Fokus Gesundheit Gesundheitspotenzial Lebensstil: Ganzheitliche Verhaltensveränderungen in der Praxis

Rund 2,3 Millionen Menschen leiden in der Schweiz an nichtübertragbaren Krankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, muskuloskelettale Erkrankungen, psychische Erkrankungen, Krebs oder Demenz. Diese verursachen rund 80 Prozent unserer Gesundheitskosten. Ein grosser Teil der nichtübertragbaren Krankheiten wird durch den individuellen Lebensstil beeinflusst.

Lebensstil-Intervention als Prävention und Behandlung

Ein gesunder Lebensstil vermindert nicht nur das Risiko, an nichtübertragbaren Krankheiten zu erkranken, er beeinflusst auch den Therapieerfolg. So spielen Lebensstil-Interventionen - nebst medizinischen Massnahmen - auch bei der Behandlung von nichtübertragbaren Krankheiten eine wichtige Rolle und tragen dazu bei, die Lebensqualität der Patient*innen langfristig zu verbessern.

Dabei steht das einzelne Individuum mit seinen Ressourcen im Fokus: Die ganzheitliche Betrachtung des Lebensstils berücksichtigt die Aspekte Schlaf, Ernährung, Bewegung, Entspannung, soziale Beziehungen und die Unabhängigkeit von Suchtmitteln. Je nach Zielgruppe werden auch die sexuelle und kognitive Gesundheit und die Umwelt miteinbezogen.

Auch der Bund betont in der nationalen Strategie zur Prävention nicht übertragbarer Krankheiten (NCD-Strategie) die Wichtigkeit des Lebensstils und will Rahmenbedingungen schaffen und die Finanzierung von Lebensstil-Interventionen sichern. Doch wo stehen wir aktuell im Gesundheitswesen? Wie wird der Lebensstil im therapeutischen Alltag miteinbezogen und wo liegen Herausforderungen?

BFH-Forschungsgruppe mit ersten Lösungen für ganzheitliche Lebensstil-Interventionen

Seit September 2022 gibt es an der BFH eine Forschungsgruppe, die sich mit diesen Fragen zu ganzheitlichen Lebensstil-Interventionen beschäftigt. Ziel ihrer Arbeit ist es, zusammen mit Vertreter*innen der Gesundheitsberufe evidenzbasierte Konzepte und Modelle zu entwickeln, bei denen der interprofessionelle Ansatz die Basis bildet und die neusten technologischen Möglichkeiten berücksichtigt werden. Die Forschungsgruppe hat bereits erste digitale Hilfsmittel für Lebensstil-Interventionen entwickelt und im Rahmen von wissenschaftlichen Studien untersucht.

Am Fokus Gesundheit stellen wir Ihnen den Stand der nationalen und internationalen Diskussionen zum Thema Lebensstil vor und holen Menschen aus der Praxis, der Politik und der Wissenschaft auf die Bühne, um mit ihnen darüber zu diskutieren, wie wir gemeinsam neue Wege gehen können, um die Lebensqualität von Patient*innen zu steigern.

Einlass ist ab 17.00 Uhr.

Moderation durch den Abend

Prof. Dr. Kai-Uwe Schmitt

Referat – Lebensstil Interventionen

• Dr. Renato Mattli, Projektleiter Lebensstil Interventionen, Departement Gesundheit der Berner Fachhochschule

Best Practice – Welche Erfahrungen mit Lifestyle Intervention werden in der Praxis gemacht? 

• Lena Sutter, Advanced Practice Midwife, Leitende Pflege- und Hebammenexpertin, Inselspital Bern
• Ninetta Scura, Ernährungsberaterin, Praxis für Ernährungsberatung und achtsames Essen
• Melanie Liechti, Doktorandin zum Thema Lebensstil Intervention in der Physiotherapie, Forschungsgruppe Public Health und physiotherapie-bezogene Gesundheitsökonomie, Berner Fachhochschule 
• Melanie Inniger, Advanced Nurse Practitioner, mobile Pflegeexpertin, Advacare 

Im Anschluss an die Veranstaltung laden wir Sie ab ca. 19.30 Uhr zu einem Apéro ein.