Kundenorientierte Weiterbildung vor Ort am Beispiel der Spitex ReBeNo

11.12.2023 Stefanie Aebi hat sich unter dem Aspekt der Pflegequalität für die Weiterbildungsangebote an der BFH interessiert. Ihr Team der Spitex Region Bern Nord wurde vor Ort im Clinical Assessment zu einem spezifischen Fachthema sowie in Fallbesprechungen weitergebildet. Bei beiden bedarfsorientierten Schulungen ist der Aspekt der evidenzbasierten Pflege im Zentrum geblieben.

Im Weiterbildungskonzept der Spitex ReBeNo sieht Stefanie Aebi unter anderem vor, das Fachwissen ihrer Mitarbeitenden mit HF-Abschluss zu gewissen Themen gezielt zu schärfen. Sie sollen ihre Kompetenzen, die sie mitbringen, nutzen und verknüpfen können. Der Spitex-Alltag tendiere zum Groove «Stützstrümpfe anziehen und Duschen ist das, was wir machen». Es sei jedoch noch viel mehr.

Um diesem Umstand das entsprechende Gewicht zuzuschreiben, ist Stefanie Aebi auf das Clinical Assessment des Abdomens mit Schwerpunkt Obstipation gekommen. «Wir konnten so die relevanten Inhalte wie z. B. Gastrointestinaltrakt, inkl. korrekte Inspektion, Palpation und Auskultation am Beispiel Obstipation vertiefen, anstatt das gesamte Spektrum von Nierenproblemen über Hepatopathien bis hin zu Appendizitis nur kurz zu streifen.» Stefanie Aebi kannte die Inhalte noch aus ihrem berufsbegleitenden BSc-Studium an der BFH und wusste, dass ihr Team in diesem speziellen Fachgebiet nach seinen Bedürfnissen professionell und evidenzbasiert geschult werden würde.

Der enge Austausch mit der Studienleiterin führte zu einem optimalen Mix aus ganzheitlicher Wissensvermittlung und spezifischem Eingehen in die Tiefe, dort wo wir es in der Spitex brauchen.

Stefanie Aebi
Stefanie Aebi Stellvertretene Geschäftsführerin Spitex ReBeNo

Auf die Berüfnisse der Spitex ausgerichtete Fallbesprechungen

Das zweite Thema, zu dem die Mitarbeitenden vor Ort weitergebildet wurden, waren Fallbesprechungen. Dies kam in einem Gespräch mit Karin McEvoy, Studienleiterin Weiterbildung an der BFH, auf. Die Weiterbildung wurde dann im gegenseitigen Austausch sehr individuell und explizit auf die Bedürfnisse und Eigenheiten der Spitex ReBeNo ausgerichtet. Beispielsweise ist die Zeit, die für Fallbesprechungen aufgewendet wird, kürzer als im Spital, da die Mitarbeitenden die Kunden über einen längeren Zeitraum betreuen und mehrheitlich schon gut kennen. In der Spitalpraxis ist die Fallbesprechung bei HF-Pfleger*innen angesiedelt, doch in der Spitex werden auch FaGes (Fachpersonen Gesundheit) und Hilfspersonal miteinbezogen. Sie lernen, in den Fallbesprechungen ihre Gedanken und Äusserungen zu reflektieren, wertefreier auf gleicher Ebene zu diskutieren sowie alle Berufsgruppen mitentscheiden zu lassen.

Stefanie Aebi sieht die Weiterbildungen für Ihre Mitarbeitenden als Kick-off. Die Fachthemen werden danach weiter gefestigt und begleitet, damit sie sich manifestieren können. Die Rückmeldungen der Mitarbeitenden darauf sind sehr positiv.

Über Stefanie Aebi, BSc Nursing

Stefanie Aebi, arbeitete nach der Ausbildung am Lindenhofspital Bern, in der Klinik Linden Biel sowie im Spitalzentrum Biel und ist seit 2018 bei der Spitex ReBeNo, zuerst als Qualitätsverantwortliche Pflege und aktuell als stellvertretene Geschäftsführerin und Fachstellenleiterin für die Fachgebiete Psychiatrie, Wunden, Palliative Care, Pflegeprojekte, Pflegequalität und Ausbildung tätig.

Portraitbild von Stefanie Aebi, stellvertretene Geschäftsführerin Spitex ReBeNo
Stefanie Aebi, BSc Nursing, ist stellvertretene Geschäftsführerin bei der Spitex ReBeNo. Bild: BFH

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