In zwei Tagen durchgestartet: Junior Certificate 2023

29.06.2023 Fahrzeugkonstruktion, Mathematische Folgen und Chaos, Detektivarbeit der Unfallanalyse, Einblick in den E-Rennsport – Dies waren nur einige der Highlights des diesjährigen Junior Certificates.

Ingenieurs-Luft schnuppern

Am 23. + 24. Juni 2023 war es für die rund 20 Lernenden und Gymnasiast*innen endlich soweit: Das Junior Certificate in Automotive Engineering «JCAE» startete am Freitagvormittag mit einem Kennenlern-Block in Biel. Vor dem Mittagessen gingen die Teilnehmenden den mathematischen Folgen und deren Chaos auf den Grund und durften somit erstmals «Unterrichts-Luft» schnuppern.

Am Nachmittag wurde bereits gesägt und gehämmert sowie eigene Felgen entworfen. In zwei Gruppen widmeten sich die Teilnehmenden dem Thema Konstruktion. Um die Auswirkungen von Zug und Druck auf ein Objekt zu veranschaulichen, konzipierten und bauten die Gruppen jeweils eine Brücke aus Holz, etwas Draht und einigen Nägeln. Die Belastbarkeit ihres Bauwerks testeten sie anschliessend auf ihre Tragfähigkeit und analysierten ihre Ergebnisse kritisch. Derweil durfte sich die andere Gruppe ebenfalls kreativ austoben, indem sie mit Hilfe des CAD-Programms ihre eigene Felge designten.

Den Abend liessen sie gemeinsam mit aktuellen Studierenden der «Stabiennensis» bei einer gemütlichen Grillade am Bielersee ausklingen.

Das einzigartige Schnupperstudium

Mit Vollgas in den zweiten Tag

Nach dem Frühstück im Hostel ging es am Samstag bereits früh mit einer Leistungsmessung auf dem hauseigenen Rollenprüfstand in Vauffelin los, gefolgt von einem Live-Crashtest. Aus sicherer Entfernung verfolgten die Zuschauer*innen gebannt den seitlichen Aufprall eines Personenwagens mit fast 60km/h auf ein anderes stehendes Fahrzeug. Die «Detektiv*innen» untersuchten anschliessend die Umstände und die Auswirkungen des Aufpralls der beiden Fahrzeuge und schlüpften somit in die Rolle von Unfallanalysten. Hätte der Unfall vermieden werden können? War das Licht des Unfallfahrzeugs eingeschaltet? Haben die Sicherheitssysteme der Fahrzeuge eingegriffen…?

Was die Studierenden nebst dem regulären Unterricht lernen und erleben können, erzählten Gaëtan Montavon, aktueller CEO des «Bern Racing Team BRT», und Sébastian Cavedon, welcher das Team in der kommenden Saison leiten wird. Sie sind Teil des Studierendenteams, welches jährlich ein neues E-Rennauto entwickelt und an internationalen Wettbewerben teilnimmt. Durch ihre Tätigkeiten beim Bern Racing Team können die Studierenden ihre technischen Kenntnisse in der Elektromobilität vertiefen und Kompetenzen in den Bereichen Projektmanagement und Teamführung erwerben.

Vor dem Mittagessen stand ein weiteres Highlight auf dem Programm, bei welchem die Teilnehmenden selbst die Mobilität «erfahren» durften. Bei strahlendem Sommerwetter konnten sie auf der Teststrecke: bei einem Slalom ihre Geschicklichkeit testen, die Power eines E-LKW und eines Elektroautos spüren, die Schwingungen eines Autos erleben und mehr zum automatisierten Fahren lernen.

Eine wichtige Kompetenz von Ingenieur*innen ist die Fähigkeit, Probleme zu erkennen und Lösungsansätze zu entwickeln. Während des letzten Nachmittagblocks widmeten sich die Gruppen dem Problem der Gewässer- und Meeresverschmutzung. Mithilfe von «Design Thinking» erarbeiteten die Teams erste Prototypen ihrer Lösungsansätze aus einfachen Materialien wie Karton oder Holz und präsentierten diese den anderen Gruppen.

Am Ende des zweitägigen Programms durften die Teilnehmenden ihr «Diplom» entgegennehmen und vor der Heimreise eine kühle Erfrischung geniessen.

Junior Certificate 2024

Das Junior Certificate findet auch im nächsten Jahr statt. Interessierte können sich bereits einschreiben, damit sie über die Ausschreibung 2024 informiert werden.

Mehr erfahren