«Auto-Mate Robotics» will für die Produktion von kleinen Mengen mit vielen verschiedenen Varianten eine Alternative zur Handarbeit bieten.

Das Departement Wirtschaft der BFH wirkt als Business School mit nachhaltigem Impact.


Für mehr Gründerinnen in der Schweiz

Frauen gründen seltener ein Unternehmen als Männer. Was sich ändern muss, damit die weibliche Gründungsquote steigt, zeigen Forschende der BFH: Unternehmertum auf dem Lehrplan, sichtbare Rollenmodelle, mehr Kinderbetreuungsangebote sowie Förderung von wirkungsorientiertem Entrepreneurship sind für eine vielfältige Wirtschaft und mehr Fachkräfte entscheidend.

Mit Resilienz den Wandel gestalten

Die Pandemie hat gezeigt, wie wichtig krisenfeste Unternehmensstrukturen sind. Forschende der BFH legen dar, wie Organisationen ihre Fähigkeit zu kontinuierlichem Wandel trainieren können. So hat beispielsweise das Berner Energieversorgungsunternehmen BKW konkrete Empfehlungen für seine Organisationsentwicklung im Bereich der Elektromobilität erhalten.

Datenbasiert Energiesparen

Mit ihrer Energie- und Klimadatenplattform gibt die BFH Gemeinden im Kanton Bern eine datenbasierte Entscheidungsgrundlage an die Hand. Auf der Plattform erhalten Berner*innen visuell aufbereitete Energie- und Klimadaten für ein effizientes Energiesparen und die Umsetzung nachhaltiger Energieprojekte.

Expert*innen aus Gründerszene, Wirtschaft und Politik
Expert*innen aus Gründerszene, Wirtschaft und Politik wirkten bei der Studie Female Entrepreneurship mit.

Mit der Eidgenössischen Hochschule für Sport Magglingen EHSM ist ein international führendes Fachhochschulinstitut für angewandte Sportwissenschaft assoziierte Partnerin der BFH.
 

Mental gesunde Leistungssportler*innen

Die EHSM erforscht in einer SNF-Studie, wie die mentale Gesundheit von Leistungssportler*innen verbessert werden kann. Mit Online-Interventionen für Athlet*innen und Handlungsempfehlungen für Sportverbände fliessen die Ergebnisse direkt in die Praxis zurück. In Leiterkursen von Jugend+Sport kommen die Erkenntnisse auch dem Breitensport zugute.

Leistungsplus für Fussballerinnen

Im Sommer 2022 fand in England die UEFA Women’s EURO statt. Im Vorfeld unterstützte die EHSM die Schweizer Nationalspielerinnen mit leistungsdiagnostischen Tests. Dank der Daten konnten sich die Fussballerinnen sehr gezielt auf das Turnier vorbereiten: Das Nationalteam wurde innerhalb von zwei Monaten nachweislich explosiver und schnellkräftiger.

Fussballerinnen
Schnellkräftig und explosiv: die Schweizer Nationalspielerinnen.