UNESCO Lehrstuhl für verantwortungsvolles globales Management

Der Klimanotstand, zahlreiche Krisen, Konflikte zwischen Ländern und der Niedergang des Multilateralismus behindern die Umsetzung der Ziele hin zu einer nachhaltigen Entwicklung. Globale Zusammenarbeit ist aber hierfür unerlässlich. Gerade die Bildung und die Entwicklung neuen Wissens im Bereich Global Management spielt eine entscheidende Rolle zur gemeinsamen Gestaltung einer nachhaltigeren Zukunft auf globaler Ebene. Der UNESCO Lehrstuhl für Hochschulbildung, Forschung und Innovation im Bereich des verantwortungsvollen globalen Managements (kurz UNESCO Lehrstuhl für verantwortungsvolles globales Management) soll dazu entscheidende Erkenntnisse vorantreiben.

Ziele des Lehrstuhls

Ein UNESCO-Lehrstuhl ist ein internationales Netzwerk von Hochschulinstitutionen, das sich mit der UNESCO zusammenschließt, um wissenschaftliche Erkenntnisse und praktische Fähigkeiten in thematischen Bereichen von weltweiter Wichtigkeit zu fördern.

  • Förderung von wissenschaftlichen Erkenntnissen in globalem Management dank der Zusammenarbeit in einem internationalen, interdisziplinären und interkulturellen Netzwerk  

  • Entwicklung gemeinsamer innovativer Modelle, Methoden und Instrumente für die Managementpraxis in Wirtschaft, Politik und Gesellschaft auf allen Ebenen: lokal, regional, national, international. 

  • Vergleichende, kritische Analyse von Bildungsangeboten und Lehrplänen im Bereich des verantwortungsvollen globalen Managements zwecks Entwicklung von zukunftsorientierten Lehrinhalten und Lernmethoden, die den Spezifika der lokalen, regionalen, nationalen, und internationalen Gegebenheiten und Spannungsfelder gerecht(er) werden. 

Angebot

Wir sind ein interdisziplinäres, interkulturelles und internationales Team, das sich für einen verantwortungsvolleren Umgang mit immateriellen und materiellen Aspekten des Zusammenlebens und Zusammenarbeitens auf lokaler, regionaler, nationaler und internationaler Ebene einsetzt. Unsere Werte sind Dialog, Inklusion, Respekt, Kooperation, kritisches Denken und Kreativität – zum Wohl von Mensch und Umwelt. Wir bieten:

  • Forschungszusammenarbeit (Grundlagen und Anwendung)
  • Bildungszusammenarbeit (ab Stufe BA)
  • Betriebliches Mentoring (verstanden als Beratung, Coaching, und Training)
  • Konferenz- und Firmenvorträge
  • (Mit)Betreuung von MA und PhD Projekten
  • (Vermittlung von) Praktika

Partner und Team

Der UNESCO Lehrstuhl an der BFH wirkt departementsübergreifend. Er ist am Departement Wirtschaft (Institut Marketing und Global Management) angesiedelt. Er wird von Prof. Dr. Pia Stalder geleitet, dies in enger Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Malika Abentak (Université Ibn Zohr, Faculté des Sciences Juridiques, Economiques et Sociales, Agadir, Marokko) sowie Prof. Dr. Kalidou Seydou Sy (Université Gaston Berger , Unité de Formation et de Recherche Lettres et Sciences Humaines, Saint Louis, Senegal).

Der Lehrstuhl verbindet insgesamt 12 Hochschulen (Stand 2024), davon 6 in Europa (Schweiz, Frankreich, Rumänien, Dänemark) und 6 in Afrika (Marokko, Senegal, Elfenbeinküste, Kenia). 

Porträt Pia Stalder

Prof. Dr. Pia Stalder

Lehrstuhlinhaberin / Chair Holder

Pia Stalder ist Professorin für verantwortungsvolles globales und interkulturelles Management an der Berner Fachhochschule, Departement Wirtschaft, Institut Marketing & Global Management. Ihre Forschungs-, Lehr-, Ausbildungs- und Beratungstätigkeiten haben zum Ziel, die interdisziplinären, -kulturellen und -nationalen Kommunikationskompetenzen zu stärken. Diese Kompetenzen sind der Schlüssel für eine respektvolle, friedliche und damit erfolgreiche Zusammenarbeit über physische und mentale Grenzen hinweg. 

Porträt Malika Abentak

Prof. Dr. Malika Abentak

Co-Koordinatorin Marokko

Malika Abentak hat in Informations- und Kommunikationswissenschaften promoviert. Sie lehrt und forscht an der Fakultät für Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften in Agadir. Sie unterrichtet in schriftlicher Kommunikation, Persönlichkeitsentwicklung und Soft Skills. Ihre wissenschaftliche Forschung befasst sich mit der Nutzung mobiler Technologien, insbesondere Podcasts. Sie hat mehrere Dissertationen betreut und etliche Publikationen über den Einsatz digitaler Technologien in verschiedenen Bereichen veröffentlicht.

Porträt Kalidou Seydou Sy

Prof. Dr. Kalidou Seydou Sy

Co-Koordinator Senegal

Kalidou Seydou Sy ist habilitierter Forschungsleiter in Sprachwissenschaften (Semiotik), Universität Limoges, und Doktor der vergleichenden Literaturwissenschaft, Universität Cheikh Anta DIOP in Dakar. 

Seine Forschungsarbeiten und Veröffentlichungen befassen sich hauptsächlich mit der Sinngebung in komplexen Umgebungen, um eine situierte Theorie des Sinns (um nicht zu sagen afrikanische Theorie des Sinns) aufzubauen. Er ist Direktor der Groupe de recherches en Analyse des Discours Sociaux (GRADIS) und Herausgeber der Zeitschrift für Diskursanalyse KONNGOL-Gradis. Kalidou Sy arbeitet für mehrere nationale und internationale Strukturen zu Fragen der sozialen Innovation und der anthropo-semiotischen Mediation. Er ist Professor an der Universität Gaston Berger in Saint-Louis, Senegal. 

Action Plan 2024-2028

Der UNESCO-Lehrstuhl für Hochschulbildung, Forschung und Innovation im Bereich des verantwortungsvollen globalen Managements steht im Einklang mit der Agenda 2030 (UN), der Agenda 2063 (AU), den «MENA» und «Subsahara Afrika» Strategien der Schweizer Aussenpolitik und den strategischen Themenfeldern der BFH.

Die Aktivitäten und Projekte des neuen Lehrstuhls tragen insbesondere zu den beiden folgenden Initiativen der UNESCO bei:

2024

  • Bündelung und Entwicklung neuen Wissens über verantwortungsvolles globales Management immaterieller und materieller Ressourcen
  • Organisation eines internationalen Kongresses zu diesem Thema in Dakhla, Marokko
  • Einrichtung eines internationalen Labors (Think Tank und Inkubator), zusammengesetzt aus Wissenschaftler*innen, Unternehmen, politischen Akteur*innen, Studierenden und der Zivilgesellschaft

Ab 2024

  • Konzeption von Forschungsprojekten zu verantwortungsvollen globalen Managementpraktiken und -strategien in multinationalen Unternehmen in Europa und Afrika
  • Angewandte Forschungs- und Entwicklungsarbeiten zum Thema in unterschiedlichen Kontexten

Ab 2026

  • Vergleichende und kritische Analyse und Diskussion von Hochschulbildungsprogrammen und -inhalten im Bereich des verantwortungsvollen globalen Managements
  • Anpassung und Neugestaltung von Aus- und Weiterbildungsangeboten